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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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Weißt du, was geschieht, wenn eine Grube einstürzt? Und wenn sie schließlich die Leichen geborgen haben?« Ich erwartete keine Antwort. »Sie legen die Männer in offene Karren und stellen sie in einer Reihe auf. Dann gehen die Frauen daran entlang und identifizieren sie.«
    Ich spürte, wie sie sich neben mir anspannte. »Sie trugen Schals und weinten und stützten sich gegenseitig. Ich begleitete meine Mum damals. Sie klammerte sich an mich, als könnte ich sie vor dem Ertrinken retten.«
    Ich schwieg und beobachtete, wie der Wind die Wasseroberfläche kräuselte.
    »Jeden Abend, wenn er aus der Zeche heimkehrte, kniete sie sich vor ihn hin und zog ihm die Stiefel aus. Er bat sie nie darum; sie tat es einfach. Um ihm dafür zu danken, dass er für das Essen auf dem Tisch sorgte, für das Dach über unseren Köpfen. Er streckte seine Füße vor dem Kamin aus. Ich kann immer noch den Dampf aufsteigen sehen und seine Socken riechen.«
    Val schwieg und sah mich mit dem gleichen kummervollen Blick an, den ich nachts im Park schon einmal an ihr gesehen hatte.
    »Sie kniete sich vor den Karren und klammerte sich an seine Stiefel. Als könnte sie ihn aufhalten. Als könnte sie ihn von seiner Reise zurückholen. Sie hat sie für mich aufgehoben.«
    Ich erzählte Val nicht, dass ich mir immer noch Vorwürfe machte, nicht mit ihm dort unten gewesen zu sein, wie die anderen Söhne. Vielleicht hätte ich etwas tun können. Ich war jung und stark und schnell. Stattdessen stolzierte ich in meiner Schuluniform herum und redete von der Universität, während sich überall um mich herum das wahre Leben und der wahre Tod abspielten. Sechs Monate später zog ich die Schuluniform für immer aus und wurde Polizist.
    Val drängte mich dazu, aufzustehen und weiterzugehen. Einmal um den ganzen See herum. Wir waren jetzt stiller, waren uns nähergekommen. Der beste Tag, an den ich mich erinnern konnte, seit wir uns kannten. Ich hätte am liebsten die Zeit angehalten. Nein, das stimmte nicht. Ich fühlte, dass dies der Beginn von etwas Großartigem war und dass das Beste noch kommen würde, wenn ich mich ein bisschen geduldete. Und als Krönung des Ganzen stiegen wir in der Nähe meiner Wohnung aus dem Bus, und der Zeitungsverkäufer schrie: »Lesen Sie das Neueste vom Tage. Ripper gefasst! Der Soho-Ripper ist gefasst!« Ich kaufte eine Ausgabe. Sie wurden ihm förmlich aus den Händen gerissen. Gierig überflog ich den Text.
    »Sieh dir das an, Val. Sie haben das Schwein endlich geschnappt.«
    »Oh, das ist großartig, Danny!«
    Sie wollte nicht mit raufkommen, nicht einmal auf eine kurze Tasse Tee. Ich sagte ihr, dass ich sie gerne wiedersehen wollte, um mit ihr essen zu gehen, ins Kino oder sogar tanzen. Nicht dass ich ein großer Tänzer war. Aber sie ließ nicht durchblicken, wann oder ob wir uns wiedersehen würden. Ich sah ihr nach, als sie in die Nacht davonspazierte, und wünschte, der Tag könnte noch einmal von vorne beginnen. Ich stieg die Treppe hinauf, pfiff und ließ noch einmal sämtliche Nuancen des Nachmittags Revue passieren, um nur ja keinen dieser besonderen Momente zu vergessen.
    Ich legte die Zeitung auf den Tisch und holte meinen Ordner mit den Ausschnitten, setzte mich und las den Artikel in aller Ruhe durch. Dann las ich ihn noch einmal und dann einige der früheren Meldungen, kratzte mich abwesend an meiner Narbe. Es fühlte sich nicht richtig an. Nachdem ich den Artikel zum dritten Mal studiert hatte, war ich mir ganz sicher: Sie hatten den Falschen festgenommen. Die Zeitung zitierte meinen alten Freund Detective Inspector Wilson von Scotland Yard.
    Ein Verdächtiger hat den Mord an allen drei Frauen gestanden. Er wurde am gestrigen Abend aufgrund eines Hinweises aus der Bevölkerung festgenommen. Bei dem Mann handelt es sich um einen Armeedeserteur, der zum Zeitpunkt der Verhaftung damit beschäftigt war, im Hinterhof eines Wohnblocks einen blutbefleckten Mantel zu verbrennen. Die Polizisten wurden mit einem Bajonett attackiert, bei dem es sich möglicherweise um die Tatwaffe handelt. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden weitere Kleidungsstücke mit Blutspuren sichergestellt. Alle Beweismittel werden derzeit kriminaltechnisch analysiert.
    Der Journalist ließ es dabei nicht bewenden und lieferte O-Töne von zahlreichen Nachbarn. Sie beschrieben den Mann als Alkoholiker, der zu Gewalt neigte. Er hatte häufig Frauen in seiner Wohnung. Oft endeten diese Treffen in Auseinandersetzungen, verbaler wie

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