Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
Vom Netzwerk:
mit den Augen gerollt hatte, weil es etwas nicht mochte. Lindsey hatte damals auch erwähnt, dass Pferde sehr leicht durch Rauch zu irritieren sind.
    »Pferde rauchen nicht.«
    »Ach wirklich?«
    Sie erzählte ihm von dem Tag, an dem sie mit Lindsey reiten gegangen war. »Wie du weißt, ist meine Tochter Expertin auf einem breiten Spektrum verschiedenster Gebiete. Sie reitet seit ihrem siebten Lebensjahr. Pferde stehen also ziemlich weit oben auf ihrer Prioritätenliste.«
    Er hörte aufmerksam zu, als sie den Ausflugstag schilderte und von dem Mann berichtete, von dem Lindsey sicher war, dass er sie beobachtet hatte. Sie erwähnte auch das Feuer, die Aufregung des Pferdes und Lindseys Bemerkung, dass Pferde Angst vor Rauch haben.
    Sie versuchte sich noch an etwas anderes zu erinnern, das sie vielleicht nicht weiter ernst genommen hatte.
    »Das Licht am Ende des Stalls war aus. Ich habe gesehen, dass Deirdre Olsen es ausgeschaltet hat, als sie uns hereinführte. Das war doch sicherlich Absicht?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    |200| »Sie
wusste
, dass da jemand war. Sie wusste es! Ich wette, es war der Mann, den Lindsey gesehen hat.«
    »Der Mann, den du nicht gesehen hast.«
    »Er muss sich weggeduckt haben, als ich hinkam. Daran war Mildred schuld. Sie war nicht die Allerschnellste, das ist mal sicher.«
    »Und diese Mildred, könnte die das bestätigen?«
    Honey erstickte beinahe an Sahne und Krümeln. »Mildred ist ein Welsh-Pony.«
    Doherty lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. Er schaute auf die Landschaft jenseits des Fensters. Dass er dabei auf der Unterlippe herumkaute, ließ Honey vermuten, dass es noch etwas gab, was er ihr nicht erzählt hatte. »Der Ehemann war’s.«
    »Bist du da ganz sicher?«
    »Natürlich. Ich habe nicht gesagt, dass das meine Meinung ist, oder? Man hat mich wissen lassen, dass der Ehemann immer der Hauptverdächtige ist, und außerdem ist er abgehauen.«
    »Oh. Polizeipolitik?«
    »Höhere Mächte, nämlich meine Vorgesetzten, wollen, dass dieser Fall schnell aufgeklärt wird. Und sie haben mir die Anweisung gegeben, Olsen zu verfolgen.«
    »Obwohl du der Meinung bist, dass er es nicht war.«
    Doherty seufzte, als er sich müde mit den Händen übers Gesicht strich. »Ich habe einen bestimmten Etat, eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitern und eine bestimmte Zeitspanne. Und dann wären da noch andere Erwägungen. Wenn Olsen seine Frau umgebracht hat – was unter den gegebenen Umständen verständlich scheinen könnte –, welchen Grund hätte er gehabt, auch unseren Freund, den Innenarchitekten, abzumurksen? Was sollte das denn?«
    Honey hielt die Tasse mit beiden Händen und schaute nachdenklich in ihren Tee. Ihr machte diese Amateurdetektivnummer großen Spaß, und sie war gern mit Steve zusammen. Steve Doherty hingegen machte diesen Job in Vollzeit, |201| und Spaß gehörte für ihn bestimmt nicht dazu. Er verdiente ein bisschen Freizeit. Die Aussicht, einmal mit ihm zusammen zu sein, ohne dass ihnen die Arbeit dazwischenkam, war sehr verführerisch. Allerdings wollte sie ihm das lieber nicht gleich jetzt erzählen. Sie musste die Sache cool angehen, damit er sich jetzt voll auf den Job konzentrieren konnte. Andererseits, vielleicht sollte sie doch schon einmal andeuten, dass sie durchaus nicht abgeneigt war …
    »Schau mal …«
    Sie wollte gerade weitersprechen, als ihr Telefon klingelte. »Meine Mutter«, sagte sie leise.
    Doherty barg den Kopf zwischen den Händen.
    »Hannah? Bist du das, Hannah?«
    Sie wollte eigentlich sagen: Nun, wenn du auf deinem niedlichen rosa Handy meine Telefonnummer eingetippt hast, dann muss ich es ja wohl sein. Aber dann würde sie nur ermahnt werden, keine albernen Witze zu machen. Als sie zehn Jahre alt war, hatte ihre Mutter derlei Bemerkungen noch als »frech« bezeichnet. Heute waren sie »albern«. So änderten sich die Zeiten.
    »Natürlich bin ich’s, Mutter. Was kann ich für dich tun?«
    »Es geht darum, was ich für dich tun kann«, erklärte Gloria leichthin. »Diese sogenannte Innenarchitektin weigert sich, den Spiegel mit dem Meißener Porzellanrahmen aufzuhängen, den ich dir gekauft habe.
    Sie sagt, der wäre total uncool, und sie hätte ihm keine Platzierungsnummer gegeben. Wieso muss ein Geschenk, das ich meiner Tochter mache, eine Platzierungsnummer haben? Es kommt ja nicht zum Essen. Nur Leute, die zum Essen kommen, brauchen eine Platzierungsnummer.«
    Honey verdrehte die Augen. Doherty spürte,

Weitere Kostenlose Bücher