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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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meinen Notizblock und schrieb zwei Namen ganz oben auf die Seite. Links den der unscheinbaren Mrs. Caldwell, rechts den der eleganten Kate. Dann fing ich an, aufzulisten, was ich über die beiden wusste. Formulierte klare, einfache Fragen, mit denen ich die Frauen konfrontieren wollte.
    Kate
    Sind Sie auch als Mrs. Catriona Caldwell bekannt?
    In welcher Beziehung stehen Sie wirklich zu Tony Caldwell?
    Weswegen waren Sie in der Nacht, als der Blindgänger hochging, tatsächlich im Krankenhaus?
    Warum haben Sie mich beauftragt, herauszufinden, ob Caldwell noch am Leben ist? Sie hätten das auch alleine geschafft.
    Liza
    Sind Sie mit Tony C verheiratet oder nicht?
    Warum trifft es Sie nicht sonderlich, dass Ihr Mann tot ist?
    Hat er Ihnen gegenüber den Mord erwähnt? Was hat er Ihnen noch über mich erzählt?
    Warum lügen Sie mich an?
    Schließlich starrte ich auf beide Spalten und versuchte, meine nächsten Schritte zu planen. Ich musste mich beeilen, bevor Wilson mir noch mehr auf den Pelz rückte. Zugleich war es wichtig, umsichtig zu handeln. Wenn ich Kate oder Liza anrief und fragte, ob ich kurz auf eine Tasse Tee und ein paar Fragen vorbeikommen konnte, würde mich das nicht weiterbringen. Ich dachte daran, wo die beiden wohnten, und das nahm mir die Entscheidung ab. Lizas Haus grenzte an die Heide. Ein ideales Terrain, um von dort aus zu operieren.

16
    Am nächsten Morgen stand ich in aller Frühe auf und kramte meinen einzigen verbliebenen Schraubenzieher und meinen Hammer hervor. Der Schraubenzieher war fein und dünn, und ich musste nicht lange auf dem Rand des eisernen Herds herumhämmern, bis ich einen Dietrich mit schlangenförmigem Ende in den Händen hielt. Er besaß nicht die Qualität der früheren Fahrradspeichen-Exemplare, aber er musste fürs Erste reichen.
    Ich suchte meine ältesten Kleidungsstücke heraus: eine feste Jacke aus Harris-Tweed, die immer noch nach meinem Vater roch, eine Cordhose, Stiefel und eine Schiebermütze. Darunter zog ich eine Weste, ein Hemd und einen Pullunder an, den meine Mutter gestrickt hatte. Nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus ließ sie mir mit dem Postzug, der auf dem Weg von Glasgow nach Süden in Kilpatrick hält, ein Paket mit meinen alten Sachen zukommen.
    Ich begutachtete mich im Spiegel. Ich sah wie ein Wilddieb aus. Der Dietrich wanderte in die Brusttasche, zusammen mit einem Taschenmesser, das genug Extrafunktionen hatte, um sich damit ein Dutzend Pfadfinderabzeichen zu verdienen. Ich spülte einen großen Flachmann aus und füllte ihn mit Wasser, holte meine Gasmaske aus ihrer Segeltuch-Umhängetasche und ersetzte sie durch den Flachmann. Eine Packung Zigaretten, Streichhölzer und ein paar Butterbrote kamen mit hinein. Schließlich rollte ich noch meinen Regenmantel zusammen und stopfte ihn ebenfalls dazu. Die Sachen konnten sich noch als nützlich erweisen, wenn ich mich für 24 Stunden eingraben musste.
    Ich hoffte ständig, Vals fröhliche Stimme zu hören, bevor ich ging. Es wäre schön gewesen, ihren Segen für mein Vorhaben zu bekommen. Aber vielleicht hatte sie noch einmal über mich nachgedacht. Oder – und das fragte ich mich immer wieder – vielleicht war sie verheiratet und konnte nicht weg. Das würde einiges erklären.
    Ein Utensil gab es noch, das ich dringend brauchte, aber nicht in meinem Besitz hatte. Doch ich wusste, wo ich es bekommen würde: in einem kleinen Laden für Armeeartikel in Camberwell Green.
    »Zum Vögel beobachten, Meister?«
    »Panzer«, antwortete ich, als ich am Stellrad des Fernglases drehte und durch das staubige Fenster auf die Straße spähte.
    »Geht mich nichts an, ich weiß.«
    Recht hatte er. Ich bezahlte den Feldstecher, verstaute ihn in der umfunktionierten Gasmaskentasche und machte mich auf den Weg zur U-Bahn.
    Wenn man nach Hampstead Hill hinaufwanderte und zwischen den Bäumen am Rand der Heide abbog, konnte man einen Bogen schlagen und zu einem Beobachtungspunkt auf dem bewaldeten Hügel oberhalb der Willow Road gelangen. Von dort bis zu Lizas Haus betrug die Distanz etwa 400 Meter. Dort fanden sich Büsche und Baumstämme, die selbst in ihrem winterlich entlaubten Zustand ausreichend Deckung boten. Ich suchte mir ein ruhiges Plätzchen abseits des Spazierwegs, von dem aus ich einen schrägen, aber ungehinderten Blick auf das Caldwell-Haus und den gesamten Bereich zu beiden Seiten des Vordereingangs hatte. Für den Gesamtüberblick brauchte ich das Fernglas nicht.
    Das Wetter war kalt und

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