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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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feucht, aber immerhin schneite es nicht. Der Wintereinbruch war bereits angekündigt worden, aber hauptsächlich für Schottland und den Norden von England. Mit etwas Glück würde uns der Frost in diesen Gefilden zunächst verschonen. Ich kehrte einen Laubhaufen unter meinem Regenmantel zusammen und ließ mich darauf nieder, um zu warten.
    Ich war mir nicht ganz sicher, wonach ich Ausschau hielt: Besucher für Mrs. Caldwell? Tony Caldwell höchstpersönlich, in wundersamer Weise von den Toten auferstanden? Letztlich folgte ich nur den Gewohnheiten, die ich mir bei meiner Arbeit als Privatdetektiv angeeignet hatte: die Zielperson ins Auge fassen und observieren, jeden ihrer Schritte überwachen und darauf warten, dass sie etwas unternahm, das sie überführte. Aber was konnte Mrs. Caldwell im Schilde führen?
    Selbst nach den Maßstäben einer Vorstadt lag das Haus in einer extrem ruhigen Straße. Kaum jemand war unterwegs, und Autos waren so selten wie ein Sonnenbrand im Winter. Ich spürte, wie der Wald mich sanft umschlang. Eine Amsel sang zwischen den kahlen Bäumen ihr einsames Lied, und in einiger Entfernung bellte ein Hund. Die Stille erfasste mich und erinnerte mich an die langen Spaziergänge mit meinem Dad in den Wäldern oberhalb von Dundonald Castle, nur eine Busfahrt von Kilpatrick entfernt. Meine Mutter war zurückgeblieben, um die alte Picknickdecke auszubreiten und die hart gekochten Eier, die Wurstbrote und die Limonadenflaschen auszupacken, während wir im Wald die Namen von Bäumen und Vögeln trainierten.
    Ich hob mein Fernglas ans Auge und beobachtete einen Mann, der mit seinem Hund spazieren ging; er redete mit ihm, als erwarte er eine Antwort. Dann kam ein Paar, das aussah, als hätte es sich schon vor Jahren alles gesagt, was es noch zu sagen gab. Es folgte eine sichtlich erschöpfte alte Frau. Ich beobachtete ihre verschlossenen Gesichter und versuchte, mir ihr Leben vorzustellen. Ich richtete die Linsen auf das Haus, um zu sehen, ob sich hinter den Gardinen etwas bewegte. Nichts. Aus dem Schornstein drang kein Rauch ins Freie.
    War sie möglicherweise für ein paar Tage verreist? Als es Nachmittag wurde, war ich steif und durchgefroren und zunehmend davon überzeugt, dass der Vogel ausgeflogen war. Doch dann ging plötzlich die Tür auf. Liza Caldwell trat in Mantel und Hut heraus. Sie hatte ein kleines Korbwägelchen dabei, das sie die kurze Treppe hinuntertrug. Sie zog es hinter sich her, als sie die Straße entlangging.
    Eine Stunde später kehrte sie zurück, und ich konnte sehen, dass sie eingekauft hatte. Sie musste ihren Wagen unter großen Anstrengungen die Treppe emporhieven, wobei sie auf jeder Stufe innehielt, um Kräfte zu sammeln. Kurz danach gingen in einigen Fenstern die Lichter an und schließlich auch die Straßenlaternen. Ich stand auf. Mir tat jede Faser meines Körpers weh und ich fror entsetzlich. Meine Rippen fühlten sich an, als wären sie durch die Wäschemangel meiner Mutter gedreht worden. Ich schüttelte den Regenmantel aus und machte mich auf den Heimweg. Die Vorstellung, mich mit einem Glas Whisky in der Hand vor dem Feuer aufzuwärmen, versetzte mich in Hochstimmung.
    Ich wiederholte das Prozedere am nächsten Tag. Sie war ein Mensch mit Gewohnheiten, unsere Liza. Was trieb sie den ganzen Tag allein in ihrem Haus? Ich hätte für den Rest der Woche mit meiner Mahnwache weitergemacht, wären da nicht die quälenden Kopfschmerzen gewesen, die mich auf dem Weg nach Hause überfielen. Sicherlich trug das stundenlange Hocken in der Kälte mit zusammengekniffenen Augen, das endlose Starren auf das kleine Haus, nicht unbedingt zu meinem Wohlbefinden bei.
    Ich ging ins Bett, als sich die Schraubzwingen um meinen Kopf legten. Ich glaube, ich stand ein paarmal auf, um mich zu übergeben. Einmal fand ich mich in Mantel und Schlafanzug im Treppenhaus wieder, wusste nicht, ob ich gerade gehen wollte oder von einem unfreiwilligen Ausflug zurückkehrte. Wahrscheinlich schlafwandelte ich. Dann überfiel mich die Dunkelheit für einen vollen Tag und eine weitere Nacht. Ich erwachte zitternd und elend, meine Bettwäsche zu einem verschwitzten Knäuel zusammengeknüllt.
    In meinem Notizbuch fand ich frische Kritzeleien, aber sie verrieten mir nichts Neues über meinen Zustand oder darüber, wo ich gewesen war. Ich hatte von diesem ganzen Mist dermaßen die Schnauze voll, dass ich die Seite wütend herausriss und dazu benutzte, das Feuer anzuzünden. In den Flammen loderten alte

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