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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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verängstigt, als könnte ich mich jeden Moment auf sie stürzen und zuschlagen. Ich nutzte die Gelegenheit.
    »Warum haben Sie das alles getan, Kate? Warum haben Sie sich mit Jonny Crane eingelassen?«
    Sie sah mich wie aus weiter Ferne an. Ich war mir nicht sicher, ob sie jemals ins Hier und Jetzt zurückfinden würde. »Sie würden es ja doch nicht verstehen.«
    »Weil ich der Unterschicht angehöre? Weil nur reiche Leute solche Eskapaden nachvollziehen können? Ist Kokain Ihnen zu langweilig geworden, Kate?«
    Sie nahm noch einen Schluck Brandy. Diesmal rann er ohne Husten ihre Kehle hinunter. Sie holte tief Luft und lehnte ihren Kopf an die Stuhllehne. Ihre Kehle war ungeschützt, schlank und verletzlich.
    Sie sprach mit der Decke. »Es war ein Spiel. Es begann als Spiel. Zwischen Tony und mir.«
    »Ein Spiel? Sie meinen wie Cowboy und Indianer? Oder Doktorspiele?«
    »Hören Sie auf! Bei Ihnen klingt es so billig.«
    »Also Schach?«
    Sie schüttelte den Kopf über so viel Sarkasmus. Sie war noch nicht bereit, es mir anzuvertrauen.
    »Na gut, wann? Wann fing es an?«
    »Ach, das ist schon ewig her.« Ihre Artikulation wurde bereits unpräzise, dem Schock und Marys gutem Brandy sei Dank. »Wir waren Kinder. Er prahlte, wollte mich beeindrucken. Mein Gott, was wir für einen Quatsch anstellten.«
    Ich konnte es mir lebhaft ausmalen. Ich sah die beiden vor mir, sie mit all ihren Privilegien und er verzweifelt darum bemüht, mitzuhalten und ihr Interesse immer wieder von Neuem zu entfachen. »Wann wurden Sie ein Paar?«
    Sie hob den Kopf und sah mich trotzig an. »Was denn, Mr. McRae, man könnte fast glauben, Sie wären eifersüchtig.«
    »Warum sollte ich? Wo ich Sie doch hätte kaufen können?« Die Worte waren mir ohne nachzudenken aus dem Mund gerutscht. Sie sah in diesem Moment wie ein geprügelter Hund aus. Erneut schossen ihr Tränen in die Augen.
    »Guter Schuss, McRae. Guter Schuss.« Sie holte ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und trocknete sich die Lider, nippte an ihrem Tee und ignorierte Mary, die direkt neben ihr saß. Die Blicke, die Mary mir zuwarf, glichen glühenden Feuerdolchen.
    »Nun, wenn Sie es unbedingt wissen müssen, wir sind kein Paar. Wir haben nie miteinander geschlafen.« In Ihrer Aussage steckte so wenig Emotion, dass es die Wahrheit sein musste. Komischerweise – wenn man die Umstände bedachte – verspürte ich so etwas wie Mitleid mit dem jungen Tony Caldwell. Wie er ständig diese wundervolle, betörende junge Frau vor Augen hatte, die ihn all die Jahre reizte und lockte. Und wie er immer wieder einen Korb von ihr bekam. Stets auf dem Sprung, ununterbrochen bemüht, sie zu beeindrucken, für den Fall, dass sie doch einmal schwach wurde. Hatte er aufgegeben, als er herausfand, dass sie seine Halbschwester war?
    Ich wog meine nächste Frage sorgfältig ab. Was sie mir gerade erzählt hatte, machte es mir leichter. Aber musste ich sie wirklich danach fragen? Stocherte ich damit nur unnötig in einer offenen Wunde herum? Oder war es an der Zeit, dass sie es erfuhr?
    »Wissen Sie, dass er Ihr Halbbruder ist?«
    Sie warf mir einen Blick zu, den sie üblicherweise für Hundedreck an ihrem Schuh reserviert hatte. »Seien Sie nicht albern, McRae! Wie können Sie so etwas Dummes, Gemeines sagen!«
    »Mary, dürfen wir telefonieren?«
    »Sicher, Danny.« Sie stand auf, ging in das Treppenhaus und nahm den Hörer ab. »Wo anrufen?«
    »Hampstead 4032.«
    »Das ist Lizas Nummer! Was treiben Sie für ein Spiel, Sie Mistkerl?«
    »Wenn du durchgestellt wirst, Mary, drück bitte der Dame hier den Hörer in die Hand. Dann kann sie die Frage selbst stellen.«
    »Warten Sie!« Kate machte einen verwirrten Eindruck, als passte nichts mehr in ihren Kopf hinein. Sie schob ihr Haar aus der Stirn und versuchte nachzudenken. Mary stand da und wartete. Ich zog Kate ins Treppenhaus und nahm Mary den Hörer aus der Hand. Die Vermittlung stellte die Verbindung her. Liza hob ab.
    »Liza, legen Sie nicht auf. Ich habe Kate hier. Sie möchte mit Ihnen reden.«
    Ich ließ ihr keine Zeit zum Nachdenken.
    Kate klang vorsichtig: »Liza? Hallo, Liebes. Ja, es geht mir gut. Nein, es ist alles in Ordnung. Nein! Ruf nicht die Polizei. Noch nicht. Liza, ich habe eine Frage an dich. Sie ist eigentlich völlig albern. McRae hier behauptet, dass Tony und ich ... na ja, dass wir verwandt sind. Ich weiß, das ist völliger Blödsinn und ...«
    Sie schwieg. Wenn es möglich war, dass sie noch blasser wurde als vorher,

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