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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Scott
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Katzensitterin wurde umgebracht! Siehst du die Katze?« Anne zeigte auf die Spüle, wo Mels Schwanz jetzt als Ausrufungszeichen in die Höhe ragte.
    »Nein, du bist tot! Ich weiß es! Ich habe dich gesehen! Tot, tot, tot! Du hattest dein T-Shirt an! Du bist unten erschossen worden! Blut ... «
    »Das war meine Katzensitterin. Ihr Name war Willa. Ich habe ihr das Shirt geliehen!« Anne packte Mary an den Schultern. »Das war ich nicht!«
    »DiNunzio! Ich komme!«, rief Bennie und gleich darauf die Detectives. »Miss DiNunzio? Miss DiNunzio?« Sie mussten schon beinahe oben sein, so laut, wie ihre Stimmen klangen.
    Anne geriet in Panik. Ihr rann die Zeit davon. Der Schaden war getan. Der Türknauf drehte sich. Sie wirbelte herum, sprang in die Badewanne und zog den Duschvorhang in dem Augenblick zu, als die Badezimmertür aufgerissen wurde. Niemand würde sie durch den Duschvorhang sehen können. Er war undurchsichtig, mit einem schicken Blumenmuster von Laura Ashley, das unten von einem breiten, weißen Streifen abgeschlossen wurde. Wenn der Vorhang ihre letzte Rettung war, dann war er seine sechsundvierzig Dollar möglicherweise wert. Mentale Notiz: Schuhe , Kleide r un d Make-u p dürfe n z u teue r sein , aber Duschvorhäng e müsse n ihre n Wer t ers t unte r Beweis stellen.
    »Mary, Mary, geht es dir gut?« Das war Judy, in höchster Sorge.
    »Miss DiNunzio!« Das war die Stimme von einem der  Detectives. »Was ist denn? Was ist los?«
    »DiNunzio? Alles in Ordnung?« Das war Bennie, die die Tür aufgerissen hatte und ins Badezimmer gestürmt war. Der Duschvorhang blähte sich bedrohlich auf.  »Warum. hast du geschrien?«
    Bitte, Mary, verrate mich nicht. Hinter dem Vorhang hielt Anne den Atem an und presste sich gegen die weißen Fliesen.
    »Äh ... ich weiß es nicht«, erwiderte Mary mit zitternder Stimme.
    »Aber du hast geschrien«, meinte Judy, dann musste sie lachen. »Ach, ich sehe schon. Die Katze.«
    Auch Bennie lachte jetzt. »Eine Katze!«
    Die Detectives fielen in das Gelächter mit ein. Alle machten ha-ha-ha . Plötzlich war es eine Badezimmerparty.  »Die Katze hat Sie erschreckt.«
    Mary, se i jetz t au f Zack . Si e gebe n di r da s Stichwort.
    »Ja, genau«, sagte Mary schließlich. »Die Katze. Ich war nicht darauf gefasst. Als ich hereinkam, saß sie im Waschbecken. Einfach so. Tut mir Leid, dass ich geschrien habe.«
    Jesus, Maria und Josef, dachte Anne vor Erleichterung, obwohl sie mit den dreien eigentlich nicht per du war.
    »Natürlich, Anne hatte wohl eine Katze«, sagte Judy.  »Das Katzenklo steht gleich da drüben, unter dem Waschbecken. Seht ihr?«
    »Jetzt erinnere ich mich«, meinte der Detective. »Wir haben das Katzenklo gestern Nacht bemerkt, konnten aber die Katze nicht finden. Tja, hier ist sie.«
    Exzellente Detektivarbeit. Und wo ist der Kerl im Gefängnis?
    »Du solltest sie mitnehmen, Mare«, schlug Judy vor. »Das Tier braucht jetzt ein Zuhause. Darfst du in deiner Wohnung eine Katze halten?«
    »Ich weiß nicht. Ich will eigentlich keine Katze.«
    Judy höhnte: »Jemand muss das Tier aber nehmen, und Bennie und ich haben Hunde. Du hattest doch mal eine Katze, oder etwa nicht?«
    Nimm ihn mit, du Dummerchen. Ich bin nicht tot, weißt du noch?
    »Na gut, ich nehme die Katze mit. Also, vielleicht sollten wir jetzt gehen. «
    »Das ist die richtige Einstellung, DiNunzio«, lobte Bennie. Als Nächstes hörte man, wie die Badezimmertür weit geöffnet wurde. »Also kannst du doch noch etwas für Anne tun, indem du dich um die Katze kümmerst, hm?«
    »Vielleicht«, erwiderte Mary. Der Duschvorhang bauschte sich wieder auf, als die drei Anwältinnen, die Detectives und ein verwirrter Kater das Badezimmer verließen.
    Anne stieg aus der Wanne, als sie hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel, dann trat sie aus dem Badezimmer und eilte nach unten. Ihr war klar, dass Mary den anderen von ihrem Überleben erzählen würde, sobald sie die Gelegenheit dazu bekam. Das bedeutete, dass Uncle Sam in die Kanzlei musste.
    Sie setzte die Spaßsonnenbrille wieder auf und zog von dannen.

    Anne hatte den Mustang so nah wie möglich geparkt, fünf Häuserblocks weiter in der Locust Street. Jetzt musste sie noch zu Fuß an kleinen Läden, Geschäften und einer Reihenhauszeile vorbei, die zu Architektenbüros, Steuer- und Anwaltskanzleien umfunktioniert worden waren. Sie hielt den Kopf gesenkt. Aber die Tatsache, dass jeder dachte, sie wäre tot, war schon eine verdammt gute

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