Mord nach Liste

außerdem ist es kalt. Jetzt bin ich wirklich traurig, dass ich nicht mitgekommen bin. Zufrieden?«
    »Ja. Und da es in Chicago so furchtbar ist, bleibe ich hier. Zumindest so lange, bis meine Sonnencreme alle ist.«
    »Wenn du fertig bist mit dem Wetterbericht, hätte ich ein paar Neuigkeiten.«
    »Ach, ja? Wollen wir wetten, dass ich die größere Neuigkeit habe?«
    »Das bezweifle ich, aber fang an!«
    »Wir sammeln Beweise gegen Shields.«
    Regan setzte sich auf. »Echt? Jetzt schon?«
    »Ja«, antwortete Cordie voller Begeisterung. »Es ist nicht schwierig, weil Shields die Frauen, die er einlädt, immer im selben Hotel unterbringt. Es heißt The Murdock, ist ein kleiner Familienbetrieb, sehr freundlich. Die meisten Angestellten arbeiten bereits seit Jahren dort. Sie sind dem Haus sehr verbunden.«
    »Und warum ist das wichtig?«
    »Weil sie sich an ehemalige Gäste erinnern.«
    »Aha. Erzähl weiter!«
    »Wir haben die Namen von zwei Frauen, die Shields letztes Jahr eingeladen hat. Sie waren beide Witwen und hatten viel Geld. Ach, und wir haben Kopien von Shields’ Bankkonten.«
    »Ihr habt was?«
    Cordie wiederholte, was sie gerade gesagt hatte.
    »Das ist aber illegal!«
    Alec beobachtete sie. Den letzten Satz musste er gehört haben. Regan lächelte ihn an, drehte sich zur Wand um und senkte die Stimme. »Wie um alles in der Welt seid ihr an seine Bankkonten gekommen? Wenn ihr nicht aufpasst, landet ihr im Gefängnis!«
    »Wir passen doch auf«, versicherte Cordie. »Wir haben ja nicht bei der Bank eingebrochen. Wir haben sie so gekriegt.«
    »Von wem?«
    »Von einem Freund vom Freund von Sophies Vater. Und jetzt wissen wir mit Sicherheit, dass Shields große Summen von diesen beiden Frauen bekommen hat.«
    »Woher wisst ihr das?«
    »Wir haben Kopien von den Schecks, die die Frauen ausgestellt haben. Die Banken heben sie auf, besonders bei so großen Summen.«
    »Aber wie seid ihr an die Kopien der Schecks gekommen? Nein, sag’s mir lieber nicht. Ich will es gar nicht wissen.«
    »Sophies Vater hat hier unten viele Freunde.«
    »Das ist nicht gut.«
    »Ich weiß, aber ich passe auf Sophie auf. Das geht schon in Ordnung.«
    »Und wer passt auf dich auf?«
    »Regan, hör auf damit!«
    »Wo ist Sophie im Moment?«
    »Sie ist zurück zum Murdock gegangen. Wir haben schon die Namen und Adressen der beiden Frauen rausgekriegt, die Shields nachgewiesenermaßen Geld gegeben haben. Aber Sophie will sichergehen, dass es nicht noch mehr gibt. Also, was meinst du? Wir haben gut vorgearbeitet, oder?«
    »Denke schon, aber …«
    »Wir haben Shields noch nicht gesehen, aber wir wissen, dass er in seinem Strandhaus ist, weil wir seine Bodyguards, Huey und Louie, am Strand gesehen haben. Sie tragen einheitliche schwarze Anzüge, Krawatte und Sonnenbrille. Sehen aus wie FBI-Agenten.«
    »Huey und Louie?«
    »Irgendeinen Namen müssten wir ihnen doch geben, oder?«
    »Na ja. Sind sie den ganzen Tag am Strand?« Regan stellte sich vor, wie sie in der heißen Sonne schwitzten.
    »Nein, sie haben feste Zeiten. Tagsüber kommen sie immer zur vollen Stunde raus und bleiben maximal zehn Minuten draußen. Shields fühlt sich offenbar nicht sehr sicher, sonst müssten seine Bodyguards ja nicht immer an seiner Seite sein. Sophie glaubt, dass er langsam durchdreht, weil er so viel Schlechtes getan hat.«
    »Aber gesehen habt ihr ihn noch nicht?«
    »Nein.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte Regan.
    Cordie hörte es nicht. »Jetzt noch was Komisches: Shields’ Nachbar beobachtet für uns die Leibwächter –«
    »Wie hat Sophie denn das geschafft?«
    »Sie hat ihn gefragt. Die Leute hier sind nett.«
    »Und er ist ein Mann …«
    Cordie lachte. »Klar. Jedenfalls patrouillieren Huey und Louie nicht mehr. Irgendwas stimmt nicht, wir wissen bloß noch nicht, was.«
    »Bist du jetzt fertig? Darf ich jetzt auch mal erzählen?«
    »Eins noch! Shields hat jetzt zweimal Besuch von einer Frau gehabt. Sophie ist sich ganz sicher, dass sie die auf dem Seminar gesehen hat. Ich kann mich nicht erinnern. Aber Sophie hat ein viel besseres Personengedächtnis als ich. Jedenfalls wohnt die Frau im Murdock, und wir gehen davon aus, dass sie Shields’ nächstes Opfer ist.«
    »Er verliert keine Zeit, was?« Regan zog die Schuhe aus, schlug die Beine übereinander und wippte nervös mit dem Fuß.
    »Keine Minute. Sophie steigert sich schon richtig da rein, ihn zu finden. Sie ist ein paar Mal hinter seinem Haus am Strand entlanggelaufen, aber bis jetzt