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Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Titel: Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Kanitz
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einen dicken sitzenden Hamburger erinnert hat.«
    Hanna runzelte die Stirn. »Er hat da so eine Andeutung gemacht. Über die Gräfin. Etwas in der Richtung, dass Iris von Fallersleben bestimmt untröstlich sei.«
    »Klar, so ein Mord im eigenen Wald ist schon unangenehm.«
    »Der hat das anders gemeint.«
    Hanna bremste und ließ den Motor im Leerlauf leise vor sich hin tuckern. Hinter hohen Eichen war bereits das Herrenhaus zu sehen.
    »Ich glaube, der Mann wollte andeuten, die Gräfin habe in einem besonders engen Verhältnis zu Heiner Hansen gestanden.«
    »Echt jetzt?«
    »Es klang schon ziemlich eindeutig. Weißt du was darüber?«
    »Ich? Woher denn? Das Liebesleben der Schönen und Reichen ist nicht so mein Ding. Aber verstehen könnte ich es. Die Gräfin ist eine hübsche und noch junge Frau. Gut möglich, dass sie sich ein bisschen Abwechslung von ihrem strengen Ehegatten gegönnt hat.« Er grinste. »Soll ja vorkommen.«
    Hanna nickte. »Womit wir ein Motiv hätten.«
    »Stimmt, Chefin. Also hat doch der Graf den Banker abgeknallt. Mord aus Eifersucht.«
    »Mach es dir nicht zu einfach. Das war nur eine leise Andeutung von einem Mann, dessen Namen wir nicht einmal kennen. Wir werden dem nachgehen. Wenn es sich bestätigt, hätte aber nicht nur der Graf einen Grund gehabt, auf Hansen zu schießen.«
    »Du meinst, die Gräfin hat ihren Liebhaber aus dem Weg geräumt? Weil sie vielleicht Schluss machen wollte? Also lieber eine Kugel als ein paar nette Abschiedsworte? Na, ich weiß ja nicht.«
    »Sie könnte tausend Gründe gehabt haben. Vorerst lassen wir alle Möglichkeiten offen. Und auch der Junge bleibt verdächtig.«
    Westermann schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Ist der etwa seiner geliebten Mami auf die Schliche gekommen und wollte die Familienehre retten? Scheiße, Chefin. Das ist ja die reinste Telenovela.«
    »Abwarten.« Hanna legte den ersten Gang ein und fuhr an. »Wir werden die Familienmitglieder einzeln vernehmen. Dann wissen wir hoffentlich Genaueres.«
    »Nur leider werden wir keine Gelegenheit haben, unser Wissen mit der Welt zu teilen«, orakelte Westermann. »Ich sage nur: gebratene Eier und Hackfleisch.«
    »Ist ja gut.«
    Während Hanna nun in die Auffahrt zum Herrenhaus einbog, dachte sie noch einmal über den Zeugen nach, der ihr den Tipp über die Gräfin gegeben hatte. Ihr war nicht wohl gewesen in seiner Gegenwart.
    Merkwürdig.
    Weil ich todmüde war, gab sie sich jetzt selbst die Erklärung. Und weil ein tratschender Mann ein unangenehmer Zeitgenosse ist.
    Genau.
    Ein Butler empfing sie an der Tür.
    »Hallo, Andrew«, sagte Westermann jovial. Und, an Hanna gewandt: »Ist zwar ein bisschen steif, aber ein feiner Kerl. Arbeitet seit dreißig Jahren für den Grafen und ist heute früh von seinem jährlichen Heimaturlaub in Devon zurückgekehrt. So weit korrekt, mein Guter?«
    Der Butler nickte mit ausdruckslosem Gesicht.
    »Die Herrschaften nehmen gerade ihren Lunch ein«, erklärte er mit unverkennbar britischem Akzent.
    Westermann verdrehte die Augen, und Hanna ahnte, was er dachte.
    »Bedaure, aber unser Anliegen kann nicht warten. Bitte rufen Sie den Grafen.«
    Spontan hatte sie beschlossen, die Befragung mit Fallersleben höchstpersönlich zu beginnen.
    Der Butler hieß sie in der geräumigen Diele warten und verschwand. Nur eine Minute später kehrte er zurück. »Herr von Fallersleben bittet Sie in sein Arbeitszimmer. Er wird sofort zu Ihnen kommen.«
    »Von mir aus kann er sich gern Zeit lassen«, murmelte Westermann.

15
    Graf Fallersleben schien Westermanns Bitte gehört zu haben. Sie warteten. Und warteten. Und warteten.
    Hanna sah sich um. In der vergangenen Nacht hatte sie keinen Blick für die Einrichtung gehabt. Nun bemerkte sie ein hohes Bücherregal, prall gefüllt mit wertvollen Bänden. Lauter Erstausgaben, vermutete sie und weigerte sich, allzu beeindruckt zu sein.
    Die Jagdtrophäen an der Wand gegenüber flößten ihr Übelkeit ein, und sie verstand nicht, wie ein offenbar belesener Mensch wie der Graf gleichzeitig einem derart blutrünstigen Hobby nachgehen konnte. Auf dem überdimensionalen Schreibtisch stand ein hochmoderner Computer, daneben stapelten sich einige Papiere und Akten.
    Die beiden Polizisten saßen auf zwei hochlehnigen Stühlen. In der Nacht waren diese Stühle so arrangiert worden, dass Hanna den Zeugen gegenübersaß. Nun waren sie dem Schreibtisch zugewandt.
    Absicht, dachte sie. Fallersleben hat gewusst, dass wir

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