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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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ich normalerweise nicht. Der Haufen geriet in Bewegung und stöhnte. Kate und ich warteten wie gelähmt darauf, was er tun würde. Ich trat einen Schritt vor und brachte meinen kampferprobten Stiefel in Position.
    Er versuchte, sich auf die Knie zu berappeln, aber sein Kopf und sein Rumpf blieben am Boden. Ich wollte ihn treten, doch da entfuhr ihm ein lautes Ächzen und er kippte langsam zur Seite. Er umklammerte seinen Magen. Dann sah ich, warum. Ein Holzpflock – Teil eines abgebrochenen Stuhlbeines – ragte zwischen seinen Händen hervor. Blut floss über seine Finger und benetzte sein Hemd. Sein Gesicht war zerschrammt und leichenblass. Er sah wie der leibhaftige Tod aus. Der Look stand ihm gut.
    Ich ging an ihm vorbei. Ich weiß nicht, ob er mich wahrnahm. Zumindest schien er mich nicht zu erkennen. Ich trat zu Kate. Sie hatte Augen und Mund aufgerissen und atmete schwer.
    »Oh Gott, oh Gott. Was haben wir getan?« In ihrer Stimme schwangen Anzeichen von Hysterie mit.
    Ich packte sie mit beiden Händen an den Schultern und schüttelte sie heftig. »Wir haben nichts getan. Er hat es selbst getan.«
    »Was tun wir jetzt? Wir müssen sofort hier weg.«
    Ich überlegte schnell. Es war verlockend – ausgesprochen verlockend –, ihn hier zurückzulassen und wie ein Schwein verbluten zu lassen. Die Welt wäre nach seinem Tod ein besserer Ort. Aber ich würde nicht einmal einen tollwütigen Hund auf diese Weise verrecken lassen. Und was noch wichtiger war – es würde Ärger für Mary nach sich ziehen. Den größten vorstellbaren Ärger.
    »Kate, Kate! Hören Sie mir zu!« Ihre Augen waren starr vor Schock. Ich konnte mir nicht sicher sein, ob ich mit meinen Worten zu ihr durchdrang. Ich verpasste ihr eine Ohrfeige. Sie blinzelte.
    »Kate, wir gehen hier jetzt raus, sofort. Ich bringe Sie an einen sicheren Ort. Ich werde einen Krankenwagen für ihn rufen. Alles klar?«
    Sie nickte. Ich packte ihren Arm und zerrte sie aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Wir tauchten in die Düsternis des Londoner Nebels ein und gingen in die Richtung, in der ich Marys Haus vermutete. Ich verpasste zweimal die richtige Abzweigung und knallte schließlich orientierungslos gegen eine Telefonzelle. Ich zog Kate mit ins Innere und wählte die Nummer des Notrufs. Sie wehrte sich nicht und starrte mich unbeteiligt an, als ich die Adresse durchgab. Mehr konnte ich nicht für Herbert Wilson tun. Auch wenn ich jetzt wusste, dass er nicht der Mörder war, schloss ich ihn ganz bestimmt nicht in mein heutiges Nachtgebet ein.

24
    »Wir brauchen Tee, Mary, bitte. Und Brandy. Am besten zwei Doppelte.«
    Ich ließ Kate in Marys Salon Platz nehmen. Sie begann zu zittern, und ich bewunderte ihr Gesicht, dass mir fleckig und verschmiert von verlaufenem Make-up entgegenstarrte, aber trotzdem perfekt wirkte. Ihre Wange war nach der Ohrfeige, die ich ihr versetzt hatte, grellrot angelaufen. Ihre Schultern zuckten, als die stummen Schluchzer einsetzten. Sie nahm den Hut ab und verbarg das Gesicht in den Händen. Ihr Haarschopf schimmerte in diesem kitschigen Raum wie eine Platinkugel im Spielzeugladen. Ich hätte am liebsten den Arm um sie gelegt, aber gleichzeitig wollte ich sie noch ein bisschen leiden lassen. Ich verspürte kalte Wut auf das, was sie sich selbst angetan hatte. Und mir.
    Mary kehrte mit dampfenden Tassen und Ballongläsern, in denen eine dunkle Flüssigkeit schwappte, zurück. Sie setzte sich neben Kate und berührte sie sanft am Arm. Kate zuckte zusammen und richtete sich auf, das Gesicht eine Ausgeburt von Panik und Elend. Eine wunderschöne, hinreißende Ruine.
    »Trinken. Erst Brandy, dann Tee.«
    Kate nahm das Glas entgegen und schnupperte misstrauisch daran. Dann trank sie einen großen Schluck. Sie hustete und würgte und sackte schließlich auf ihrem Stuhl nach hinten. Sie starrte mich an.
    »Wo sind wir? Wer ist diese Person?«
    »Ich bin überrascht, dass Sie es nicht erkennen. Sie sind in einem Bordell. Das ist die Madam. Mama Mary. Seien Sie nett zu ihr, Kate. Sie ist auch nett zu Ihnen.«
    »Ist das Ihre Vorstellung von einem makaberen Witz? Was machen wir hier?«
    »Es ist ein Zufluchtsort. Zum einen standen Sie unter Schock. Zum anderen habe ich einige Fragen, auf die ich Antworten bekommen will.«
    »Ich kann nicht mehr, McRae. Ich will nur, dass das alles vorbeigeht.«
    Meine Stimme wurde schärfer. »Genau wie ich, Miss Graveney, genau wie ich. Sie haben damit angefangen, wissen Sie noch?« Sie wirkte jetzt wieder

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