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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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Halt, ich zog mich hoch und plumpste auf der anderen Seite in einen Laubhaufen.
    Ich roch Gras und Pferdemist und kroch und stolperte über die Reitbahn. Es gab Bäume und Büsche, die mir eine gute Deckung boten, aber keinen Platz, um eine Nacht im Dreck zu verbringen. Ich kämpfte mich über das nasse Gras wie ein gestrandeter Karpfen. Vor mir glitzerte Mondlicht auf dem Wasser. Der See mit seinen Serpentinen. Das Bootshaus. Hier waren Val und ich damals, fast schon in einem anderen Leben, spazieren gegangen.
    Ich spürte Bretter unter den Füßen und lehnte mich an die hölzernen Wände, auf der Suche nach einer Tür oder einem Fenster. Durfte nicht auffallen. Die Parkpolizei würde später bei ihren Patrouillen alles überprüfen. Ich musste leise und vorsichtig zu Werke gehen. Nichts zu erkennen. Vor mir tauchte eine Tür auf. Mit einem großen Vorhängeschloss und einer Kette. Ich hatte mein Einbruchswerkzeug nicht mehr, aber mir fehlten momentan auch gehorsame Finger, um damit umzugehen. Ich suchte weiter. Nichts.
    Ich stieß mir die Schienbeine an etwas, einer Holzbank. Fluchend setzte ich mich hin und rieb mir die Beine, bis der Schmerz nachließ. Ich beugte mich vor, musste mich übergeben. Als es vorbei war, richtete ich mich wieder auf und stützte mich auf die rauen Planken. Zumindest befand ich mich unter dem schützenden Vordach. Ich hatte keine andere Wahl. Die Stahlklammer um meinen Kopf zog sich immer enger zusammen und der üble Geschmack im Mund ließ meine Zunge anschwellen. Ich rutschte kraftlos auf die Bank, zog den nassen Mantel enger um mich und versank in hoffnungslose Träume.
    Ich war mir nicht sicher, was mich aufweckte. Die Kälte in meinen Knochen, das Tageslicht oder das Geräusch von Stimmen. Ich fand mich unter einer groben Plane wieder. Ich warf sie voller Panik von mir und sah mich im Zwielicht um. Ich befand mich offenbar in einer Art Schuppen, zitterte in meinen verdreckten Kleidern und mir war speiübel. Ich lag auf dem Boden, umgeben von zahllosen Liegestühlen. Ich hatte es offenbar nicht geschafft, einen von ihnen aufzubauen und mich hineinzulegen.
    Ich war zu einer Witzfigur geworden. Mein Mantel triefte immer noch vor Nässe, genauso wie mein Anzug. Nach einem Sturz in den See hätte es kaum schlimmer sein können. Auf Händen und Knien schleppte ich mich in die hinterste Ecke des Schuppens und übergab mich. Tut mir leid, Kumpel, wer immer du auch bist. Heute Morgen möchte ich nicht den Job mit dir tauschen!
    Als wieder etwas Kraft in mich zurückkehrte, wurde mir klar, dass ich von hier verschwinden und die nassen Kleider loswerden musste. Sonst würde ich mir eine Lungenentzündung holen. Mein Kopf pochte immer noch, aber ich konnte immerhin wieder sehen. Und ich lebte. Gerade noch. Ich war entsetzlich müde, als hätte ich einen ausgedehnten nächtlichen Gewaltmarsch hinter mir.
    Ich rieb mir die Augen und sehnte mich nach einem Bad. Ich hatte ein nagendes Gefühl der Schuld, ein Gefühl, dass da etwas Wichtiges war, etwas, an das ich mich erinnern musste, aber an diesem Morgen ließ mich mein treuloses Notizbuch im Stich. Keine Enthüllungen über meine blutige Vergangenheit, mit denen ich ringen oder an die ich mich erinnern konnte. Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte keine Ahnung, wie ich hierhergekommen oder wo ich gewesen war, nachdem ich auf der Bank vor dem Bootshaus zusammengebrochen war. Mir fehlten sowohl der Mut als auch die Geduld, mich hinzusetzen und meine Träume zu sortieren.
    Ich strich meine Kleidung glatt, so gut es ging, aber auch im Dämmerlicht des Schuppens sah ich noch wie ein Landstreicher aus. Meine Hände klebten. Ich besah sie mir in einem Lichtstrahl, der durch die Bretter fiel. Blut. Ich blickte nach unten, und da war Blut an meiner Hose. Mein Gott, was war geschehen? Eine schwache Erinnerung regte sich. Ich krempelte mein linkes Hosenbein hoch und sah die tiefe Schramme. Mir fiel wieder ein, dass ich mich letzte Nacht an der Bank gestoßen hatte. Offenbar heftiger, als ich dachte. Wenigstens war es mein eigenes Blut.
    Der Regen hatte aufgehört und es fiel etwas Sonne durch die kränklichen Wolken. Vielleicht konnte ich schnell genug gehen, um meine Kleidung zu trocknen, und mir dann den Dreck abwischen. Ich spähte durch einen Spalt in der Tür und sah ein paar Leute am anderen Ufer vorübergehen. Links von mir, etwa 50 Meter entfernt, stand das Bootshaus. Ein Frühaufsteher schloss es gerade auf. Vielleicht kamen ja irgendwelche Idioten

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