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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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Street
    London
    Telefon: Marylebone 2131
    »Ja, Doktor. Und was genau wollten Sie noch einmal von mir?« Sie gab mir die Karte zurück.
    »Ich sehe, dass Sie sich nicht an meinen Namen erinnern. Hatten Sie gestern Dienst?«
    »Nein. Ich fange gerade erst meine Schicht für diese Woche an.«
    »Das erklärt es natürlich. Ich habe gestern angerufen und um die Akten einer meiner Patientinnen gebeten. Ich benötige sie dringend und wollte vorher kurz mit dem behandelnden Arzt ein paar Worte wechseln.«
    »Es tut mir wirklich leid, Doktor. Aber ich finde hier keine Mitteilung darüber. Wie lautete noch gleich der Name der Patientin?«
    Ich ließ meine Stimme etwas gereizt klingen. Ich war ein vielbeschäftigter Mann und extra hergekommen, um mich persönlich mit einer dringlichen Angelegenheit zu befassen. »Miss Kate Graveney. Sie ist letztes Jahr am 30. November hier eingewiesen worden. Das ist wirklich ärgerlich. Ich habe nicht viel Zeit.« Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr.
    Das pausbäckige Gesicht der Frau begann, nervös zu glühen. »Einen Moment, Sir. Vielleicht sollte ich in unseren Akten nachsehen.«
    »Tun Sie das bitte. Und schnell. Danke.« Ich lächelte sie ermutigend an und sah ihr dabei zu, wie sie hastig Schubladen herauszog und Akten durchblätterte. Schweiß lief mir über den Rücken. Es musste nur ein echter Arzt auftauchen und ein paar Fragen stellen, dann würde die Täuschung sofort auffliegen.
    »Hier habe ich sie«, erklärte sie triumphierend. »Miss Kate Graveney, Adresse ...«
    »Onslow Square ... ja, ja, ich weiß.«
    »Bitte sehr, Sir.« Sie reichte mir einen dünnen braunen Ordner, auf dem am Rand hochkant Kates Name stand. Ich schlug ihn auf und warf einen schnellen Blick hinein, aber ich war nicht in der Lage, irgendetwas zu registrieren. Ich wollte hier nur noch raus.
    »Welchen Arzt wollten Sie sprechen, Sir? Ich werde sehen, ob er da ist.«
    Mein Blick glitt zum unteren Rand der Seite. »Doktor Cunningham. Hat er Dienst?« Ich betete inständig, dass Cunningham sich im Urlaub befand, für die Nachtschicht eingeplant war oder sein gottverdammtes Bein gebrochen hatte.
    »Ich werde mal nachsehen.« Sie ging zu ihrem Tresen und blätterte eine Liste auf einem Klemmbrett durch. »Gott sei Dank, ja. Dr. Cunningham ist heute im Haus. Er befindet sich wahrscheinlich gerade auf seiner Visite, aber es wird nicht lange dauern. Wenn Sie so lange Platz nehmen möchten, Doktor, werde ich jemanden zu ihm schicken.«
    Ich warf einen erneuten Blick auf meine Uhr und klappte den Ordner zu. »Ich habe leider keine Zeit mehr. Bitte behalten Sie doch meine Karte. Meine Telefonnummer steht darauf. Könnten Sie Dr. Cunningham bitten, mich baldmöglichst zu kontaktieren?« Während ich das sagte, stopfte ich Kates Akte in die Tasche. Die Rezeptionistin wirkte dabei leicht panisch, aber ich vertraute darauf, dass sie es nicht wagen würde, einem Arzt zu widersprechen.
    »Äh ja. Ja, sicher. Es tut mir leid, dass nicht alles Ihren Wünschen gemäß vorbereitet wurde. Ich werde Dr. Cunningham ausrichten, dass er sich so schnell wie möglich bei Ihnen melden soll.« Sie umklammerte die Karte, die ich ihr erneut gereicht hatte, wie einen Talisman.
    »Bitte tun Sie das. Wie war noch Ihr Name, junge Frau? Ich möchte Sie dem Doktor empfehlen, wenn er mich anruft. Sie waren mir eine große Hilfe.«
    Damit hatte ich sie. Sie schnurrte immer noch wie ein Kätzchen, als ich mit schnellen Schritten, aber äußerlich ganz ruhig die Eingangshalle verließ. Ich überquerte die Westminster Bridge wie ein Roboter, ging die Whitehall hinauf bis zum Leicester Square. Ich gönnte mir erst eine Pause, als ich vor Marys Tür angekommen war, und ließ mich auf ihr Sofa fallen. Meine Gastgeberin grinste wie ein dressiertes Äffchen über den Erfolg meiner Mission.
    »Du hübsch mit Brille. Wie Lehrer. Oder Anwalt.«
    »Oder Betrüger? Wollen wir nachsehen, was wir haben?«
    Ich schlug die Aktentasche auf und nahm den Ordner heraus. Auf einem Deckblatt standen allgemeine Angaben wie Datum und Zeit der Einlieferung sowie persönliche Daten des Patienten wie Geburtsdatum und Adresse. Ich hätte es fast übersehen. Das Einlieferungsdatum war der 23. November, nicht der 30., wie vermutet. Das Haus war erst eine Woche später in die Luft geflogen. Es war ein Zufall. Und Kate und ihr Bruder hatten die beiden Ereignisse vermischt, um mich gezielt in die Irre zu führen. Wenn ich – wie jetzt geschehen – bei den Krankenhäusern

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