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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße
Autoren: Andrea Habeney
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nahe des Haupteingangs. Große Glasfenster trennten sie vom Gang. Schon von Weitem erkannten sie Irmtraud beziehungsweise die Person, die sich hinter diesem Namen verborgen hatte. Jenny blieb stehen und starrte durchs Fenster. Die Frau hob den Kopf und starrte zurück. Langsam legte sie den Hörer hin und stand auf. Jenny war wie erstarrt. Die Frau drehte sich um und ging zur Tür. Da machte es „Klick“ bei Jenny. Das Aussehen konnte man verändern, den Gang nur schwer. Eindeutig: Es war Irmtraud. Sie rannte den Gang entlang hinter ihren Kollegen her, die schon um die nächste Biegung verschwunden waren. „Sie ist es. Und sie haut ab“, rief sie ihnen hinterher.
    Da öffnete sich schon die Tür und Irmtraud alias Marie-Christine Lenard kam heraus. Sie blieb stehen, als sie sich den drei Männern gegenübersah. Dann drehte sie den Kopf nach rechts und sah Jenny an.
    „ Sie“, zischte sie. „Sie sollten schon längst tot sein! Oder soll ich du sagen, Jenny?“ Sie lachte hysterisch auf.
    Biederkopf packte sie am Arm und legte ihr Handschellen an. Sascha und Logo standen mit gezogenen Waffen daneben. Dann führten sie sie ab Richtung Arrestzellen. Jenny blieb wie zur Salzsäule erstarrt stehen, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen.
    Logo sprach sie an. „Alles in Ordnung?“ Sie nickte schwach. Er kam zu ihr und nahm sie in den Arm. „Alles gut. Wir haben sie. Jetzt klärt sich alles auf.“
    Jenny fasste sich wieder. „Ich will sie gleich vernehmen, nachdem sie erkennungsdienstlich erfasst wurde.“
    „ Dachte ich mir. D arfst du aber nicht, wie du genau weißt. Immerhin bist du betroffen und in diesem Fall sogar das Opfer. Wenn auch glücklicherweise ein Beinahe-Opfer.“
    „ Ach , verflucht!“
    „ Biederkopf lässt dich bestimmt dabei sein. Oder zumindest zuhören.“
    Der Staatsanwalt kam schon wieder den Gang entlang. „Halbe Stunde. Vernehmungsraum fünf.“ Dann drehte er sich abrupt um und ging in Richtung seines Büros.
    „ Siehste“, meinte Logo.
    Jenny ließ ihn stehen und ging Richtung Kantine. Immer wenn sie aufgeregt oder wütend war, bekam sie Hunger. Einen Kaffee und ein Käsebrötchen später war sie ruhiger. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es bald Zeit war , zum Vernehmungsraum zu gehen. Biederkopf stand davor und telefonierte, als sie eintraf.
    Er beendete das Gespräch und nickte ihr zu. „Ist schon drin. Mal sehen, ob sie etwas sagt oder ob wir auf ihren Anwalt warten müssen.“
    Sie öffneten die Tür und betraten das Zimmer. Marie-Christine Lenard trug Handschellen und saß auf einem Holzstuhl auf der anderen Seite des zerkratzten Tisches.
    Neben der Tür lehnte eine Polizistin in Uniform. Biederkopf schickte sie hinaus und zog Jenny und sich jeweils einen ebenso unbequem wirkenden Stuhl heran. Beide setzten sich.
    Nachdem Biederkopf ein Aufnahmegerät gestartet hatte, wies er Lenard auf ihre Rechte hin.
    Sie saß so entspannt, wie ihre Handschellen es erlaubten, auf ihrem Stuhl und hatte den Mund zu einem spöttischen Lächeln verzogen. Jenny betrachtete sie. Ohne ihre Maske sah sie um einiges jünger aus. Jünger und attraktiver. Ihre Haare waren glatt und hatten einen leicht rötlichen Schimmer, die Augen waren grün und ihr Gesicht schmal. Sie musste es mit irgendwelchen Einlagen verbreitert haben. Ihre Figur zeichnete sich schlank und wohlproportioniert unter dem engen grünen Pulli ab. Mit verengten Augen starrte sie Jenny an. Bevor Biederkopf etwas sagen konnte, fing sie mit rauchiger, melodischer Stimme an zu sprechen. Nur vage erinnerte sie an Irmtrauds leiernden Tonfall: „Gratulation. Da haben Sie ja am Ende doch gewonnen.“ Sie blickte Jenny abschätzend an.
    Jenny und Biederkopf runzelten gleichzeitig die Stirn. Mit einem warnenden Blick zu ihr fragte er : „Gewonnen? Wie meinen Sie das?“ Spöttisch sah sie ihn unter gesenkten Lidern an. „Sie hat gewonnen und ich verloren. Alles.“
    „ Erklären S ie uns das.“
    „ Warum sollte ich?“
    „ Weil S ie mit einer geringeren Strafe rechnen können, wenn Sie mit uns zusammenarbeiten.“ Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Mir doch egal. Meine Rache ist gescheitert. Alles andere interessiert mich nicht.“
    Biederkopf blieb einen Moment stumm. Jenny konnte sich nicht zurückhalten. „Arbeiten Sie mit IHM, also ich meine mit Gascon, zusammen?“ Das war offenbar das Stichwort. Die Frau stieß einen Schrei aus, sodass Jenny und der Staatsanwalt erschrocken zusammenfuhren.
    „ Wag es
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