Mord nach Liste
Aiden hinzu.
»Soll das heißen, ich hätte stehen bleiben sollen?«
»Dreh uns doch nicht das Wort im Munde um«, sagte Spencer.
»Du bist operiert worden«, erinnerte Aiden sie. »Und wann haben wir davon erfahren?«
»Hinterher«, erwiderte Spencer. Er wurde langsam wütend. »Du hättest uns Bescheid sagen müssen.«
»Das war doch nur eine Mini-Operation«, entgegnete Regan. Sie ging zum Schreibtisch und lehnte sich dagegen. »Ich wollte keine große Sache daraus machen. Ich hab’s nicht mal Cordie und Sophie erzählt.«
»Wir sind aber deine Familie«, sagte Spencer. »Wir hätten Bescheid wissen müssen.«
»Hör mal, Regan, ich weiß, dass du unabhängig sein willst, aber du übertreibst es wirklich ein bisschen.«
Spencer ließ sich aufs Sofa fallen, Aiden blieb stehen. Er sah aus, als wolle er etwas sagen und wisse nur nicht, wie.
Regan seufzte. Sie versuchte, seine Gedanken zu lesen. »Noch mal wegen des Autos …«, begann sie.
»Darüber haben wir längst gesprochen«, gab Aiden zurück.
Früher wäre Regan an dieser Stelle eingeknickt. Jetzt war das anders. »Aber wir sind noch nicht fertig. Ich habe gerade erst angefangen. Ich gebe zu, dass ich mich kindisch benommen habe. Ich habe den Wagen behalten, weil ich dich ärgern wollte, das stimmt, Aiden. Allerdings bin ich nicht damit einverstanden, was du getan hast. Du hättest mich fragen müssen, bevor du mein Auto hast abschleppen lassen.«
»Du hättest Nein gesagt.«
»Aiden, du hattest kein Recht –«
»Ich bin ganz Aidens Meinung«, warf Spencer ein.
Wütend funkelte Regan ihn an. »Das ist ja mal was Neues!«
Spencer war baff. Er war nicht daran gewöhnt, dass Regan widersprach. »Das ist gar nichts Neues. Das bekommst du nur nicht immer mit.«
»Schluss jetzt«, sagte Aiden. »Hört auf.«
»Wir haben ein paar wichtige Dinge zu besprechen«, fügte Spencer hinzu. »Darauf will ich jetzt kommen.«
»Vielleicht gehen wir besser in den Besprechungsraum«, schlug Aiden vor, sammelte die Unterlagen ein und schob sie in den Aktenordner.
»Wollen wir jetzt etwa die Jahreskonferenz abhalten? Habt ihr alles dabei?«, fragte Regan.
Spencer machte sich auf den Weg. »Ehrlich gesagt, haben Aiden und ich das bereits erledigt.«
»Wann denn das?«, fragte Regan aufgebracht.
»Heute Morgen. Du hast so viel um die Ohren, dass wir dachten, du wolltest damit nicht belästigt werden«, sagte Spencer. »Alles, was wir besprochen haben, findest du im schwarzen Aktendeckel auf deinem Schreibtisch. Lies es dir in Ruhe durch.«
Regan sagte kein Wort. Sie war so wütend, dass sie glaubte, ihr würde Qualm aus den Ohren kommen.
»In Ordnung«, sagte sie ruhig.
Spencer war erleichtert.
»Habt ihr über die Fonds gesprochen?«
»Ja.«
»Wie hoch ist mein Budget?«
»Genau so hoch wie im letzten Jahr.«
»Nein.«
»Was soll das heißen?«, fragte Spencer. »Wir haben das bereits festgelegt.«
»Nein, habt ihr nicht. Wir werden jetzt darüber sprechen. Ich verlange eine Verdreifachung meines Budgets.« Regan schaute Aiden an.
Er schüttelte den Kopf. »Das kommt nicht infrage. Wir haben schon Gelder für die meisten Wohltätigkeitsorganisationen der Stadt eingerechnet, weil du das wolltest –«
»Und weil es richtig ist«, unterbrach sie ihn.
»Ja«, gab er zu. »Aber mehr ist nicht drin, jedenfalls nicht in diesem Steuerjahr.«
»Wir müssen auch mal an unseren Saldo denken«, mahnte Spencer. »Wir wollen ein bisschen Gewinn machen.«
»Du machst längst Gewinn, Spencer.«
»Das Budget steht fest«, sagte er. »Außerdem bauen wir ein neues Hotel.«
»Ja, ich weiß«, entgegnete Regan. »In Melbourne.«
»Eben«, bestätigte Spencer. »Und wir sind gerade in der Planungsendphase für ein weiteres.«
»Ach, ja? Und wo?«
»In Sydney.«
»Davon weiß ich nichts.«
»Jetzt weißt du’s«, erwiderte Spencer. »Wir hoffen, in einem halben Jahr den ersten Spatenstich zu machen. Der Zeitplan ist eng gesetzt, aber wir kommen gut voran.«
»War Walker damit einverstanden?«
»Natürlich. Du kennst ihn doch. Solange wir nichts gegen seine Rennen sagen, können wir tun und lassen, was wir wollen.«
Regan nahm einen Stift und ließ ihn zwischen den Fingern kreisen wie einen Schlagstock.
»Ich bin kein besonders wichtiger Teil dieses Unternehmens, nicht wahr? Fand es einer von euch wichtig, mit mir über die Expansion zu sprechen?«
»Nein«, meinte Spencer. »Du stehst schließlich unter enormem Stress.«
»Das stimmt. Ich stehe
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