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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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in diese Lage gebracht hatten, behandelten mich wie einen Aussätzigen, wie einen tollwütigen Hund. Oder war das jetzt vielleicht schon die Paranoia, die aus mir sprach? Funktionierte bei einem Geisteskranken überhaupt eine Selbstdiagnose? Wie es aussah, hatte Caldwell mir die Haut gerettet. Ich konnte ihm kaum einen Vorwurf daraus stricken, dass er mir nach allem, was vorgefallen war, lieber aus dem Weg ging.
    Plötzlich fühlte ich mich von den Wänden dieses Kellers erdrückt. Ich brauchte Luft, Licht. Ich musste laufen. Ich musste mit Valerie reden. Konnte ich ihr mein neu erlangtes Wissen anvertrauen? Wie würde sie darauf reagieren? Sollte ich zur Polizei gehen und den Beamten alles erzählen? Verdammt, was konnte ich tun?
    Ich stand auf, fühlte mich leer und krank. Ich stellte die Akte zurück. War es besser, die Unterlagen mitzunehmen oder sie hier zurückzulassen? Bot es sich an, die Beweise zu vernichten? Wer würde je davon erfahren? Caldwell war tot und der Colonel würde keiner Menschenseele etwas davon verraten. Was war mit Major Cassells? Hatte er die Aktennotizen gelesen oder den Vertraulichkeitshinweis respektiert? Ich zog die Akte wieder aus dem Regal heraus, nahm die beiden Umschläge an mich und stopfte sie in meine Tasche.
    Der Weg zurück zur Tür führte mich an der C-Reihe entlang. Mir kam ein spontaner Gedanke. Ich suchte nach seiner Akte und fand sie auf Anhieb. Ich hielt Major Tony Caldwells Personalakte in der Hand. Ich balancierte sie auf meinem linken Unterarm, klappte den Deckel auf und beleuchtete sie mit der Taschenlampe. Ich überflog gerade die ersten Zeilen, da flog die Tür des Archivs auf und Licht durchflutete den Keller.
    »Okay, McRae, kommen Sie heraus! Wir wissen, dass Sie hier sind!«
    Verdammt! Anscheinend war der alte Stan doch noch nicht so verkalkt. Offenbar hatte er darauf gewartet, dass ich das Gebäude verließ, oder mit Major Cassells gesprochen, denn seine Stimme hörte ich als Nächstes.
    »Daniel? Daniel McRae? Wir wissen, was Sie hier machen. Lassen Sie es bleiben und stellen Sie sich, Mann.«
    Ich langte in meine Tasche und holte die beiden Kuverts heraus. Ich legte sie in Caldwells Akte und stellte sie zurück an ihren Platz, dann schlich ich mich auf Zehenspitzen in den nächsten Gang. Ich wandte mich nach links und drang in die Tiefen des Archivs vor. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass sie mich in der Nähe von Caldwells Akte fanden.
    »Daniel, die Polizei ist bei uns und ich bin bewaffnet. Es wird das Beste sein, wenn Sie jetzt aufgeben.«
    Ich war jetzt weit genug entfernt. Ich trat aus dem Gang zwischen den Regalen, die Augen vom grellen Licht abgewendet. Stan und Cassells standen in der Tür. Cassells umklammerte einen Dienstrevolver, der direkt auf meine Brust zielte. Hinter ihnen tauchte ein uniformierter Beamter auf.
    »Wie es scheint, wurden Sie gut ausgebildet, Captain«, erklärte Cassells.
    »Nicht gut genug«, antwortete ich. Ich hob die Hände. Es kam mir albern vor und ich erwartete auch nicht, dass Cassells auf mich schießen würde. Aber es war mir ohnehin egal. Ich ging auf die Männer zu. Stan wurde spürbar nervös, als ich näher kam.
    »Tut mir leid, Stan. Ich hoffe, ich habe Sie nicht in Schwierigkeiten gebracht.«
    Er wich meinem Blick aus.
    »Ganz im Gegenteil, Daniel«, sagte Cassells. »Stan hat mich vor einer Stunde darüber informiert, dass Sie hereingekommen, aber nicht wieder hinausgegangen sind.«
    »Und was jetzt, Gerald?«, fragte ich. Diesmal gefiel es ihm nicht, dass ich seinen Vornamen benutzte.
    »Leider mussten wir die Polizei einschalten. Das hier ist nach wie vor ein Sicherheitsbereich. Der Constable wird Sie aufs Revier mitnehmen. Ich glaube, draußen wartet ein Wagen.«
    Der Beamte nickte und trat vor. »Tut mir leid, Sir, ich kann es Ihnen leider nicht ersparen.« Er hielt ein Paar Handschellen hoch. Ich spürte, wie sich der kräftige Arm des Gesetzes drohend über meinen Kopf erhob, jederzeit bereit, mich zu zerquetschen. Warum auch nicht? Ich streckte resignierend meine Hände aus und spürte den kalten Stahl, als er sich um meine Gelenke schloss.
    Der Streifenwagen brachte mich zur Polizeiwache in Marylebone. Die Beamten nahmen Personalien auf und Fingerabdrücke ab, entledigten mich von Mantel, Jacke, Krawatte, Gürtel sowie Schnürsenkeln und führten mich in eine Zelle. Eine Routine, mit der ich weiß Gott vertraut war. Genau wie mit den Zellen. Zweieinhalb mal zwei Meter Standardgröße mit einer

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