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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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realen Welt, und die war farblos und erbärmlich. Ein Ei pro Woche, und unsere Kleider sahen wie Uniformen aus.
    Ich schlenderte die Walworth Road entlang nach Hause und beobachtete die Passanten. Niemand beschwerte sich. Wir wussten alle, dass wir dankbar sein mussten. Selbst für unsere Lebensmittelkarten. Ich schlug meinen Kragen als Schutz gegen den schneidenden Wind hoch, merkwürdig deprimiert wegen dem, was ich herausgefunden hatte. Niedergeschlagen aufgrund der Trümmer und der schmutzigen Häuser um mich herum.
    London war wie mein Gedächtnis: eine zerklüftete Ebene mit verstörend vertrauten Mustern, die sich meinem Griff entzogen, je fester ich zupacken wollte. Vielleicht hatten sich meine Augen verändert. Vielleicht auch nur der Blickwinkel. Dieses neue Jahr schien mir von Stunde zu Stunde immer weniger mit einer Neugeburt zu tun zu haben – und immer mehr mit einem Tod.

9
    Ich kam zur Tür herein. Halb erwartete, halb hoffte ich, dass Val dort sein würde. Doch ich wurde enttäuscht. Also rief ich Kate Graveney an, um ihr Bericht zu erstatten. Sie klang beschäftigt, fiel mir sofort ins Wort und bat um einen Termin in meinem Büro am nächsten Abend. Ich wusste nicht, warum das meine Stimmung hob, aber so war es. Dann fühlte ich mich einen albernen Moment lang schuldig, als würde ich Val untreu. Mein Gott, wir waren nur Kumpel und das Treffen mit Kate zudem rein geschäftlicher Natur.
    Auf jeden Fall wunderte es mich, dass Kate offenbar kein Problem damit hatte, sich noch einen Tag zu gedulden, bis sie von den aktuellen Entwicklungen erfuhr. In Anbetracht ihres attraktiven Äußeren konnte ich mir wirklich Schlimmeres vorstellen. Aber warum hatte sie nicht wenigstens um eine kurze Zusammenfassung meiner bisherigen Ermittlungsergebnisse am Telefon gebeten? Oder zumindest kurz gefragt, ob Caldwell noch lebte oder nicht?
    Und dann kam sie auch noch zu spät. Es war schon 18:19 Uhr, als ich endlich den Klang ihrer eleganten Schuhe erkannte, wie sie die Treppe heraufklackerten. Diesmal stand ich sofort auf und postierte mich in meiner besten Jacke vor dem Schreibtisch, um sie zu begrüßen. Das schäbige Strickteil hatte ich gut versteckt. Meine Beine baumelten lässig von der Tischkante und ich ließ ein Bein frei schwingen, um zu zeigen, wie gut meine Hose gebügelt war.
    Darüber hinaus hatte ich meine Haare mit Frisiercreme und einer harten Bürste gebändigt. Ein stattliches Feuer loderte im Kamin. Ich hatte zwei Stunden in der Schlange gestanden, um einen Eimer Kohle zu ergattern, hauptsächlich Schlacke, wie es in diesen Tagen üblich war. Einen halben Dollar hatte er mich gekostet. Und ich musste mich zweimal anstellen. Sie gaben einem jedes Mal nur sieben Pfund, aber es störte sie nicht, wenn man wiederkam. Mit einer großen Familie im Rücken oder Vitamin B lief es natürlich einfacher.
    Sie sah herausgeputzt und verhätschelt aus. Ich fragte mich, was man in der Walworth Road wohl von ihrer Fellstola halten würde. Ich konnte Nerz nicht von Zobel unterscheiden, aber es war eine ganz andere Gewichtsklasse als die Kaninchenfellmäntel, die man manchmal im Pub sah. Ich hielt ihr den Stuhl fest, als sie sich setzte, und konnte mich gerade noch zusammenreißen, nicht über das Fell zu streicheln. Dann nahm ich ihr gegenüber am Schreibtisch Platz. Sie hielt eine Zigarette zwischen den Fingern. Ich gab ihr Feuer und zündete mir selbst eine an, zog die untere Schublade auf und holte eine Flasche Scotch, eine Flasche Soda und zwei Gläser heraus.
    »Einen Drink?«
    Sie sah mich nachdenklich an und saugte an ihren Wangen. »Warum nicht? Es ist ja schon nach sechs. Halb und halb, bitte.«
    Ich mixte uns zwei große Drinks. Sie nahm einen Schluck.
    »Nun, Mr. McRae?« Keine Spur mehr von der Nervosität unserer ersten Begegnung. Sie war jetzt Oberklasse durch und durch, unerschütterlich und beherrscht.
    Ich hatte mir ein Dutzend verschiedene Vorgehensweisen zurechtgelegt, um es ihr zu erzählen. Bei den meisten arbeitete ich mich nach einer beeindruckenden Schilderung meiner detektivischen Bemühungen langsam dem tragischen Höhepunkt entgegen. Ich entschied mich für die kürzeste von allen: »Miss Graveney, es tut mir sehr leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Mr. Caldwell tot ist.«
    Sie stieß eine Rauchfahne aus und schien weder überrascht noch sonderlich erschrocken zu sein. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie erfahren, dass Ihr Geliebter – und sei er noch so untreu – bei einer

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