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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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praktisch.

10
    Ich erwachte in den frühen Morgenstunden wie gerädert auf der Folterbank meiner düsteren Träume und erdrückt von einem längst vertrauten Bild: Die Frau liegt mit dem Gesicht nach unten. Blut strömt aus ihrem Hinterkopf und sammelt sich in einer Pfütze. Eine weitere Lache bildet sich unter ihren Hüften. Ich halte ein Bajonett in der Hand. Eine zähe rote Flüssigkeit tropft davon herunter. Das Blut fühlt sich heiß und klebrig an. Ich flehe sie an, nicht liegen zu bleiben. »Ihnen wird doch kalt!«, rufe ich. Und dann höre ich die schnellen Schritte ...
    Ich stand auf, kochte Tee und zündete mir eine Zigarette an, um mich zu beruhigen. Es war sowieso fast hell. Also saß ich da und beobachtete, wie die Wintersonne über die Dächer stieg. Sie wärmte mich nicht. Ich sollte aufhören, die Hiobsbotschaften in den Zeitungen zu verfolgen. Und ganz sicher sollte ich nicht eigene Nachforschungen anstellen. Es geschah mir schon ganz recht, dass ich so morbide Träume hatte. Mit einem so angeschlagenen Gehirn wie meinem sollte ich aufregende Situationen um jeden Preis vermeiden.
    Ich beschloss, mir einen Haferbrei zu kochen, weil mich der immer an zu Hause und meine Mutter erinnerte. Außerdem war es eine denkbar preiswerte Mahlzeit. Ich war gerade dabei, die graue Lava aus dem Topf zu kratzen, als unversehens eine helle Stimme ertönte und meine Traumgespenster verjagte.
    »Klopf klopf. Reicht es auch für zwei?«, fragte Val.
    Ich freute mich unbeschreiblich, ihr strahlendes Gesicht zu sehen, und grinste sie an. »Nur, wenn du es mit Salz isst. Ich lasse nicht zu, dass ihr Engländer mein Porridge mit Zucker versaut.«
    Sie verzog das Gesicht und trat ins Zimmer. Ihr Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Das Ende ringelte sich um ihren Hals. Sie sah fantastisch aus.
    »Ich werde es versuchen. Warum auch nicht? Heutzutage essen wir doch alles, oder? Pferde ... mmmh. Oder Eipulver ... lecker, lecker.«
    Ich lachte. »Ich werde Mum bitten, uns etwas Haggis zu schicken.«
    »Da hört bei mir der Spaß dann doch auf.«
    »Einer in meinem Regiment hat in der Wüste eine Schlange gefangen und aufgegessen.«
    »Brrrr. Ist ihm schlecht geworden?«
    »Und wie. Ich glaube, er hat das falsche Ende gefuttert.«
    Ich klappte den Tisch hoch und stellte zwei Schüsseln auf das rote Resopal. Wenn ich Porridge machte, dann immer zu viel, deshalb reichte die Portion locker für zwei. Ich löffelte den dampfenden Matsch in die Schüsseln.
    »Vorsicht. Es gibt nichts, was heißer ist.« Sie brachte ihren Pferdeschwanz mit einer schnellen Kopfbewegung zum Schwingen. »Der steht dir gut«, kommentierte ich und starrte sie bewundernd an.
    Sie errötete und zupfte daran. »Meine Haare sind zu lang. Machen mich wahnsinnig. Ich überlege, sie kurz schneiden zu lassen. Wie bei den Models in den Magazinen.«
    »Tu das nicht! Du hast wunderschönes Haar.«
    Sie lächelte. »Okay, ich lasse es bleiben. Wenn dir so viel daran liegt.«
    Ich wurde kühn. »Es gibt einen alten schottischen Brauch. Wenn man mit jemandem das Porridge teilt, muss man auch ein Geheimnis mit ihm teilen.«
    Sie schaute mich misstrauisch an. »Das klingt ja sehr glaubwürdig.«
    Ich ließ nicht locker. »Ich habe dich jetzt zweimal getroffen und weiß außer deinem Namen rein gar nichts über dich. Noch nicht einmal, wo du wohnst.«
    Sie schüttelte den Kopf und schob einen dampfenden Löffel Haferbrei in die Schüssel zurück. »Mach es nicht so kompliziert, Danny. Ich habe dir gesagt, ich will keine Beziehung. Ich möchte nur jederzeit vorbeikommen und mit dir plaudern können. Bitte kein Kreuzverhör.« Ihr Blick wirkte entschlossen. Ich hatte Angst, dass sie aufstehen und gehen würde. Und was spielte es schon für eine Rolle, wo sie wohnte oder wovon sie lebte?
    »Schon gut, Kumpel . Ich war nur neugierig.« Ich lächelte sie an.
    Val seufzte. »Sieh mal, da ist dieser Mann. Er hat mir wirklich wehgetan. Ich versuche, mit ihm und allem ins Reine zu kommen. Vielleicht erzähle ich dir dann die ganze Geschichte, okay?«
    Ich wusste es. Wir waren alle Bastarde. Wohnte sie mit ihm zusammen? Würde sie ihn verlassen? Nicht, wenn ich sie bedrängte. Ich wechselte das Thema. Ich erzählte ihr von Kate Graveney und dem merkwürdigen Zufall mit Tony Caldwell. Val schien sehr interessiert zu sein und ließ ihr Porridge kalt werden. Aber vielleicht war auch das Salz daran schuld. Sie stützte die Ellenbogen auf den Tisch und legte die Hände

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