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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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das ist ’ne lange Geschichte. Erzähle ich dir am besten bei einem Glas Bier.«
    »Na gut. Also, vielleicht sehen wir uns in Boston. Ich melde mich.«
    »Wart mal kurz! Ich muss dich noch was fragen.«
    »Was denn?«
    »Ist eine komische Frage, aber es interessiert mich …«
    »Was interessiert dich?«
    »Frauen.«
    »Aha. Ich hätte gedacht, dass dich dein Vater oder dein älterer Bruder vielleicht mal aufgeklärt hätten, aber wenn du –«
    »Sehr komisch«, unterbrach ihn Alec. »Ich frage mich …«
    »Was denn? Spuck’s aus!«
    »Du hast schon viele Frauen gehabt.«
    »Ich mag Frauen.«
    »Und du hattest mehrere Beziehungen, oder? Du weißt doch, was ich meine, oder? Eine Beziehung, die länger als einen Tag oder eine Woche dauert. Etwas Ernsthaftes halt.«
    »Ja, hab ich gehabt.«
    »Gut, ich würde nämlich gerne Folgendes wissen: Bist du in diesen Beziehungen jemals besitzergreifend gewesen? Hat es dich gestört, wenn andere Typen was von der Frau wollten, mit der du zusammen warst?«
    »Ach, du Scheiße! Wer ist sie?«
    »Beantworte einfach meine Frage.«
    »Nein, ich bin nie besitzergreifend gewesen.«
    Diese Antwort wollte Alec nicht hören, er ärgerte sich, überhaupt gefragt zu haben, denn jetzt war Noahs Neugier geweckt.
    »Du hast eine Beziehung und willst nicht, dass sich andere an diese Frau ranmachen. Habe ich das richtig verstanden?«
    Alec wusste, dass Noah sich über ihn lustig machen wollte, trotzdem antwortete er. »Nein, verdammt noch mal. Hast du falsch verstanden. Ich habe keine Beziehung.«
    »Aha.«
    »Was soll das heißen?«
    »Du schläfst nicht mit ihr und bist trotzdem eifersüchtig.«
    Alec sah, dass Emerson sich wieder Regan näherte. Sie stand mit ihren Brüdern bei dem Krankenhausdirektor, der ihr förmlich an den Lippen zu hängen schien.
    »Hör zu, es wäre mir lieb, wenn du Nick nichts von unserem Gespräch erzählen würdest.«
    Noah lachte. »Na, das geht ja wohl nicht! Dein Bruder ist mein Kollege, dem kann ich nichts verheimlichen. Wir sind ständig zusammen am Observieren, das Thema ist bestes Futter für eine lange Nacht. Außerdem: Wann kann ich mich schon mal über einen seiner Brüder lustig machen?«
    Langsam wurde Alec wütend. »Es gibt nichts zu erzählen.« Am liebsten hätte er durchs Telefon hindurch Noah gewürgt. Sonderbar, bei dieser Vorstellung fühlte er sich sofort besser. Er ärgerte sich noch immer, das Thema angeschnitten zu haben. Noah würde die Sache so schnell nicht vergessen.
    »Hör zu, Alec, pass besser auf, sonst bist du die längste Zeit Junggeselle gewesen. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich hab’s bei Nick und Theo miterlebt. Hat ganz schön wehgetan. Als deine Brüder ihre Frauen kennenlernten, hatten beide diese Phase, in der man die Frauen nicht ansehen, nicht anfassen, nicht mal dran denken durfte.«
    »Aber dir wird so was nie passieren, Noah, oder?«
    »Auf gar keinen Fall!«
    Alec lachte, seine gute Laune kehrte zurück. Beinahe glaubte er, Noah bei seiner Antwort erschaudern zu hören.
    »Bist du jetzt fertig mit dem Mädchenkram?«
    »Ja.«
    Noah wechselte zu einem Thema, das ihm weitaus wichtiger erschien: ein Angelurlaub, den er mit Father Tommy, einem Freund der Familie, plante. »Wir überlegen, ob wir nach Kanada fahren. Hast du Lust?«
    »Klar, wenn ich freibekomme.«
    Regan tanzte mit Sophies Begleiter. Wie hieß er noch gleich? Ach ja, Jeff. Er war harmlos, fand Alec. Emerson hingegen nicht. An eine Säule gelehnt, beobachtete der Stiefvater Regan mit zornerfülltem Blick und trank aus einem großen Glas. Offenbar wartete er, bis die Musik zu Ende war, damit er sie belästigen konnte.
    »Muss aufhören«, sagte Alec und legte auf.
    Gerade als Regan die Tanzfläche verlassen wollte, fing Emerson sie ab. Alec wollte ihr helfen, hielt sich dann aber zurück. Nein, er würde sich nicht einmischen. Sie war eine erwachsene Frau. Sie würde zurechtkommen.
    Regans Miene war ausdruckslos, aber sie blieb stehen und hörte sich an, was Emerson erzählte. Als es ihr reichte, drehte sie sich um, doch Emerson hielt sie am Arm fest und wollte sie nicht gehen lassen. Ihre Haltung änderte sich nicht, seine schon. Regan legte ihre Hand auf seine. Nach dem erschrockenen, schmerzverzerrten Gesichtsausdruck des betrunkenen Emerson zu urteilen, bog sie ihm gerade die Finger nach hinten.
    Eine tolle Frau! Alec war stolz. Mit drei Brüdern aufzuwachsen hatte wohl doch einige Vorteile – auch wenn die Brüder anmaßend und lästig

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