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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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spitz?«
    »Doherty?«
    Sie wollte ihre Finger wegziehen, bekam aber keine Gelegenheit dazu.
    Doherty küsste sie. Ihr Arm lag noch auf seiner Schulter,ihre Finger in seinem Nacken. Da konnte sie nichts machen. Da wollte sie auch nichts machen.
    »Fährst du morgen mit mir mit?«, erkundigte er sich zwischen den Küssen.
    »Ja, aber ich steige in Swindon aus.«

Kapitel 37
    Doherty stieg mit ihr in Swindon aus.
    Bisher hatte sie nicht gewagt, ihm in die Augen zu schauen. Aber irgendwann ließ es sich nicht mehr vermeiden. Warum hatte er sich entschlossen, auch hier auszusteigen?
    »Hat das was mit gestern Abend zu tun?«
    »Nein. Ich habe eine SMS bekommen. Die Metropolitan Police musste Coleridge laufen lassen.«
    Perdita machte gerade Pause zwischen zwei Proben. Irgendjemand brachte Tee und warme Crumpets 1 , auf denen die Butter wunderbar schmolz und zu denen sogar schwarze Johannisbeermarmelade gereicht wurde. Das Essen im Zug war teuer und ziemlich schlecht gewesen.
    Doherty langte begeistert zu. Honey war stolz, dass sie der Versuchung widerstand – gerade eben so!
    »Machen Sie eine Diät?«, erkundigte sich Perdita, die Honeys hungrige Augen und verkniffenen Mund bemerkt hatte. »Die sind wirklich gut. Kommen aus einem kleinen Laden gleich um die Ecke und werden da frisch gebacken.«
    Honeys Widerstand schmolz dahin. »Ach, zum Kuckuck mit der Diät!«, rief sie und bediente sich.
    Perdita schlug ihre außerordentlich langen Beine übereinander und warf das lange Haar zurück, das ihr wie ein Vorhang über die Augen hing. Sie machte das gleich zweimal, ein deutliches Zeichen dafür, wie nervös sie war.
    »Er hat mir tausend Pfund dafür gegeben und mir versprochen, ich würde noch mehr bekommen, falls das Drehbuch tatsächlich verfilmt würde und er diverse Rechte verkaufenkönnte. Ich habe ihn um einen schriftlichen Vertrag gebeten. Er meinte, ihm würde ein Handschlag genügen und er sei ein Mann, der zu seinem Wort steht.« Sie schluckte. Honey meinte, sie würde gleich zu schluchzen beginnen. Sie irrte sich.
    »Dieser verdammte Gauner!«
    Honey zuckte zusammen. Sogar Doherty hörte kurz auf, sich Marmelade auf die schmelzende Butter auf seinem Crumpet zu häufen.
    Der Lautstärke nach zu urteilen, war dieser Kommentar aus tiefster Seele gekommen.
    »Ich nehme an, wir reden hier von Brett Coleridge?«
    Perdita schluckte noch einmal. »Nein. Zunächst nicht. Boris Morris hat mir das Drehbuch abgekauft und es dann an die Produktionsgesellschaft weiterverscherbelt. Mehr Geld hat er mir allerdings nicht gegeben.«
    Honey runzelte die Stirn. »Und wer ist dann dieser Chris Bennett?«
    »Das ist auch er. Coleridge sollte nicht wissen, dass er das Drehbuch geschrieben hatte – oder angeblich geschrieben hatte. Brett Coleridge hatte als Produzent die Leitung übernommen und wäre nicht sonderlich scharf darauf gewesen, Boris zwei Jobs zu überlassen. So hat er es jedenfalls erklärt.«
    Langsam wurde das Bild klarer. Honey war schon um Perditas willen wütend. Man hatte ihr Versprechungen gemacht und nicht gehalten.
    »Sie sind also gar nicht zu Brett Coleridge gegangen, weil sie einen Job wollten. Sie waren wegen des Drehbuchs bei ihm.«
    Sie nickte. »Ich habe gedroht, dass ich gerichtliche Schritte unternehmen würde. Candy und Zoë habe ich das allerdings nicht erzählt. Ich wollte kein Aufsehen erregen – wenn Sie wissen, was ich meine. Also habe ich ihnen den Bären aufgebunden, dass Brett Coleridge Annäherungsversuche gemacht hätte …«
    »Daher die aufgeplatzte Lippe …«
    Perditas Miene hellte sich auf. »Sie hätten Coleridge sehen sollen …!«
    Sie lachte, bis ihr klar geworden war, was sie da gesagt hatte.
    Honey erinnerte sich, dass die Haut um Brett Coleridges rechtes Auge leicht gerötet gewesen war. Wetten, dass der niemals damit gerechnet hatte, dass eine Frau einen solchen rechten Haken landen konnte. Toll!
    »Er hatte keinerlei Verdacht geschöpft. Boris Morris übrigens auch nicht«, fügte Perdita hinzu. »Sheherezade schon. Die hatte auch die Idee, einmal den Spieß umzudrehen, nachdem ich ihr von Candy und den anderen Mädels erzählt hatte. Er nannte sie ›Schlagzeilenschlampen‹.«
    »Auch nur ein anderes Wort für Liebesfallen.«
    »Und er war Mr North.«
    »Klingt alles ein bisschen nach Dr. Jekyll und Mr Hyde«, meinte Doherty.
    Perdita reichte ihm ein Tuch und deutete auf eine Spur Butter, die er noch im Mundwinkel hatte. Sie redete weiter.
    »Das kommt ungefähr hin.

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