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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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sie erst als historische Beraterin am Set war, wenn ihr auch niemand viel Aufmerksamkeit schenkte. Und da liegt’s – wie Willi Shakespeare gesagt hätte. Man hielt sie für unwichtig, und deswegen hat sie kaum jemand beachtet. Aber sie hat die anderen beobachtet. Insbesonderehat sie bemerkt, dass Martyna Manderley und die Chef-Maskenbildnerin mehr als nur Freundinnen waren – sehr viel mehr als nur Freundinnen.«
    Doherty schaute sie leicht verschwiemelt an. Seine Augen waren ein wenig unfokussiert. »Du meinst, die waren Lesben?«
    »Miss Cleveley hat mir versichert, dass sie einander übermäßig liebevoll behandelt haben. Keine Vorurteile bitte.«
    Er trank sein Glas leer.
    »Und dann ist da noch etwas. Ich glaube nicht, dass zwischen den beiden Verlobten alles so rosig war. Perdita hat mit angehört, wie Martyna Coleridge als pervers bezeichnete.«
    »Zum Spaß oder im Ernst?«
    »Ich nehme an, im Ernst.«
    »Hmm.« Er bestellte sich noch einen Whisky.
    »Du hattest doch schon vier«, rutschte ihr heraus. O je. Das hätte sie sich verkneifen sollen.
    Er schaute sie verwundert an. »Nörgelst du jetzt an mir herum?«
    Es war einfach alles zu viel.
    Sie packte ihn mit beiden Händen bei den Schultern und drückte ihn auf den Barhocker, der hinter ihm stand.
    »Dann bin ich ab jetzt eben eine filmverrückte, nörgelnde Übermutter.«
    Der Barmann hatte die leeren Gläser gesehen und kam eilends gelaufen.
    »Nichts mehr, vielen Dank«, knurrte Honey, und er hatte verstanden.
    Doherty war entrüstet.
    »Aber ich wollte noch einen.«
    »Nein, wolltest du nicht.«
    Zumindest stritt er jetzt und hing nicht mehr so in den Seilen. Das war doch schon mal was. Aber nun wurde er laut.
    »Du bist nicht meine Mutter!«
    »Hat deine Mutter dich immer ins Bett gebracht?«
    Jetzt schaute er sie nachdenklich an, nicht mehr grimmig.
    »Ja …«
    »Und dir einen Gutenachtkuss gegeben?«
    »Ich kann mich nicht mehr er …«
    Es war eine ziemlich verrückte Idee, aber so konnte sie ihn zum Schweigen bringen. Sie küsste ihn mitten auf den Mund. Es war kein kurzer Schmatzer, sondern ein langer, inniger Kuss. Sie strengte sich an, ihm den Atem aus dem Leib zu saugen, zumindest seine Zungenspitze zu erwischen.
    »Da«, sagte sie, als sie endlich wieder voneinander ließen. »Sind wir jetzt noch Mr Knurrig von Grantelhausen oder sind wir Detective Inspector Steve Doherty, Top-Polizist in dieser unserer schönen historischen Stadt?«
    Er starrte sie einen Augenblick verdutzt an und leckte sich mit der Zungenspitze den Mundwinkel.
    Plötzlich war er wieder der Alte.
    »Wehe, wenn du morgen früh nicht richtig gut aufpasst.«
    Sie murmelte eine kaum hörbare Antwort. Morgen würde sie John Rees wiedersehen – doch das wollte sie besser nicht erwähnen!
    »Ich war heute noch bei Casper«, fuhr Doherty fort. »Der ist ebenfalls am Set, wenn er auch nicht gerade begeistert schien. Er denkt darüber nach, um eine andere Rolle zu bitten. Daraus schließe ich, dass man ihm keinen Starpart angeboten hat.«
    Honey grinste. »Er spielt einen Straßenfeger. Einen der Ärmsten unter den Armen, der auf den Kreuzungen Pferdeäpfel aufsammelt.«
    Doherty warf den Kopf zurück und lachte.
    Honey versuchte seine Lautstärke ein wenig zu dämpfen. »Die Leute schauen schon.«
    Danach herrschte Stille. So war es immer zwischen ihnen. Manchmal war es einfach ein freundschaftliches Schweigen. Gerade eben hatte es eher damit zu tun, dass er wissen wollte, ob sie auf ihrer Jagd nach Perdita Moody weitergekommen war. Sie hatte ihm nur mitgeteilt, was Miss Cleveley von Martyna Manderley und ihrem Liebesleben erzählt hatte. Erhatte es ja damals abgelehnt, sich für die vermisste junge Frau zu interessieren. Doch jetzt war er neugierig.
    Honey ließ ihn eine Weile schmoren. Noch ein paar Minuten, und er würde ganz von selbst fragen.
    »Du grinst so selbstzufrieden«, meinte er schließlich. »Also, verrätst du es mir endlich?«
    Das tat sie dann auch.
    »Ein Mann! Machst du Witze?«
    »Nein.« Sie konnte sich einen leicht belustigten Blick nicht verkneifen. Doherty hatte Perdita nach den Fotos für einen ziemlich heißen Feger gehalten. Warum wurden Männer immer so feindselig, wenn sich herausstellte, dass sie einen Geschlechtsgenossen bewundert hatten?
    »Ach, komm schon!«
    »Ich sag’s dir doch. Perdita hieß früher Peter. Ich habe ihn im Theater in Swindon gesehen, und Miss Cleveley hat es mir bestätigt.«
    Doherty fluchte nicht oft. Für einen Mann

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