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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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anderen Zeitpunkt hätte er die Frage sicher mit einem leichten Scherz quittiert, nun jedoch griff auch er nach seinem Handcomputer und gab die Daten ein. »Ich besitze dort ein Haus mit einem Restaurant und Mietwohnungen darüber. Sie sind ausnahmslos belegt. Das andere ist ein kleines Hotel mit einer Kneipe, das auf der Liste meiner renovierungsbedürftigen Projekte steht.«
    »Name?«
    »West Side.«
    »Peabody?« Eve bog in die Siebte und fuhr, ohne auf das wütende Hupen der anderen Autofahrer und auf die Flüche der Fußgänger zu achten, über eine rote Ampel. »Peabody?«
    »Ich bin noch bei der Arbeit. Hier. Das West Side – Dreiundvierzigste West Nummer fünfzweizwei. Hat die Lizenz zum Alkoholausschank, private Raucherecken und Räumlichkeiten, die es lizenzierten Gesellschafterinnen zur Verfügung stellt. Der frühere Besitzer, J.P. Felix, wurde im Januar Z058 wegen Missachtung der Artikel 752 und 821 des Gesetzes zur öffentlichen Ordnung festgenommen. In seinem Etablissement wurden nicht genehmigte sexuelle Akte dargeboten und außerdem wurden dort illegale Glücksspiele betrieben. Der Besitz wurde von der Stadt New York beschlagnahmt, im September 2058 öffentlich versteigert und von Roarke Industries gekauft. Inzwischen läuft dort alles vollkommen legal.«
    »Fünfhundertzweiundzwanzig«, murmelte Eve, als sie die Dreiundvierzigste erreichten. »Roarke, kennst du dich in dem Haus aus?«
    »Nein.« Vor seinem geistigen Auge sah er Jennie, wie sie früher gewesen war. Hübsch, intelligent, mit einem stets lachenden Gesicht. »Einer meiner Einkäufer hat das Haus besichtigt und ersteigert. Ich habe nur die Papiere eingesehen.«
    Er schaute gerade aus dem Fenster, als ein kleiner Junge ein aus drei Karten bestehendes Bauernfängerspiel aufbaute, während sein jugendlicher Partner Ausschau nach Bullen und Wachdroiden hielt, und hoffte, sie machten ein einträgliches Geschäft.
    »Zurzeit erstellt einer meiner Architekten einen Plan für die Renovierung«, fuhr er nach ein paar Sekunden fort. »Aber ich habe den Plan bisher noch nicht gesehen.«
    »Egal.« Eve brachte den Wagen in der zweiten Reihe vor dem Haus mit der Nummer 522 zum Stehen und stellte, um die Chance zu erhöhen, das Fahrzeug bei der Rückkehr noch im Ganzen vorzufinden, die Polizeisirene auf das Dach. »Wir gehen zum Empfangstresen und hören mal, was der Portier uns sagen kann.«
    Sie ging an der Bar vorüber und bemerkte grimmig, dass das Sicherheitsschild an der Hoteltür aufgebrochen war. Im Foyer des Hauses war es dämmrig und in einer Ecke stand eine einzelne unglückliche Pflanze, deren Farbe allmählich in kränkliches Gelb überzugehen begann. Das dicke Sicherheitsglas, hinter dem der Empfangstisch versteckt war, war verbogen und verkratzt, die Zugangstür stand offen und der Dienst habende Droide saß zusammengesunken, mit nach vorn gefallenem Kopf auf seinem Stuhl.
    »Gottverdammt. Er war hier. Vielleicht ist er sogar noch da.« Sie zückte ihre Waffe. »Wir klappern die Etagen nacheinander ab und klopfen an die Türen. Falls irgendwo keiner aufmacht, stürmen wir einfach rein.«
    Roarke zog eine Schublade des Empfangstischs auf. »Der Mastercode.« Er hielt die schmale Karte in die Luft. »Das dürfte uns die Arbeit ein wenig erleichtern.«
    »Gut. Nehmen wir die Treppe.«
    Beinahe sämtliche Räume in der ersten Etage standen leer. Nur in einem Zimmer fanden sie eine lizenzierte Gesellschafterin mit verquollenen Augen, die den in der Nacht entgangenen Schlaf nachzuholen schien. Sie hatte nichts gehört und nichts gesehen und machte ihrem Missvergnügen darüber, von den Bullen geweckt worden zu sein, unverhohlen Luft. Im zweiten Stock fanden sie die Überreste einer Party einschließlich einer Hand voll gleich verlassenen Spielzeugen auf dem Boden verstreuter illegaler Drogen.
    Auf der mit Graffitis übersäten Treppe in die dritte Etage fanden sie schließlich das Kind.
    Es war etwa acht Jahre alt, klapperdürr und bleich, und seine Zehen lugten aus den Löchern seiner abgelatschten Turnschuhe hervor. Unterhalb des rechten Auges hatte es eine frische Prellung und in seinem Schoß hielt es ein struppiges graues Kätzchen.
    »Sind Sie Dallas?«, wollte der Kleine von ihr wissen.
    »Ja. Warum?«
    »Der Mann hat gesagt, ich soll auf Sie warten. Er hat mir zwei Dollar dafür gegeben.«
    Mit wild klopfendem Herzen ging sie vor dem Jungen in die Hocke. Der Geruch, den der Kleine verströmte, machte deutlich, dass er schon seit

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