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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Fall DeBlass hatte Eve und Roarke zusammengebracht und jetzt dachte sie daran, wie nahe beieinander doch Gewinne und Verluste im menschlichen Leben lagen. »Ich nehme an, das Leben verläuft in gewissen Zyklen.«
    Roarke verfolgte versteinert, wie die Sanitäter die verhüllte Leiche auf die Straße rollten. »Was hat es auch sonst für eine Wahl? Der Junge braucht endlich ein Zuhause. Seine Mutter schubst ihn ständig nur herum – wenn sie überhaupt mal da ist. Er ist sieben – zumindest glaubt er, dass er sieben ist. Er weiß nicht, wann er Geburtstag hat.«
    »Wie viel hast du dem Kinderschutzdienst für diese Gefälligkeit… gespendet?«, fragte Eve ihn trocken und zauberte dadurch ein Lächeln auf sein zuvor ausdrucksloses Gesicht.
    »Genug, um dafür Sorge zu tragen, dass der Junge seine Chance bekommt.« Er strich Eve über die Haare. »Es gibt einfach zu viele Kinder, die gebrochen in der Gosse enden, Eve. Das wissen wir beide aus persönlicher Erfahrung.«
    »Wenn du dich in diese Dinge einmischst, ist es dein Herz, das am Schluss gebrochen wird.« Gleichzeitig jedoch musste sie seufzen. »Aber es ist total sinnlos, dir so etwas zu sagen, denn offensichtlich hast du deinen Entschluss bereits gefasst. Er hat ein herrliches Lächeln«, fügte sie, wenn auch widerstrebend, hinzu.
    »Das stimmt.«
    »Ich werde ihn vernehmen müssen. Und da du dafür gesorgt hast, dass er nach Virginia verfrachtet werden wird, beraume ich die Vernehmung besser so schnell wie möglich an.«
    »Ich glaube nicht, dass du ihn brauchen wirst. Er hat mir nämlich bereits alles, was er weiß, gesagt.«
    »Er hat dir alles gesagt?« Sie presste grimmig die Lippen aufeinander und funkelte ihn zornig an. Ihr Bullen-Gesicht, dachte Roarke bewundernd – und empfand völlig überraschend unvermittelt heißes Verlangen nach dieser vielschichtigen Frau. »Du hast ihn befragt? Gott verdammt, du hast ihn in einem offenen Fall befragt? Einen Minderjährigen, ohne dass die Erlaubnis seiner Eltern vorlag oder dass wenigstens ein Vertreter vom Kinderschutzdienst dabei war? Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«
    »Ich habe an einen kleinen Jungen gedacht – und an ein Mädchen, das ich einmal geliebt habe.«
    Eve atmete zischend aus und lief in hastigen Schritten, um sich zu beruhigen, auf dem Gehweg auf und ab. Nach zwei Runden hatte sie den Eindruck, als hätte sie sich zumindest halbwegs wieder in der Gewalt. »Du weißt, verdammt noch mal, genau, dass ich nichts von dem verwenden kann, was du herausgefunden hast. Und wenn der Junge irgendjemandem erzählt, dass er mit dir gesprochen hat, stecken wir beide bis zur Hüfte in der Scheiße. Die Leiterin der Ermittlungen ist deine Frau und der Hauptverdächtige dein Angestellter, der deine Freundschaft und deine uneingeschränkte Loyalität genießt. Alles, was du von dem Gespräch mit dem Jungen wiedergeben wirst, wird unter diesem Vorbehalt zu sehen sein.«
    »Da ich mir dessen bewusst war, habe ich vorsorglich eine Aufnahme von dem Gespräch gemacht.« Er zog einen Minirekorder aus der Tasche. »Die Kassette dürfte als Beweismittel zugelassen werden, vor allem, da du selbst als Zeugin dafür fungierst, dass ich weder die Zeit noch die Gelegenheit dafür gefunden hätte, das Ding in irgendeiner Weise zu manipulieren.«
    »Dass du deine Unterhaltung mit einem Minderjährigen bezüglich eines offenen Mordfalls zusätzlich aufgenommen hast, ist echt der Gipfel.« Sie fuchtelte mit den Händen durch die Luft.
    »Gern geschehen«, kam seine trockene Antwort. »Selbst wenn du zögerst, die Kassette als offizielles Beweismittel zu verwenden – obwohl ich keinen Zweifel daran habe, dass du die Vorschriften problemlos uminterpretieren könntest, um es zu tun, wenn du wolltest –, glaube ich doch nicht, dass du starrsinnig genug bist, um sie völlig zu ignorieren.«
    Total entnervt riss sie ihm den Rekorder aus der Hand und stopfte ihn in ihre Tasche. »Sobald ich die Gelegenheit dazu erhalte, werde ich dich in deinem Stadtbüro besuchen und dort eine deiner Vorstandssitzungen torpedieren.«
    »Meine liebe Eve, ich freue mich immer, dich zu sehen.«
    »Wir werden ja sehen, ob du davon noch so begeistert bist, wenn erst eine deiner milliardenschweren Fusionen von mir vermasselt worden ist.«
    »Wenn ich dabei zusehen darf, ist es mir das bestimmt wert.« Nach wie vor lächelnd zog er einen weiteren Gegenstand aus seiner Tasche und hielt ihn ihr auffordernd hin. »Hier, ich habe einen Schokoriegel

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