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Mord ist der Liebe Tod

Mord ist der Liebe Tod

Titel: Mord ist der Liebe Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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dieser Beförderung nicht geklappt hat. Sie hat sich an dieses Partnerschaftsinstitut gewandt, das in diesen Glamourzeitungen inseriert, Amore. Eine ziemlich teure Angelegenheit. Das könnte also ihre Geldprobleme erklären. Guck dich mal auf deren Homepage um. Hoffentlich knackt die Spusi den PC bald. Da dürften wir einiges finden, vor allem, wenn wir an ihre Mails kommen.“
    „ Und was machst du jetzt?“
    „ Am liebsten würd ich mich auch dahinter klemmen, aber ich muss zu meiner Therapiesitzung. Und einer von euch muss sich die Kümmel noch mal vornehmen. Mario hat heute Spätdienst. Den laden wir morgen vor.“
    „ Deine Sitzung hatte ich ganz vergessen. Tschuldigung.“
    „ D u musst doch meinen Terminplan nicht im Kopf haben. Wenn du irgendwas Wichtiges rausfindest, ruf mich an. Die Stunde geht bis achtzehn Uhr. Es lohnt nicht, nachher nochmal in die Stadt zu fahren. Da fahr ich lieber nach Hause und komm morgen ganz früh. Mensch, ich hoffe, wir haben mit dem Institut eine erste echte Spur. Wir müssen unbedingt rausfinden, mit wem sie sich getroffen hat.“
    „ Ich guck mir den Laden gleich an, zumindest im Internet. Mach‘s gut.“
    Jenny nickte und eilte aus dem Zimmer. Sie wollte auf keinen Fall zu spät kommen. Am liebsten wäre sie gar nicht hingegangen. Schließlich fühlte sie sich gut und dachte immer weniger an ihre traumatischen Erlebnisse. Aber wenn sie ehrlich war, und das war sie eigentlich immer, wusste sie, dass sie die negativen Gedanken verdrängt hatte, nicht verarbeitet. Wilmas Fall überdeckte vieles. Wenn er gelöst wäre, könnte das wieder ganz anders aussehen.
    Auf der Fahrt zur Thera peutin dachte sie an Wilmas verzweifelte Männersuche. Auch sie wäre ein leichtes Opfer für Männer wie IHN. Waren sie deswegen gleich? Nein, stellte sie ganz entschieden fest. Sie war weder auf Männerfang, noch hatte sie irgendeine Art von Midlife-Crisis. Sie hatte sich einfach verliebt, wie es leicht passieren konnte. Vor allem, wenn der Mann so gut aussehend, charmant und, ja, auch noch reich war. Warum nur hatte sie seine andere, seine dunkle Seite nicht gesehen? Sie seufzte. Das Grübeln brachte nichts. Sie konnte ja nichts mehr ändern. Und doch …
    Die Therapiesitzung lief wie erwartet. Frau Dr. Vollmar zeigte sich zunächst besorgt, dass sie so schnell und so vollständig wieder in ihren Job eingetaucht war. Als sie hörte, in welchem Maß die Kollegen sie unterstützt hatten, war sie etwas beruhigt.
    „ Machen Sie trotzdem etwas langsamer. Es wird sicher noch zu Rückschlägen kommen. Erwarten Sie nicht zu viel von sich. Übrigens auch körperlich nicht. Sie sind sehr blass. Haben Sie noch Schmerzen?“
    „ Die Hüfte tut schon noch weh nach dem vielen Laufen und Stehen, aber es geht. Der Arm funktioniert wieder ganz gut.“
    „ Nehmen Sie den Stock. Wenigstens wenn Sie nicht im Dienst sind.“
    Jenny nickte. „Versp rochen. Sind wir dann fertig für heute?“
    Die Therapeutin lachte. „Ja, gehen Sie ruhig. Aber ich sehe Sie wieder. Nächste Woche.“
    „ Natürlich. Bis dann.“
    Auf dem Heimweg holte sich Jenny eine Portion Hähnchenteile vom Drive Inn und war gegen neunzehn Uhr endlich zu Hause. Erschöpft zog sie sich etwas Bequemes an und setzte sich mit ihrem Hähnchen und einem Bier vor den Fernseher. Ihr Körper nahm ihr die erzwungene Zeit der Ruhigstellung nach ihrer Verletzung ziemlich übel und gewöhnte sich nur wiederwillig an die Belastung. Alle Muskeln taten weh und ihre Hüfte brannte. Doch ihre Gedanken drehten sich um den Fall. Als sie fertig gegessen hatte, packte sie ihren Laptop aus und fuhr ihn hoch.
    Sie googelte mit ein paar Stichworten nach der Agentur und fand sie schnell. Sah sehr pompös aus, die Homepage. Und überall tauchten Begriffe auf wie Elite, niveauvoll, wohlhabend, gebildet, gut situiert. Die meisten Informationen waren nur zugänglich, wenn man sich mit Email-Adresse und persönlichen Daten registrierte. Die AGB sahen in Ordnung aus, das Impressum gab nicht viel her. Schon auf den ersten Blick sah das Ganze sehr teuer aus. Anscheinend hatte Wilma gehofft, nicht irgendeinen Mann zu finden, sondern einen reichen.
    Jenny glaubte nicht wirklich an diese Agenturen. Wenn die vorgestellten Singles so toll waren wie beschrieben, warum hatten sie dann nicht längst ohne professionelle Hilfe Partner gefunden? Bei den Männern stand in den einschlägigen Anzeigen meist, dass sie beruflich bedingt kaum Zeit hätten, eine Frau kennenzulernen. Das

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