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Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Titel: Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Kanitz
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logisch. Du musst auch erreichbar sein, wenn die Wache unbesetzt ist und ich vielleicht gerade nicht kann. Deswegen habe ich allen Hasellöhner Einwohnern eine SMS mit deiner Handynummer geschickt. Gleich an deinem ersten Arbeitstag. Und ein paar Handzettel mit der Nummer habe ich auch verteilt. Wir sind schließlich die Freunde und Helfer dieses Dorfes.«
    Hanna musste schlucken. »Das heißt, ich kann zu jeder Tages- und Nachtzeit angerufen werden?«
    »Theoretisch ja. Aber praktisch ist das ja nicht passiert, oder?«
    »Nein.«
    »Na, siehst du. Die Leute werden dir schon nicht auf den Wecker gehen. Die meisten melden sich sowieso eher bei mir.«
    »Außer gestern.«
    »Genau. Und das hast du nur mir zu verdanken.«
    Hanna überlegte, ob sie Westermann nun endgültig umbringen sollte. Dann dachte sie nach. So dumm war diese Aktion gar nicht gewesen. Immerhin war sie so zum Tatort gerufen worden.
    Westermann dachte weiter laut nach. »Mich kann Mister Unbekannt nicht angerufen haben. Während einer Jagd müssen alle Handys aus- oder wenigstens stummgeschaltet sein. Das hat der wohl gewusst. Und ich habe später keinen verpassten Anruf entdeckt. Also hat der auch gewusst, dass ich mit auf die Pirsch gegangen bin. Muss jemand sein, der mich kennt. Oha! Wer das bloß ist? Dem ziehe ich die Hammelbeine lang! Von wegen, einen auf geheimnisvoll tun. Der soll mir gefälligst von Angesicht zu Angesicht entgegentreten!«
    »Westermann, du brauchst dich jetzt nicht gleich zu duellieren.«
    Er grinste. »Ich schwör dir, ich finde heraus, wer das war. Und wenn du Angst hast, zu oft alarmiert zu werden, kannst du das Ding in deiner Freizeit ja ausschalten. Dann hast du Ruhe. Auch vor deiner Liebesleiche.«
    Gute Idee, überlegte Hanna.
    Rasch schob sie jeden Gedanken an Hendrik beiseite.
    »Aber wenn demnächst ein Serienkiller umgeht und die Heideköniginnen der letzten zehn Jahre abmurkst, beschwere dich nicht bei mir, wenn du als Letzte davon erfährst.«
    Hanna seufzte und stellte sich vor, wie es wäre, mit einem Kollegen zusammenzuarbeiten, der nicht ständig blöde Witze riss.
    Wahrscheinlich langweilig.
    »Hast du gar keine Idee, wer dich angerufen hat?«
    Sie schüttelte den Kopf und vermied es, ihm in die Augen zu sehen.
    »Ich kenne hier ja noch kaum jemanden.«
    Was nicht ganz stimmte.
    Westermann rieb sich über die Stirn.
    »He! Vielleicht war’s ja der Jo!«
    Nein, wollte Hanna erwidern, der nicht. Sie schwieg aber, wollte den Kollegen nicht verwirren.
    »Nee, Quatsch. Glaub ich nicht. Der hat zwar sein kleines Berufsgeheimnis, aber so einer ist der nicht. Und er war bei der Jagd dabei.«
    »Stimmt«, meinte Hanna.
    »Aber sein Handy hatte er bestimmt an. Als Arzt muss er ja erreichbar sein. Dann vibriert’s ihm in der Hosentasche. Ach, Mann, ist das kompliziert.«
    »Wir werden später darüber reden«, entschied Hanna. »Im Augenblick kommen wir nicht weiter.«
    Stille senkte sich über das Arbeitszimmer, und erst nach einer ganzen Weile öffnete sich die Tür.
    Fallersleben trat ein. »Guten Tag. Ich hoffe, ich habe Sie nicht zu lange warten lassen. Meine Frau und mein Sohn brauchten meinen Zuspruch. Sie sind beide sehr durcheinander nach dem, was passiert ist.«
    Er ging um den Schreibtisch herum und setzte sich. Hanna blieb auf der Stuhllehne, so war sie auf Augenhöhe.
    »Mein Anwalt wird in Kürze eintreffen«, erklärte Fallersleben ruhig. »Ich denke, so lange können wir mit dem Verhör warten.«
    »Dies ist kein Verhör«, erklärte Hanna. »Nur eine Befragung. Aber wenn Sie es wünschen, warten wir. Ich nehme an, Ihr Anwalt ist vertrauenswürdig?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Fallersleben leicht irritiert. »Wieso fragen Sie?«
    Hanna setzte eine betont neutrale Miene auf, während Westermann sich ruhig verhielt. Ihre Rollenverteilung funktionierte auch ohne Absprache.
    »Nun, ich nehme an, er wird keinen Familienskandal ausplaudern.«
    Zwei tiefe Zornesfalten bildeten sich auf Fallerslebens Stirn. »Worauf wollen Sie hinaus, Frau Petersen?«
    Jetzt hatte sie ihn so weit, und sie ging zum Angriff über: »Herr von Fallersleben, haben Sie Heiner Hansen getötet, weil Ihre Frau ein Verhältnis mit ihm hatte?«
    Westermann neben ihr schnappte nach Luft und legte eine Hand schützend über seine Mitte.
    Der Graf schnappte ebenfalls nach Luft. Dann schwieg er. Sehr lange.
    Als er endlich zum Sprechen ansetzte, war alle Wut aus ihm gewichen. Zurück blieb eine leise Niedergeschlagenheit.
    »Sie

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