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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Scott
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Mary, »aber die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.«
    »Bitte übermitteln Sie Annes Familie mein Beileid. Wenn ich irgendetwas tun kann, um Ihnen oder der Polizei zu helfen, dann lassen Sie es mich wissen. Ich würde auch gern wissen, wie es weitergeht.«
    »Das werde ich. Danke.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wer so etwas tut. Ich kann es einfach nicht ...«.Matts Stimme verlor sich, und er ließ den Kopf hängen.
    »Das kann niemand von uns«, erklärte Mary mit angespanntem Gesicht. Offensichtlich gefiel es ihr genauso wenig wie Anne, ihn anzulügen.
    »Bitte sprechen Sie Ms. Murphys Familie auch unsere Teilnahme aus.« Das war Beth Dietz, und ihr Ehemann nickte.
    »Das werde ich«, sagte Mary. »Hören Sie, ich bin für die Zeugenaussage etwas spät dran. Ich muss noch diese neue Botin einweisen.« Sie zeigte rasch auf Anne, die den Kopf gesenkt hielt. »Könnten Sie mir noch zehn Minuten geben?«
    »Natürlich. Wie ich schon am Telefon sagte, wäre ich auch damit einverstanden gewesen, die Aussage zu verschieben. Sie hätten es nur zu sagen brauchen.«
    »Danke, aber das wird nicht nötig sein.«
    »Wer wird den Fall übernehmen, jetzt, da Anne ...«
    »Weiß der Himmel.«
    Pling! Die Aufzugstüren öffneten sich im dritten Stock. ROSATO & PARTNER stand in Messingbuchstaben an der Wand über dem vertrauten Teppich, den Sesseln und dem Tisch mit der Glasplatte. Anne war merkwürdig zumute, als ob sie in ihr eigenes Leben zurückkehrte, aber sie konnte es nicht riskieren, hier länger zu verweilen. Sie trat als Letzte aus dem Aufzug und. eilte durch den Empfangsbereich, wobei sie Matt den Rücken zukehrte.
    Mary führte Matt und seine Mandanten in einen der bei- den Besprechungsräume auf der anderen Seite des Empfangsbereichs. Sie hielt ihnen die Tür auf. »Wenn Sie hier auf mich warten würden, ich beeile mich auch. Die Gerichtsstenografin wartet bereits drinnen. In zehn Minuten bin ich wieder da.«
    »Danke«, sagte Matt, und Mary eilte den Flur entlang, Anne immer auf den Fersen.

    »D u bis t am Leben! « Mary drückte die verblüffte Anne fest an sich, presste sie an eine Leinenbluse, die nach  Ivory-Seife und Puderantiperspirant roch. Annes Uncle-Sam-Verkleidung lag auf Marys ordentlichem Schreibtisch, wo Mel den falschen Bart gewissenhaft beschnupperte. Sein Fell wirkte in dem Sonnenlicht, das durch das Fenster fiel, wie Seide, eine flauschige Katze vor glatten, juristischen Dokumenten. Anwaltskatze. Mary war außer sich. »Ich glaube es nicht! Ich glaube es nicht! Das ist so toll!«
    »Lass sie los, bevor du sie umbringst!«, rief Judy von der Tür zu Marys Büro, aber auch sie strahlte. Bennie stand neben ihr, grinste über eine weiße Porzellantasse hinweg, auf der JAVA DIVA stand.
    »Ich bin so glücklich!« Mary wiegte Anne jetzt in ihren
    Armen. »Ich bin so froh, dass du am Leben bist!«
    »Ist sie immer so?«, fragte Anne, während sie hin und her geschaukelt wurde, und Bennie nickte.
    »Ja, ich habe alle meine Emotionen an sie delegiert. Sie lebt sie für mich, für Carrier und für die gesamte Anwaltschaft von Philadelphia aus. Dadurch bekommen wir mehr Zeit, die wir anderen in Rechnung stellen können.«
    »Das ist so großartig!« Schließlich ließ Mary Anne doch noch los und stellte sich vor ihren braunen Sideboard neben der Tür auf. Ihre Haare waren immer noch zu einem zerzausten Pferdeschwanz gebunden, und ihre braunen Augen funkelten. »Erzähle uns alles, Kleine! Ich dachte wirklich, du bist ein Geist!«
    »Es gibt keine Geister«, erklärte Anne.
    »Natürlich gibt es Geister.«
    Die Frau hat sie nicht alle . Anne verdrängte diesen Gedanken, nahm Mel auf den Arm und gab ihm einen Begrüßungskuss. Er erwiderte ihren Gruß mit einem »Wo warst du?«-Schnüffeln an ihrer Nasenspitze. Eskimokatze..
    »Erzähle uns, was passiert ist. Von Anfang an«, verlangte Bennie. Sie setzte sich mit ihrem Kaffee auf das Sideboard, und ihr Lächeln verblasste. »Ich habe dich identifiziert , Murphy. Ich schwöre, ich habe dich gesehen, tot, in der Leichenschauhalle. Es war entsetzlich.«
    »Aber das Gesicht war doch ... «
    »War es, konnte mich auch kaum überwinden, hinzusehen. Dein ... ih r Gesicht - war eine blutige Masse, und wo deine Augen gewesen wären, ragten Baumwollpropfen aus den Einschusslöchern. Wir haben alle die Leiche gesehen, aber ic h habe die Identität bestätigt und die Papiere unter- zeichnet. Ich habe das gar nicht hinterfragt. Sie hatte deine Sachen an, ihre Haare

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