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Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Titel: Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Kanitz
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finde die kurze Schussdistanz doch wichtig«, erklärte er, nachdem sie geendet hatte. »Ein bisschen kann es die Suche eingrenzen, meinst du nicht?«
    Hanna blickte zweifelnd zu ihm auf. »Inwiefern?«
    »Na ja, wer sich bis auf zwanzig oder sogar fünfzehn Meter ungesehen an sein Opfer heranschleichen kann, muss schon ein erfahrener Jäger sein.«
    »Oder ein Indianer.«
    »Chefin, jetzt veräppelst du mich.«
    »Nicht doch, Westermann. Ich will dir bloß klarmachen, dass wir allein mit den Ergebnissen aus Hamburg nicht weiterkommen. Wir müssen uns auf unsere eigenen Ermittlungen verlassen.«
    Westermann drängte sich an ihr vorbei, wobei sein mächtiger Brustkorb ihre Schulter berührte. Ihre Nase nahm einen Hauch Aftershave, vermischt mit dem brackigen Geruch von Brunnenwasser, auf. Roch eigentlich ganz gut.
    Dann quetschte er sich auf seinen Stuhl und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
    »Hab schon verstanden. Und nu wirst du staunen, Chefin. Bevor ich nämlich mit Alfred unser kleines Rodeo veranstaltet habe, ist mir was eingefallen.«
    »Ach ja? Und was?«
    »Es geht um deinen anonymen Anrufer.«
    »Lass hören«, sagte Hanna gespannt. Sie blieb an den Tresen gelehnt stehen und überlegte kurz, ob sie Westermann von ihrem Traum berichten sollte.
    Lieber nicht, entschied sie schnell. War ja nichts dabei rausgekommen. Stattdessen schwieg sie und wartete ab, was ihr Kollege zu erzählen hatte.
    Westermann ließ sich Zeit. Er verlagerte sein Gewicht erst auf die eine, dann auf die andere Pobacke und verzog dabei den Mund. »Schätze, ich habe mir das Steißbein geprellt. Als Verletzung im Dienst kann das wohl nicht durchgehen, was?«
    Sie feixte und schüttelte den Kopf.
    Er grinste zurück. »Schade. Könnte ein paar Krankentage gebrauchen.« Er fing ihren Blick auf und fuhr schnell fort: »Also, meiner Meinung nach kommen gar nicht so viele Leute für den Anruf in Frage.«
    Westermann stand auf und lehnte sich ebenfalls an den Tresen. »Sitzen ist im Moment doch nicht so gut für mein zweitbestes Körperteil.«
    Ihre Nackenmuskeln protestierten, als sie zu ihm hochsah. »Red weiter. Die ersten vierundzwanzig Stunden sind bei einer Mordermittlung die wichtigsten. Und die sind bereits um.«
    »Weiß ich selber, Chefin. Aber damit du nicht gleich behauptest, ich hätte nicht vernünftig überlegt, erzähle ich dir erst, wie ich darauf gekommen bin.«
    Hanna seufzte. In der Heide tickten die Uhren anders als in Hamburg. Wenn sie Pech hatte, würde sie noch in der Nacht hier stehen und Westermanns Vortrag lauschen.
    »Ich habe Alfred geputzt. Das war vielleicht eine Arbeit! Der bestand ja nur noch aus Dreck. Da musste ich zu allererst mit Wasser und Pferdeshampoo ran.«
    Sie musterte ihn scharf. War sein Sturz schwerer ausgefallen als gedacht? Hatte er sich doch den Kopf gestoßen?
    »Was hat das jetzt mit unserem Anrufer zu tun?«
    »Na, du hast gesagt, du kannst am besten nachdenken, wenn du an deinem Schreibtisch sitzt. Bei mir ist das anders. Ich muss was zu tun haben, und da hat sich Alfred geradezu angeboten. Mein alter Herr hat gesagt, so ein dreckiges Pferd kommt ihm nicht in seinen schönen Stall. Fand ich ein bisschen übertrieben. Aber ihm reichte es, dass er schon wieder den Hänger mit dem Gartenschlauch ausspritzen musste. Hatte er gerade erst nach dem Besoffenentransport von letzter Nacht erledigt. Jedenfalls stand Alfred in unserem kleinen Auslauf, aber da war er nicht glücklich. Nur Heidesand unter seinen Hufen. Kein einziger Grashalm. Der sah richtig unglücklich aus. Im Stall wartete frisches Stroh auf ihn und ein Ballen Heu. Ach ja, und Gesellschaft war da auch. Unser Zwergpony Sieglinde. Ist eigentlich eine Kartoffelsorte, aber als wir es angeschafft haben, fanden wir alle, das Pony sieht so knuffig und knollig aus, und da drängte sich der Name geradezu auf.«
    »Westermann! Komm zur Sache!«
    Er warf ihr einen unschuldigen Blick zu. »Bin dabei, Chefin. Während ich also eingetrocknete Kuhfladen und wer weiß was noch alles aus Alfreds Fell herausgekratzt und gewaschen habe, bin ich alle Möglichkeiten durch gegangen. Wer kommt als Augenzeuge für den Mord in Frage? Ein Teilnehmer der Jagd eher nicht. Der Banker hat sich ja weit von uns allen entfernt, um diesen verdammten Hirschbock zu erwischen.«
    »Möglich wäre es trotzdem«, unterbrach ihn Hanna. »Eine Jagdgesellschaft verteilt sich doch im Wald, oder nicht?«
    »Schon.«
    »Also kann ein beliebiger Jäger sich ebenfalls

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