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Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Titel: Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Kanitz
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wurde die Stimme jetzt wieder ein klein wenig lauter?
    »Luise meinte, ich solle keine Zeit verlieren. Es könnte vielleicht dauern, bis ich jemanden finde, der bereit ist, zu deiner Rettung zu eilen.«
    Ja, klar, dachte Hanna. Die neue Kommissarin kann ja ruhig abkratzen. Problem gelöst.
    »Ich habe Alfred erklärt, du bist in Gefahr, und der hat mich verstanden. Ist ganz brav und flott mit mir losgetrabt, immer schön die Straße entlang, bis wir die Abzweigung erreicht haben.«
    Hanna achtete mehr auf die Lautstärke seiner Stimme als auf den Inhalt seiner Worte. Doch, es klang, als sei Westermann wieder näher gekommen.
    »Übrigens habe ich da noch die Rücklichter von einem Auto gesehen. Habe ja schon vorher gedacht, da fährt einer weit vor uns her, war mir aber nicht sicher. Ich dachte, du bist das. Aber das konnte ja nicht angehen. Du bist mindestens zwanzig Minuten vor mir losgefahren, und so schnell kann Alfred bestimmt nicht traben.«
    Sie hörte ihm wieder zu. »Das muss Johannsen gewesen sein. Fallersleben hat ihn nach dem Unfall angerufen. Er soll im Herrenhaus nach Florian schauen. Dem fehlt aber nichts.«
    »Muss ich das jetzt alles verstehen?«
    »Nein. Johannsen hat eine Weile an der Abzweigung angehalten. Deshalb hättest du ihn fast eingeholt.«
    »Und wieso ist der einfach weitergefahren?«
    »Weiß ich das? Der ist eben nicht auf die Idee gekommen, dass ich Hilfe brauchen könnte.«
    »Nicht aufregen, Chefin. Verrate mir jetzt bitte, warum du mit Fallersleben allein in den Wald gegangen bist.«
    »Weil ich doof bin«, murmelte Hanna. Sie erhielt vollste Zustimmung aus ihrem Innern.
    »Was? Ich hab dich nicht gehört.«
    Hanna hob die Stimme. »Ich habe mir bei dem Unfall den Kopf gestoßen. Wahrscheinlich war ich davon ein bisschen benebelt. Außerdem bin ich im Besitz von neuen Informationen, die ich Fallersleben mitteilen wollte.«
    Nach einer glaubhaften Erklärung klang das nicht, fand sie, aber ihrem Kollegen schien es zu reichen.
    »Und was sind das für Infos?«
    »Darüber reden wir später.« Sollte Fallersleben gerade zu sich kommen, wollte sie nicht, dass er hörte, was sie von Hendrik erfahren hatte.
    Nicht auf diese Art.
    Womöglich kippte der dann gleich noch mal um.
    Wieder stieß Westermann einen kleinen Schmerzensschrei aus, bevor er weitersprach. »Alfred muss dich irgendwie gewittert haben. Ist ein ziemlich kluges Pferd. Aber vorhin dachte ich, jetzt spinnt er total. Plötzlich hat er eine halbe Drehung gemacht und ist mit mir in den Wald getrabt. Genau in die Richtung, aus der die Schüsse kamen. Ich habe echt gedacht, der Gaul ist lebensmüde. Mann, Chefin, das hättest du erleben müssen! Jeden Moment hätte ich von einem tief hängenden Ast aus dem Sattel gewischt werden können. Aber Alfred ist einfach weiter vorwärtsgestürmt, bis er dann stehen blieb. Das ist die reinste Zirkusnummer bei ihm, und seine Glupschaugen müssen echt gut funktionieren. Ich habe nix gesehen, bin nur losgeflogen.«
    Der Strahl der Taschenlampe fiel wieder in die Grube, und Westermann fügte hinzu: »Da bin ich. War ganz einfach. Keine zehn Meter weiter ist das Loch zu Ende. Hast echt Pech gehabt, Chefin.«
    »Was ist mit Fallersleben?«
    Das Licht verschwand.
    »Er lebt«, bekam sie zur Antwort. »Ist nur ziemlich weggetreten. Warte mal. Doch, die Pupillen reagieren. Oh, hallo, Herr Graf, schön, Sie zu sehen. Geht es Ihnen wieder gut? Darf ich Ihnen aufhelfen?«
    »Fritz, wie zum Kuckuck kommen Sie hierher?«
    »Mit dem da.«
    Hanna hörte Alfred schnauben.
    »Was um Gottes willen ist das?«
    »Ein Pferd, Herr von Fallersleben. Es gehört Frau Petersen.«
    »Fritz, sagen Sie mir, dass ich träume.«
    »Nein. Es ist wirklich ein Pferd. Nur ein bisschen dick und hässlich. Es heißt Alfred.«
    Hanna reichte es jetzt.
    »Kann mich mal endlich jemand hier rausholen?!«
    »Moment noch!«, rief Westermann. »So, Herr Graf. Schön langsam aufstehen. Halten Sie sich an Alfreds Mähne fest.«
    Das Schnauben bekam in Hannas Ohren etwas Feindseliges. Guter Junge, dachte sie. Niemand darf dich beleidigen, nicht Westermann und schon gar nicht Fallersleben.
    »Fritz, helfen Sie mir zu dem Baumstumpf dort. Ich bleibe lieber eine Weile sitzen. Mir ist immer noch sehr schwindelig.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Hanna hörte einiges Geschlurfe und Gestöhne, dann schickte Westermann endlich wieder Licht zu ihr in die Grube.
    »Chefin, ich hole jetzt ein Abschleppseil aus einem der Autos. Dann ziehe ich dich

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