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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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Schrecken, vergessene Prügelattacken im Lager, und fast hätte ich den Doc angerufen und gebeten, mich wieder in seine Klinik aufzunehmen und ein paar Stromstöße durch mein Gehirn zu jagen, um diese fürchterlichen Erinnerungen ein für alle Mal auszulöschen.
    Ich musste mich einen weiteren Tag im Bett verkriechen, ehe ich mich wieder in der Lage fühlte, meinen Wachposten in der Heide zu beziehen.
    Gleicher Ablauf, gleiches Ergebnis: nichts. Erst am vierten Morgen – die zwei ausgefallenen Tage nicht mitgezählt – wurden meine schwer auf die Probe gestellte Geduld und meine gepeinigten Rippen belohnt. Ein großer Wagen fuhr vor. Ein Riley. Ein Mann saß am Steuer. Er stieg aus, öffnete die Tür zum Rücksitz und half einer Dame heraus. Diesen Wagen, diesen Gang und die Bewegung dieser blonden Mähne hätte ich an jedem Ort der Welt wiedererkannt. Was zur Hölle hatte Kate Graveney hier zu suchen? Stattete sie der Witwe ihres Liebhabers einen Kondolenzbesuch ab?
    Ich hob das Fernglas und richtete es auf die Haustür, die sich gerade öffnete. Liza lächelte sie an. Ich sah, wie die Frauen ein paar Worte zur Begrüßung wechselten, dann verschwand Kate ebenfalls im Haus. Ihren Gesichtsausdrücken und Gesten nach zu urteilen, war dies kein Höflichkeitsbesuch einer Frau, die endlich den Tod ihres Geliebten akzeptiert hatte und gekommen war, um seiner Angetrauten ihr Beileid zu bekunden. Die Frauen kannten sich. Wenn man lediglich in ihre Gesichter sah und nichts über ihr Verhältnis wusste, hätten sie nur gute Freunde sein können.
    Kates Besuch dauerte eine Dreiviertelstunde. Wieder kam mir die Szene an der Tür in Anbetracht der Situation zu warmherzig vor. Es sei denn, ich schätzte die Lage völlig falsch ein. Vielleicht hatten sie sich erst vor Kurzem kennengelernt, in ihrer gemeinsamen Trauer eine verwandte Seele erkannt und in pragmatischer, typisch weiblicher Weise Freundschaft geschlossen. Aber irgendwie bezweifelte ich das, deshalb musste ich herausfinden, was sich wirklich abspielte.
    Lizas Tag verlief nach dem üblichen Muster. Mit anderen Worten: Sie verkroch sich bis 15 Uhr nachmittags hinter ihren Vorhängen. Es war ein großes Haus, aber irgendwann musste sie doch jeden Raum gewienert und auf Vordermann gebracht haben? Ich beobachtete sie dabei, wie sie mit ihrem Einkaufswägelchen davontrottete. Wenn sie sich an ihre übliche Routine hielt, blieb mir knapp eine Stunde, bis sie von ihren Besorgungen zurückkehrte. Ich würde starke Nerven brauchen. Ich schlenderte die East Heath Road hinunter und über den Hügel zurück zur Willow Road.
    Ich trat zügig durch ihr Gartentor in die Deckung ihrer Veranda. Wenn mich jemand hinter den Gardinen der Nachbarhäuser beobachtet hatte, war er Zeuge geworden, wie ein Mann aufrecht die Straße entlangging, offen und unbekümmert, um dann bei Mrs. Caldwell anzuklopfen. Wäre mir jemand auf der Straße begegnet, hätte ich an meine Mütze getippt, ihm einen guten Tag gewünscht und wäre weitergegangen.
    Ich musterte die Tür. Ich hatte gesehen, wie sie herausgekommen war, die Tür hinter sich zuzog, das obere Sicherheitsschloss verriegelte und mit einem größeren Schlüssel das einfachere Schloss darunter absperrte. Ich holte mein Taschenmesser aus der Tasche und klappte den Korkenzieher aus. Ich schob ihn in das große Schlüsselloch hinein und tastete nach dem Riegel. Da war er! Ich drehte und ließ das Schloss aufschnappen. Ich steckte das Messer wieder weg, holte den präparierten Schraubenzieher heraus und schob ihn in das Sicherheitsschloss.
    Ich begann zu harken. Doch dieses Werkzeug war nicht so fein wie meine alten Dietriche. Ich fühlte einige der Stifte, konnte aber den Hauptstift nicht identifizieren. Ich atmete tief durch und wischte mir den Schweiß von den Händen ab. Es dauerte deutlich länger, als ich eingeplant hatte. Und noch schlimmer: Ich hörte die gleichmäßigen Schritte eines Mannes, der sich näherte. Mir blieben nur noch Sekunden, um die Tür zu öffnen und im Haus zu verschwinden. Sonst war es vernünftiger, aufzugeben und so zu tun, als hätte ich geklopft und wartete auf eine Reaktion.
    Ich übte etwas mehr Druck aus, harkte noch ein paarmal vor und zurück und drehte. Endlich gab das Schloss nach. Ich hatte gerade noch Zeit – so hoffte ich –, durch die Tür hineinzuschlüpfen und sie leise hinter mir zu schließen, bevor der Fußgänger mich sehen konnte. Ich lauschte mit klopfendem Herzen und wartete darauf, dass die

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