Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller
wenigstens.
»Soll ich bleiben, Inspector?«
»Nein, Sie Idiot. Der Kerl ist keine Gefahr für mich. Schieben Sie ab.«
Die Tür fiel zu und Wilson und ich waren allein unter der nackten Glühbirne. Ich beschloss, nichts, wirklich gar nichts zu tun, was ihn verärgern könnte. Ihm keinen Vorwand zu liefern. Aber ich wusste aus Glasgow, dass manche dieser Jungs gar nicht erst auf einen Vorwand warteten.
Wilson ließ sich auf den Stuhl plumpsen und musterte mich von oben bis unten. Er legte etwas auf den Boden und ich sah, dass es mein selbst gebasteltes Einbruchswerkzeug war. Er verschränkte seine dicken Arme vor der Brust. Er war einer dieser Männer, deren Körper aus einer dicken Schicht Fett über harten Muskeln bestand. Man sieht so etwas häufig bei irischen Bauarbeitern; Bierbäuche und Doppelkinne, aber trotzdem in der Lage, einen Betonklotz mit bloßer Faust zu pulverisieren, ohne mit der Wimper zu zucken. Oder den Kopf eines Menschen.
»Sie haben recht, Dannyboy. Das hier geht mich eigentlich überhaupt nichts an. Jedenfalls normalerweise. Aber ich habe Sie für mich zur Chefsache erklärt und die Jungs angewiesen, mich bei Ihrer Verhaftung, egal weswegen – öffentliches Urinieren, Überziehung der Büchereifrist, was auch immer –, sofort anzurufen. Und das haben sie brav getan.«
»Sehr tüchtig, Inspector.« Langsam, Danny, langsam. Reiß dein Maul bloß nicht zu weit auf.
Wilson hob das Bündel vom Boden auf. Er rollte den Stoff auseinander und legte jedes Teil sorgfältig auf dem Rand der Pritsche ab. Taschenlampe, Schraubenzieher, Taschenmesser, Zange und mehrere Dietriche lagen wie stumme Ankläger vor mir.
»Ein bisschen im Archiv geschnüffelt, hm? Sieht mir mehr nach professionellem Einbrecherwerkzeug aus, wenn Sie mich fragen. Ist es das, was Sie sind, McRae? Ein mieser, kleiner Dieb? Ein Bulle, der die Seiten gewechselt hat? Da dreht sich mir der Magen um.«
»Sie sehen das falsch, Inspector. Ich bin bei der SOE gezielt für Einbrüche ausgebildet worden. Ich wollte lediglich einen Blick in meine Personalakte werfen, um herauszufinden, was mit mir passiert ist. Wie ich das hier bekommen habe.« Ich zeigte auf meine Narbe, hoffte auf einen Funken Mitgefühl. Wie eine Kuh im Schlachthaus.
»Ich sehe es falsch, hm? Wollen Sie mich etwa einen Lügner nennen, oder was?«
Wilsons Gesicht hatte sich verfinstert. Verdammt. Was ich auch sagte, er würde es gegen mich verwenden. Ich konnte dieses Spiel nicht gewinnen.
»So habe ich das nicht gemeint, Inspector. Ich will es doch nur erklären. Das ist alles.« Ich versuchte es mit einem zaghaften Lächeln.
»Sie wollen mich verarschen, richtig? Sie wollen mich mit dieser Scheiße hier auch noch verarschen!« Er streckte hastig den Arm aus und wischte das Werkzeug mit einem lauten Scheppern von der Pritsche. Ich hörte, wie das Glas der Taschenlampe zersplitterte.
Blankes Entsetzen raste durch meine Eingeweide. Ich hatte das schon einmal erlebt. Eine nackte Betonzelle, kaltes, grelles Licht, allein gelassen mit einem gnadenlosen, brutalen Schläger, absolut hilflos. Ich schüttelte verzweifelt den Kopf. »Nein. Überhaupt nicht. Ich erzähle Ihnen die Wahrheit. Ich wollte nur wissen, was damals passiert ist. Das ist alles.« Ich hörte, wie meine Stimme schrill wurde und brach. Ich hasste meine Angst, meine Feigheit. Ich spürte das erste Aufkeimen der nur allzu vertrauten Schmerzen hinter meinen Augen. Nicht jetzt. Bitte nicht jetzt.
»Aufstehen, McRae!« Wilson hatte seinen Stuhl nach hinten getreten und thronte jetzt mit geballten Fäusten über mir.
Ich kauerte mich in der Ecke zusammen, wartete auf die Stiefeltritte und die Eisenstange. »Ich bleibe lieber, wo ich bin, Inspector. Ich kenne meine Rechte. Sie dürfen das nicht. Ich habe mich doch nur in meiner alten Abteilung herumgetrieben und einen Blick in meine Akte geworfen. Ich bin noch nicht mal dort eingebrochen.«
»Nein? Und was ist das hier alles?« Er zeigte auf das armselige Häufchen Werkzeug auf dem Boden.
Ich hielt das Kissen vor meinen Körper. Ein jämmerlicher Schutzschild. Er packte meinen linken Arm und zerrte mich hoch, riss mir das Kissen aus der Hand und schleuderte es zur Seite. Ich stand steif wie ein Stock da. Ich wusste genau, was jetzt kam, und würde versuchen, es durchzustehen. Ich hielt dem Blick seiner kleinen, bösen Augen stand und ließ die Arme an den Seiten herunterhängen, damit er einen wehrlosen Mann verprügeln musste.
Sein mächtiger
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