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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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holte tief Luft. »Wenn Sie mich aufs Kreuz legen, Schotte, werden Sie nie wieder die idyllischen Ufer des Loch Lomond zu Gesicht bekommen, klar?« Ich nickte. »Jemand hat der Dame meinen Namen gegeben. Sie kam zu mir, wollte ein Apartment und ein paar Kunden. Ich arrangierte das für sie.«
    Ich saß da und starrte ihn an. »Tut mir leid, Jonny. Das muss ein Irrtum sein, ganz sicher. Wollen Sie damit sagen, dass diese Frau für Sie anschaffen gegangen ist? Auf der Straße?«
    Er lachte. »Nicht direkt auf der Straße. Ich habe eine nette kleine Bude für sie gefunden und ihr ein paar Kunden vorbeigeschickt. Ich kassierte meine üblichen 20 Prozent als Provision.«
    Ich konnte es nicht glauben. Kate Graveney sollte als Prostituierte gearbeitet haben? Die perfekte Lady schlief gegen Geld mit fremden Männern? Ausgeschlossen. »Können Sie mir mehr erzählen? Wie sie so gewesen ist? Ihren Namen? Ich muss ganz sicher gehen, dass es sich nicht um eine Verwechslung handelt, Jonny.«
    Er lächelte. »Sie glauben, so eine Oberklassenschlampe würde nicht für Geld ihre Schlüpfer runterlassen? Falsch gedacht, Kumpel. Ich weiß nicht, ob sie das Geld brauchte – und sie verdiente nicht schlecht – oder ob sie es aus Spaß an der Freude tat. Hab ich alles schon erlebt, Kumpel. Frauen sind alle gleich.«
    Marys Worte gingen mir durch den Kopf, als Jonnys zynische Sichtweise mich zunehmend überzeugte. »Wann war das?«
    »Im September letztes Jahr kam sie zu mir. Kann mich noch gut erinnern. So was wie sie sieht man nicht alle Tage, stimmt’s? Diese prächtigen Haare. Es war ein heißer Tag. Sie behielt ihre Sonnenbrille auf.«
    Ich versuchte, mir Kate hier unten im Halbdunkel vorzustellen, nervös hinter ihrer Sonnenbrille, aber funkelnd wie ein Diamant in der Gosse. Und wie sie dann mit ihrem Wunsch herausrückte. Wusste Caldwell davon?
    »War da auch ein Mann? Der für sie gearbeitet hat? Oder mit ihr zusammen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nee. Ich habe eine Liste von Topkunden, die sich öfter mal etwas Exklusives wünschen.« Er klopfte sich auf die Stelle, wo sein Herz hätte sein müssen. Wenn dort ein Adressbuch steckte, konnte man damit vermutlich das Gewicht des Gorillas in Gold aufwiegen. »Nachdem Madame losgelegt und die ersten Freier verwöhnt hatte, stand mein Telefon nicht mehr still. Eine nette Einnahmequelle war sie, die kleine Sheila ...« Es klang wehmütig.
    »Sheila?«, fragte ich ungläubig.
    »War wohl so was wie Ihr Pseudonym. Hat mir ihren richtigen Namen nie genannt.«
    Mir kam ein übler Gedanke. »Diese Kunden ... war einer von ihnen rein zufällig unser Freund Wilson?«
    »Sagen wir mal so: Wenn er es war, dann hat er nicht dafür bezahlt.«
    Meine Gedanken rasten, aber eine Frage war immer noch ungeklärt. »Die Dame – Sheila – landete im November im Krankenhaus, Jonny. Wissen Sie etwas darüber?«
    Er grinste. »Sie glauben, dass da bei der Familienplanung was schiefgegangen ist, stimmt’s? Aber so einfach war’s nicht, Kumpel. So einfach war’s nicht. Wie es aussieht, mochte unsere Sheila es gerne ein bisschen härter. Ich weiß nicht genau, was sie angestellt hat – ich mische mich bei den Mädchen nicht in die Einzelheiten ein –, aber wie ich hörte, soll es ein bisschen aus dem Ruder gelaufen sein.«
    Mehr konnte ich jetzt nicht verkraften. Ich brauchte dringend frische Luft und etwas Zeit zum Nachdenken. »Jonny, vielen Dank. Das war alles, was ich wissen wollte.« Mehr, als ich gewollt hatte, um ehrlich zu sein. »Ich muss das jetzt erst mal verdauen.« Vermutlich ließ es sich ähnlich gut verdauen wie rohe Leber.
    »Das kann ich mir denken, Kumpel. Aber lassen Sie sich nicht zu viel Zeit. Ich brauche diesen Namen. Sie schulden mir was. Ich weiß nicht, was das alles mit der schönen Sheila zu tun hat, aber ich möchte diesen Namen bekommen. Dann sehen wir weiter.«
    Ich wusste auch nicht, welche Verbindung da bestand, Kumpel, aber ich war mir ganz sicher, dass es eine gab. »Ich rufe Sie in 48 Stunden an, Jonny.«
    »Vergessen Sie es nicht. Wenn Sie sich nicht melden, wird Sammy Sie finden. Das ist Ihnen doch hoffentlich klar?« Der Junge lächelte einfältig und leckte die Klinge seines Messers wie eine Eidechse mit der Zunge ab.
    Ich trat in die letzten Reste des Tageslichts hinaus. Es war ein milder Londoner Abend, wie man ihn manchmal sogar mitten im Winter erlebte. Eine Art falscher Frühling. In Glasgow regnete, fror oder schneite es von November bis März, bevor das

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