Mord mit Gruener Soße
der Nähe.“
„ Sascha, ich mach den Job nicht erst seit gestern.“
Er errötete leicht. „Tut mir leid.“
„ Hast ja recht, auch wenn du dich wie eine Glucke benimmst“, beeilte sie sich hinzuzufügen. „Aber ich weiß, was ich tue. Von mir aus komm mit, aber du musst draußen warten.“ Er stand auf und holte seine Jacke aus dem Schrank.
Zwanzig M inuten später bogen sie in die Seitenstraße zur Gärtnerei Hölzel ein. Jenny ließ Sascha in einer Parkbucht halten und ging zu Fuß weiter. Der Hof wirkte im Nieselregen noch trostloser als bei ihrem ersten Besuch. Hölzel war nirgends zu sehen. Frau Hölzel schien hinter dem Fenster auf sie gewartet zu haben. Sie trat aus der Haustür, kaum dass Jenny das Eingangstor passiert hatte. Betreten blickte sie zu Boden und fingerte am Kragen ihrer Kittelschürze.
Jenny bemühte si ch um ein beruhigendes Lächeln. „Frau Hölzel, wie versprochen bin ich alleine. Mein Kollege wartet in der Nähe. Was wollten Sie mir zeigen?“
Die Frau zögerte. Dann zog sie entschlossen die Tür hinter sich zu. „Mein Mann ist den ganzen Tag weg“, meinte sie fast flüsternd. „Da wollte ich mal richtig sauber machen. Also die Gewächshäuser. Wir haben einige, die nicht mehr genutzt werden. Läuft ja nicht mehr so gut. Da habe ich …“ Ihre Stimme versagte.
„ Was haben S ie?“, fragte Jenny und versuchte, ihre Ungeduld zu verbergen.
Frau Hölzel schüttelte den Kopf und ging voran. Sie liefen ums Haus herum, an der langen Reihe Gewächshäuser vorbei. Hinter dem kleinen Nebengebäude, das der Frau als Alterswohnsitz diente, bogen sie ab und hatten zwei weitere kleinere Glashäuser vor sich, die offensichtlich wenig oder gar nicht genutzt wurden. Um sie herum wucherte Unkraut und die Scheiben waren so schmutzig, dass man kaum durchsehen konnte. Frau Hölzel ging zum hintersten und öffnete die Tür.
Sie drehte sich zu Jenny um. „Ich hab sie vorhin schon angefasst. Die Klinke meine ich. Ich wusste ja nicht … Aber sonst nichts.“ Sie stieß die Tür auf. Jenny trat mit ungutem Gefühl durch die Tür, wobei sie sich etwas bücken musste.
Der Raum vor ihr war etwa fünf mal fünf Meter groß und voller Gerümpel. Zur Linken stand eine Art Arbeitstisch, auf dem eine große Plane lag. Sie war halb zur Seite gezogen und Jenny sah dunkle Flecken auf dem unbehandelten Holz. Frau Hölzel folgte ihr und Jenny blickte sich um.
Frau Hölzel zeigte auf eine Ecke neben dem Tisch. „Dort!“ Da lag eine weitere Plane auf dem Boden, wie sie benutzt wurde, um Gartenmöbel im Winter abzudecken. Auch sie war halb zur Seite gezogen und darunter schaute eine Kettensäge hervor, deren Sägeblatt ebenfalls dunkle Flecken aufwies.
„ Das ist Blut, oder?“, murmelte die Frau.
Jenny trat einen Schritt zurück und nickte. „Sieht so aus. Frau Hölzel, ich muss meine Kollegen anrufen.“
Die Frau n ickte. „Natürlich. Ich wollte nur zuerst … Ich weiß auch nicht warum ... Aber es ist immerhin mein Mann.“ Sie schlug die Hände vors Gesicht und begann still zu weinen.
Jenny legte ihr die Hand auf die Schulter. „Sie meinen, Ihr Mann hat das getan?“
„ Sonst kommt doch niemand hierher! Vielleicht hat er sich mit Ammerland gestritten. Er wird schnell wütend“, antwortete sie unter Tränen.
Jenny führte die Frau hinaus, während sie Sascha anrief und ihn beauftragte, das Team der Spurensicherung herzuschicken und von Biederkopf einen Durchsuchungsbefehl ausstellen zu lassen. Danach wandte sie sich an Frau Hölzel. „Wo ist Ihr Mann?“
Die Frau rang um Fassung. Dann richtete sie sich entschlossen auf. „Er hat einen Banktermin. In der Sparkasse am Lokalbahnhof.“
„ W er hat Zugang zu dem Gewächshaus?“, wollte sie wissen und blickte sich um. Sie befanden sich in der hintersten Ecke des Geländes. Ein schmaler Streifen dichten undurchdringlichen Gestrüpps trennte sie von der Straße, die sich, wie Jenny wusste, dahinter befinden musste. Irgendwo in dem Gestrüpp musste sich auch ein Zaun befinden.
„ Wie ich schon sagte, niemand“, meinte Frau Hölzel und zerknüllte dabei ein Taschentuch in ihrer Hand. „Selbst ich gehe hier selten rein. Wenn ich nicht heute hätte putzen wollen …“
„ Sollen wir ins Haus gehen?“, fragte Jenny. „Es wird noch etwas dauern, bis die Kollegen hier sind.“
Die Frau führte sie wieder in ihre Küche und setzte Teewasser auf. Sie schien dankbar zu sein , eine Beschäftigung zu haben. Jenny wäre ein Kaffee lieber
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