Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
Vom Netzwerk:
vertraulich
    An: Colonel Sir Collin Gubbins, Leiter SOE
    Von: Major P. A. Caldwell
    Datum: 14. Juli 1945
    Betreff: Captain Daniel McRae
    Sir,
    auf Ihre Anweisung hin habe ich nach der überraschenden Meldung von Captain Daniel McRaes Überleben und seiner Rückkehr nach England das Moresley Hospital aufgesucht, um mich über seinen Zustand in Kenntnis zu setzen und abzuwägen, ob und welche Maßnahmen ergriffen werden sollten.
    Ich sprach mit McRae und mit dem leitenden Psychiater, Dr. Richard Thompson. Der Bericht des Arztes ist separat beigefügt, doch ich will den Kern seiner Aussagen kurz zusammenfassen.
    Zunächst einmal befand sich McRae in einem sehr schlechtem gesundheitlichen Zustand, als er im Mai in das Krankenhaus eingeliefert wurde. Er litt an Unterernährung und mehrfachen Frakturen, insbesondere am Kopf. Entweder bei seiner Festnahme oder während der anschließenden Gefangenschaft wurde McRaes Kopf unter großer Gewalteinwirkung verletzt. Sein Schädel war an drei Stellen gebrochen, und ein Knochensplitter war in sein Gehirn eingedrungen.
    McRae wurde mehrfach operiert und hat jetzt eine Metallplatte im Schädel. Eine große Narbe verläuft über seinen Kopf und halb über sein Gesicht. Davon abgesehen ist er in überraschend guter Verfassung. Die Wunden sind weitgehend abgeheilt und er hat begonnen, sich körperlich zu ertüchtigen.
    Um den psychischen Zustand von McRae ist es deutlich schlechter bestellt. Er wird Elektrokonvulsiver Schocktherapie (EST) unterzogen, eine scheußliche Angelegenheit. Er hat mich nicht erkannt, und wie es aussieht, weiß er auch nichts mehr von den Ereignissen des zurückliegenden Jahres. Seine letzte klare Erinnerung stammt aus der Zeit kurz vor seiner Abkommandierung nach Frankreich.
    Die Prognose von Dr. Thompson ist nicht sonderlich ermutigend. Eine derart schwere Verletzung kann laut seinen Aussagen tiefgreifende und langfristige Auswirkungen auf die Persönlichkeit haben. Neben den Erinnerungslücken, die unter Umständen permanent sein können, leidet McRae an Persönlichkeitsstörungen wie Wahnvorstellungen und Verfolgungswahn. Er soll im kommenden Monat entlassen werden, da seine körperliche Heilung so gut wie abgeschlossen ist. Dr. Thompson will jedoch monatliche Folgeuntersuchungen und möglicherweise weitere ESTs ansetzen, um sicherzugehen, dass McRae mit seinen Beeinträchtigungen leben kann.
    Erneut möchte ich empfehlen, dass wir die Frage nach dem Mord in Avignon ruhen lassen. Es gibt keine Beweise, und wir dürften lediglich unnötig Unruhe stiften und das hohe öffentliche Ansehen, das die SOE genießt, aufs Spiel setzen, wenn diese Sache publik wird.
    Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass McRae sich an die Büros der SOE wendet. Er stellt bereits Fragen über die fehlenden Monate. Ich empfehle darum des Weiteren, dass wir uns darauf einigen sollten, keine Informationen an McRae weiterzugeben. Wir sollten seine Wahnvorstellungen und seine Paranoia nicht zusätzlich befördern. Insbesondere plädiere ich dafür, ihm nicht durch Herausgabe von Adressen und Telefonnummern die Möglichkeit einzuräumen, ehemalige Kollegen wie etwa mich zu behelligen. Seinem Arzt zufolge besteht durchaus die Möglichkeit, dass McRae mich und weitere Personen für das, was ihm widerfahren ist, persönlich verantwortlich macht.
    Gezeichnet
    Major Philip Anthony Caldwell
    Unter der Notiz fand sich erneut die Signatur des Colonels und ein Vermerk, dass er die Empfehlungen von Caldwell vorbehaltlos akzeptierte.
    Einzelne Wörter sprangen mir entgegen; Wahnvorstellungen, Paranoia, Beeinträchtigungen! Wie konnte ich herausfinden, was wirklich vorgefallen war? Wie sollte ich mit dem Wissen leben, dass ich möglicherweise ein Mörder war? Ich blickte im schwachen Licht der Taschenlampe auf meine Hände. Sie zitterten. Waren sie dazu in der Lage, einen anderen Menschen zu töten? Wie fühlte es sich an, wenn unschuldiges Blut an ihnen klebte?
    Ich hatte Frauen immer gemocht; vielleicht zu sehr? Würde ich eine Frau töten, um meinen Willen zu bekommen? Da war diese Ohrfeige für Sandra gewesen, aber die empfand ich als redlich verdient. Es kam mir damals beinahe so vor, dass sie die Schläge genossen hatte. Manche Frauen tickten wohl so. War es ein Unfall gewesen, eine etwas gröbere Behandlung, die aus dem Ruder lief? Was würde es in mir anrichten, wenn ich mich tatsächlich eines Tages an den Mord erinnerte?
    Ich war ein nervliches Wrack und die Leute, die mich überhaupt erst

Weitere Kostenlose Bücher