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Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Titel: Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Kanitz
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täuschen sich, Frau Petersen. Ich weiß sehr wohl, dass meine Frau von Zeit zu Zeit, sagen wir mal, ein wenig Abwechslung sucht. Wir führen eine offene Ehe. Zumindest, was ihre Bedürfnisse betrifft.«
    Der ist ehrlich, erklärte Hannas innere Stimme.
    Hm, ja.
    »Hätte ich mir im Laufe der Jahre ihre diversen Liebhaber zu Herzen genommen, säße ich längst als mehrfacher Mörder in lebenslanger Haft. Offen gestanden, war’s mir das nicht wert. Ich liebe Iris, und ich lasse sie ihr Leben führen, auch wenn ich nicht immer glücklich dabei bin.«
    Entspannt lehnte er sich zurück.
    Auch Westermann lockerte seine Muskeln.
    Hanna jedoch blieb wachsam. Für ihren Geschmack klang das zu abgeklärt. Da war ein düsterer Unterton, der in seinen Worten mitschwang.
    Sie ahnte aber auch, dass sie im Augenblick da nicht weiterkommen würde. Vielleicht bei einer anderen Gelegenheit.
    »Schön und gut«, sagte sie, »aber ich fürchte, Sie sind in dieser Familie nicht der Einzige, der ein Motiv hätte.«
    Fallersleben stieß ein kurzes, trockenes Lachen aus. »Gräfin Iris ist eine zart besaitete Frau. Waffen sind ihr ein Gräuel. Sie schafft es nicht einmal, eine Fliegenklatsche in die Hand zu nehmen.«
    Bevor Hanna etwas erwidern konnte, drückte er einen Knopf auf seinem Schreibtisch. Als der Butler erschien, bat er ihn, seine Frau zu rufen.
    Hanna und Westermann erhoben sich, als die Gräfin kurz darauf das Arbeitszimmer betrat. Sie war eine kleine, sehr dünne Frau und erinnerte Hanna entfernt an Letizia von Spanien. Iris von Fallersleben war sehr blass und betupfte sich mit einem Taschentuch die Schläfen. Ihr Blick huschte nervös hin und her und blieb dann Halt suchend an ihrem Mann haften.
    »Es ist alles gut, meine Liebe. Frau Petersen möchte sich nur davon überzeugen, dass du nicht als weiblicher Rambo in unserem Wald herumschießt.«
    Gräfin Iris machte große Augen. »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz.«
    Hanna beschloss, die Befragung abzukürzen, machte zwei Schritte auf die Dame des Hauses zu und reichte ihr die Hand. Iris von Fallersleben ergriff sie zögernd. Ihr Händedruck glich dem Flügelschlag eines Vögelchens. Doch er genügte Hanna.
    »Ihr Mann übertreibt. Wir führen lediglich eine Zeugenbefragung durch.«
    »Wer hat Heiner erschossen?«, erkundigte sich die Gräfin, plötzlich mit fester Stimme. »Er war ein sehr enger Freund von mir, und ich möchte die Wahrheit erfahren.«
    »Frau Petersen weiß bereits, dass er dein Liebhaber war«, erklärte Fallersleben ruhig.
    Iris errötete nur leicht. »Nun, dann werden Sie mich wohl kaum verdächtigen. Für gewöhnlich beende ich eine Affäre nicht mit einem Kopfschuss.«
    Westermann stieß einen Laut aus, der ein Lachen sein konnte, aber er hielt sich schnell die Hand vor den Mund.
    Hanna blieb ernst.
    »Sie werden verstehen, dass wir jede Spur verfolgen müssen.«
    »Gewiss.« Mit leichten Schritten ging sie zum Schreibtisch, riss von einem Block einen Zettel ab und schrieb etwas darauf. Dann kehrte sie zu Hanna zurück.
    »Hier, bitte. Die Anschrift und die Telefonnummer einer Kunstgalerie in Hamburg-Blankenese. Dort war ich gestern zu einer Vernissage. Sie müssen wissen, ich teile die Jagdleidenschaft meines Mannes nicht. Wenn es mir möglich ist, gehe ich diesen Veranstaltungen aus dem Weg. Nach der Ausstellungseröffnung hab ich noch einen Spaziergang an der Elbe unternommen, bei dem ich mich ein wenig verkühlt habe. Zusammen mit einigen Künstlern übrigens, die Sie gern befragen können. Ich bin erst am Abend zurückgekehrt.«
    Die lange Rede hatte sie erschöpft. Sie hustete leicht.
    Fallersleben eilte an ihre Seite. »Geh nach oben und leg dich hin, Liebling. Doktor Johannsen wird später nach dir sehen.«
    Hanna nickte. »Gehen Sie nur, Frau von Fallersleben. Ich habe keine Einwände.«
    Gräfin Iris besaß ein wasserdichtes Alibi, und ihre Haut hatte keinerlei Schwingung ausgesandt.
    Für Hanna schied sie als Verdächtige aus.
    Der Graf auch, flüsterte ihre innere Stimme.
    Blieb nur noch einer übrig.
    Nachdem die Gräfin den Raum verlassen hatte, warf Hanna ihrem Kollegen einen eindeutigen Blick zu.
    Der verkrampfte sich wieder, nahm dann aber all seinen Mut zusammen und stand auf.
    »Wir müssen noch mit Ihrem Sohn sprechen.«
    Alle Farbe wich aus Fallerslebens Gesicht.

16
    Eine Ader pochte an seiner Schläfe, und sein Blick zuckte unruhig zwischen den beiden Polizisten hin und her.
    »Mit Florian? Wozu?«
    »Wir müssen alle

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