Mord mit Gruener Soße
ihrer Wohnung waren massenhaft Zeitungsausschnitte über Gascon. Und tonnenweise Psychopharmaka.“
„ Wer hätte das gedacht?“, murmelte Logo.
„ Ich würde vorschlagen, wir gehen jetzt alle nach Hause“, rief der Staatsanwalt aufgesetzt fröhlich. „Das haben wir uns verdient.“ Jenny nickte schwach.
A ls Biederkopf draußen war, fragte Logo. „Oder sollen wir noch was trinken gehen? Damit du auf andere Gedanken kommst?“ Jenny zögerte einen Moment, doch dann besann sie sich und meinte entschlossen: „Gerne. Ablenkung ist bestimmt besser, als zu Hause zu grübeln.“
„ D ann komm“, meinte Logo und griff seine Jacke. „Kleiner, kommst du auch mit?“ Sascha nickte. „Klar. Soll´n wir Biederkopf auch fragen?“
Bevor Logo antworten konnte, verneinte Jenny rasch. Der intime Moment vorhin hatte sie zu sehr b erührt, als dass sie jetzt mit dem Staatsanwalt zusammensitzen könnte. „Wo gehen wir hin? Ins Seppche?“ Sascha winkte ab. „Lieber nicht. Lasst uns in den Sandweg fahren, ich hätt unheimlich Lust auf mexikanisch.“
„ A ls ob du nicht Lust auf alles hättest. Hauptsache, es ist was zu essen“, spottete Logo.
Sascha blickte beleidigt.
Jenny fü hlte sich seltsam fern von dem Geplänkel der beiden. So vieles ging ihr durch den Kopf. Sie rang sich jedoch ein Lächeln ab und meinte: „Wenn´s ums Essen geht, seid ihr doch beide vorne dabei. Mexikaner dann.“
Sie bogen gerade in den S andweg ein, als Jennys Handy klingelte. Am liebsten hätte sie es ignoriert.
Zuerst verstand sie kein Wort, so sehr schluchzte die Frau am anderen Ende. Dann erkannte sie die Bedeutung einzelner Wörter. „Frau Hölzel?“, fragte sie. Das gewimmerte „ja“ war kaum zu verstehen. „Beruhigen Sie sich, Frau Hölzel, was ist denn los?“
Die Frau schien sich einen Moment zu sammeln. „Ich hab ihn umgebracht!“ Jenny starrte einen Moment das Handy an. Dann bedeutete sie Logo anzuhalten. „Wen haben Sie umgebracht?“
„ Bambach“, schluchzte sie auf.
„ Wo sind Sie?“
„ Zu Hause. Er liegt im Wohnzimmer.“
„ Bleiben Sie , wo Sie sind. Fassen Sie nichts an. Wir sind unterwegs.“ Sie legte auf. „Schnell, zu Hölzel. Seine Frau sagt, sie hat Bambach umgebracht.“
Logo fuh r wie der Teufel, während Jenny die Spusi, die Gerichtsmedizin und für alle Fälle einen Krankenwagen orderte. Als sie auf den Hof fuhren, stand noch kein anderer Wagen da, außer dem von Hölzel.
Frau Hölzel wartete vor dem Haus und rang die Hände. Aus dem Haupthaus kam gerade ihr Mann, bekleidet mit einer ausgeleierten Schlafanzughose und einem weißen Feinripp-Unterhemd und sah den Beamten verwirrt hinterher.
Jenny nickt e Frau Hölzel zu und lief an ihr vorbei ins Haus, während Sascha bei der Frau blieb. Sie ging geradeaus durch in das winzige Wohnzimmer, wo auf einem fadenscheinigen Teppich Bambachs Körper lag. Rasch kniete sie sich neben ihn und suchte seinen Puls.
Sie zögerte. Da war doch was. Oder hielt sie ihren eigenen Puls für den von Bambach? Sie fühlte nochmal und beobachtete seinen Brustkorb. Da war tatsächlich ein ganz leichtes Heben und Senken festzustellen.
„ Logo“, rief sie. „Er lebt. Schau, wo der Krankenwagen bleibt. Die sollen sich beeilen. Er ist nicht tot.“
Vorsichtig untersuchte sie den Mann. Am Kopf hatte er eine große Wunde, die stark blutete. Sonst konnte sie keine Verletzungen erkennen. Sie drehte ihn behutsam auf die Seite und kontrollierte seine Atemwege. Wo blieb nur der Krankenwagen? In diesem Moment hörte sie ein Auto und kurz darauf kamen zwei junge Männer in Sanitäteruniformen hereingestürzt. Jenny ging aus dem Weg und ließ sie ihre Arbeit machen.
Drau ßen hörte sie einen Streit. „Sie können jetzt nicht rein, Frau Hölzel.“ Die Frau zerrte an Sascha und wollte ins Haus. Ihr Mann war verschwunden.
Jenny trat vor sie. „Keine Sorge, er lebt. Die Sanis werden ihm helfen.“ Die Frau sah nicht überzeugt aus.
Jenny nahm sie am Arm und zog sie zur Seite. „Was ist denn passiert?“
Sie fasste sich etwas. „Er kam hier an und drängte sich an mir vorbei ins Haus.“ Sie zitterte. „Dann fing er an, mich anzubrüllen. Ich hätte ihn bei der Polizei verraten. Ich wollte ins Wohnzimmer flüchten, da stürzte er sich auf mich. Ich konnte gerade noch einen Kerzenständer greifen und auf ihn einschlagen. Ich dachte wirklich, er wäre tot.“ Tränen überströmten ihr Gesicht.
Jenny war verwirrt. Woher hätte Bambach wissen sollen, dass Frau
Weitere Kostenlose Bücher