Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord ist schlecht fürs Geschäft

Mord ist schlecht fürs Geschäft

Titel: Mord ist schlecht fürs Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
hatte Doherty nicht viel übrig und ließ das auch durchblicken.
    »Du kannst mich auch mal!«
    Flanders beugte sich wieder über seine Arbeit. Sein weißer Schutzanzug aus Plastik knisterte, als er die letzten Riten des Polizisten am Tatort vollzog. Er durchsuchte die Taschen des Verstorbenen. Der Mann hatte kein Geld dabei, keine Armbanduhr, nur einen weißen Streifen am Handgelenk, wo sie |75| gewesen war. »Todsicher ein Raubüberfall.« Die tastenden Finger zögerten. »Was haben wir denn da?«
    Flanders hielt eine Kreditkarte in die Höhe, um den Namen besser lesen zu können. »Elmer John Maxted.«
    »Sag bloß!«
    »Doch, das sage ich!«
    Doherty schaute mit zusammengekniffenen Augen zu, wie die Kreditkarte in einem weiteren Indizienbeutel verschwand. Er wandte sich ab, zog das Handy aus der Tasche und suchte das Telefonverzeichnis durch, bis er Honeys Nummer gefunden hatte.
    Beim vierten Klingeln meldete sie sich. Es klang, als hätte sie es eilig.
    »Hannah – Mrs. Driver? Hier ist Detective Sergeant Doherty.«
    »Ich rufe zurück.«
    Er blickte mit gerunzelter Stirn auf das Telefon. Mit dieser Reaktion hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Er wollte doch gerade zu Kreuze kriechen. Verdammtes Weib! Jetzt würde er sich viel Zeit lassen, ehe er ihr alles erzählte.

[ Menü ]
    |76| Kapitel 8
    Am Stand bei der Abteikirche wartete eine ganze Reihe von Taxis. Einige wenige waren von der altmodischen schwarzen Londoner Sorte, schwarze Käfer, die an der Essenausgabe Schlange standen. Die anderen waren schick und von eleganter Zurückhaltung. Nur die Taxis von »Busy Bees« warben mit schreiend roten Buchstaben an der Seite für ihr Unternehmen.
    Nachdem Honey einige Nachforschungen angestellt hatte, verwies man sie an einen Mann namens Ivor Webber, einen gedrungenen Waliser westindischer Herkunft.
    »Der hat letzte Woche die dicken Fahrten gemacht«, hatte ihr jemand erzählt.
    Ivor saß am Steuer seines Taxis, schlürfte einen Holunderblütensaft mit Eis und las in einem Buch.
    »Tut mir leid, dass ich Sie störe«, sagte Honey und beugte sich ins Fenster.
    Ivor schob sich die Sonnenbrille auf die Stirn. »Wo soll’s denn hingehen, meine Schöne?« Er klappte das Buch zu und legte es auf den Beifahrersitz.
    »Nirgendwohin.« Sie lehnte sich an die Tür. »Nur eine Frage. Erinnern Sie sich an den Amerikaner, den Sie im ›Ferny Down Guest House‹ abgeholt haben?«
    Seine Liebenswürdigkeit blieb ungeschmälert. Er warf den Kopf zurück und schlug mit der flachen Hand aufs Lenkrad. »Sie meinen den guten alten Elmer. Ich wünschte mir, ich hätte jede Woche ein paar wie ihn: ein äußerst großzügiger Ausflügler. Von denen gibt’s heutzutage nicht mehr viele, bei dem Wechselkurs und so.«
    Honey lächelte und nickte, spürte, dass sie hier einen guten |77| Anfang gemacht hatte. »Müssen ja ein paar tolle Fahrten gewesen sein. Wo haben Sie ihn denn hingebracht?«
    »Hier hin und da hin.«
    Ivor Webber hatte ein zufriedenes Gesicht. Wahrscheinlich lächelt er ständig, dachte Honey.
    »Ziemlich weit weg, habe ich mir sagen lassen.«
    Er nickte. »Stimmt.«
    Honey zog Notizbuch und Kugelschreiber hervor. »Wo hin also genau?«
    Das Lächeln versiegte. »Sind Sie bei der Polente, Schätzchen?«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    Die Vorsicht eines Mannes, der nicht immer ehrlich und gesetzestreu gewesen war, schlich sich in seine Augen. »In stinkt , Süße, reiner Instinkt.«
    Sie entschied sich, ihm reinen Wein einzuschenken. »Also, der Mann wird vermisst, und seine Verwandten wüssten gern, wo er wohl sein könnte.«
    Na gut, hundertprozentig rein war dieser Wein nicht, aber die kleine Notlüge über die besorgten Verwandten würde doch keinem weh tun, oder?
    Ivor verdrehte die Augen. »Stimmt das, Schätzchen? Na so was. Ich habe ihn an ein paar Orte gefahren – das Übliche wie Bradford-on-Avon, St. Catherine’s Valley, Lacock – wissen Sie –, wo sie all die historischen Fernsehserien und Filme und so weiter gedreht haben.«
    Honey nickte dankbar. Das lief ja supergut! »Es klingt so, als würden Sie sich auch für Geschichte interessieren«, flötete sie.
    »Stimmt, aber nicht für dieses Zeug mit den komischen Hosen und den wogenden Busen. Mir ist der zweite Weltkrieg lieber. Sehen Sie?« Er hob sein Buch hoch. »Die militärischen und politischen Aspekte sind nicht so ganz meine Sache, obwohl die auch interessant sind. Sie wissen ja, was man über die Geschichte sagt?«
    Honey machte sich nicht

Weitere Kostenlose Bücher