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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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unter Stress.«
    »Was ist eigentlich mit dir los?«, fragte Spencer. »Sonst bist du doch nicht so widerspenstig.«
    »Ich habe viel nachgedacht.«
    Regan wartete, dass einer fragte, worüber sie nachgedacht hätte, aber keiner tat ihr den Gefallen. Sie war nicht einmal sicher, dass Aiden richtig zuhörte. Für das Blatt Papier in seiner Hand schien er sich weitaus mehr zu interessieren. Der Stift rutschte ihr aus der Hand und landete vor Aidens Füßen. Sofort nahm sich Regan den nächsten.
    Als sie sich umdrehte, erblickte sie Henry. Er stand an seinem Schreibtisch. Was machte er denn hier am Sonntag? Er hatte doch frei, konnte sich einen schönen Tag machen. Mit wem redete er da? Regan konnte es nicht richtig sehen.
    »Warum bist du heute so nervös?«, fragte Spencer.
    »Wie kommst du darauf?«
    Statt zu antworten, blickte er sie streng an. Der Stift wirbelte in ihrer Hand herum. Regan zwang sich, damit aufzuhören.
    Aiden hob den heruntergefallenen Stift auf, gab ihn Regan, zog dann den Stuhl hinterm Schreibtisch hervor und setzte sich. Er schlug den Aktenordner auf und sagte: »Regan, du müsstest dir mal kurz diese Verträge ansehen, die Sam geschickt hat.«
    »Für das neue Hotel?«, wollte sie wissen.
    »Ja.«
    »Wenn unser Anwalt schon Verträge geschickt hat, müsst ihr beiden ja bereits ewig lange von der Expansion gewusst haben. Schon eigenartig, dass ihr mir gegenüber nie davon gesprochen habt.«
    »Hätte es dich denn interessiert?«, fragte Spencer.
    »Allerdings.«
    Er glaubte ihr nicht. »Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen unseren Einstellungen«, sagte er. »Aiden und ich wollen Geld verdienen, du willst es ausgeben.«
    Regan lächelte. »Nicht alles, Spencer, nur einen Teil davon.«
    Spencer schenkte sich ein Glas Wasser ein.
    »Keine Ahnung, wie es dazu gekommen ist«, sagte er. »Wir sind beide im gleichen Haus groß geworden.«
    »Ich wusste immer schon, dass ich anders bin, und wollte mehr so sein wie ihr, trotzdem bin ich keine Kapitalistin geworden.«
    »Eben.«
    »Und darüber habe ich nachgedacht«, erklärte Regan. »Was mich zu ein paar überraschenden Einsichten geführt hat.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel habe ich immer geglaubt, ich müsste mir eure Liebe verdienen. Ganz schön dumm, was? Ich habe immer gedacht, wenn ich Aiden und dir nicht zu Gefallen bin, würdet ihr mich nicht mehr lieben.«
    »Wie bist du denn darauf gekommen?«, fragte Spencer.
    Aiden beantwortete die Frage. »Durch Mutter. Wenn sie mal da war, setzte sie ihren Willen bei uns mit Liebesentzug durch.«
    »Bei dir auch?«, fragte Regan.
    Aiden nickte. »Das hat sie doch bei allen so gemacht.«
    »Aber du glaubst doch nicht, dass wir dich so behandeln, Regan, oder?«, fragte Spencer.
    Sie seufzte. »Ich will damit nur sagen, dass ich mein Leben lang versucht habe, euch zu gefallen, und das macht mich fertig. Immer hatte ich Angst, ihr könntet mich irgendwann nicht mehr lieben … aber das ist jetzt vorbei. Ich bin eure Schwester, und was mich betrifft, müsst ihr mich lieben, auch wenn ich euch noch so auf die Palme bringe.«
    Aiden nickte. »Gut. Freut mich, dass dir das klar geworden ist. Aber siehst du dir jetzt bitte diese Unterlagen an? Ich muss weiter.«
    »Ich bin noch nicht fertig«, entgegnete Regan. »Aiden, es tut mir leid, dass die Aufgabe an dir hängen geblieben ist, auf mich aufzupassen. Und es tut mir leid, dass du und Spencer so eine Last zu tragen hattet. Ich kann leider nicht ändern, dass unsere Mom nicht gerne Mutter war, aber ihr sollt wissen, wie dankbar ich bin, dass ich euch habe.«
    Tränen traten ihr in die Augen. Spencer bemerkte es. »O nein. Jetzt kommst du uns mit Gefühlen, was?«
    »Allerdings.«
    »Du weißt, dass wir dich lieben«, sagte Spencer.
    »Ja.«
    »Also gut. Lass uns weitermachen.«
    Genau wie Aiden war es Spencer unangenehm, Gefühle zu zeigen. »Gut«, gab sich Regan einverstanden. »Wegen des Meetings …«
    »Ja?«
    »Abgesehen davon, dass ihr das Budget für das nächste Jahr festgesetzt und den Plan für das neue Hotel abgesegnet habt, war da noch irgendwas?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Regan wollte zu den Unterlagen greifen, die sie lesen sollte, aber Spencer hielt sie auf. »Ahm, wir haben doch noch über etwas anderes gesprochen.«
    Regan sah ihn an. »Aha?«
    »Wir haben schon mit Sam darüber geredet, und er war einverstanden«, erklärte Spencer. »Ich weiß, dass du das nicht gerne hören wirst, aber wir wollen Emerson auszahlen,

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