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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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nicht. Warum sollte er sich für sie interessieren, wenn er jede Frau haben konnte, die er wollte? Und wahrscheinlich schon bekommen hatte. Sie war so ein verklemmter Dummkopf. Ja, ein Dummkopf, insbesondere im Vergleich zu ihren Freundinnen. Alles an ihr war normal, langweilig normal.
    Allerdings besaß sie Geld, wie Spencer und Walker nicht müde wurden zu betonen. Daher argwöhnte Regan immer, die Männer seien nur an ihrem Vermögen interessiert. Bei Veranstaltungen umschwärmten sie Regan wie Motten das Licht. Spencer nannte sie Schmarotzer. Aber Alec war kein Schmarotzer, und ihr Geld schien ihn nicht im Geringsten zu beeindrucken. Der Mann war einfach ein guter Polizist, deshalb stellte er ihr so viele persönliche Fragen.
    »Sie haben die Aufgabe, mich zu schützen«, sagte Regan. »Und deshalb interessieren Sie sich für mich.«
    »Auch deshalb«, sagte er und ging zum Sofa.
    Regan drehte sich mit dem Stuhl zum Computer und tat, als sei sie beschäftigt. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie Alec. Er legte mehrere Kissen zusammen und ließ sich mit einem vernehmlichen Seufzer aufs Sofa fallen.
    »Mensch, ist das gemütlich! Sagen Sie mal, Regan, wie lange war Ihr Stiefvater mit Ihrer Mutter verheiratet?«
    »Lange genug, um zu glauben, er hätte Anrecht auf die Hälfte ihres Besitzes.«
    »Steht Ihnen eine gerichtliche Auseinandersetzung ins Haus?«
    »Ich weiß, dass er verschiedene Anwälte konsultiert hat. Er versucht, einen zu finden, der den Ehevertrag anficht. Aber inzwischen weiß er bestimmt, dass meine Mutter nicht viel besaß, nicht mal das Haus, in dem sie wohnte.«
    »In dem Emerson jetzt mit Cindy lebt?«
    »Ja.«
    »Hm. Und wem gehört es denn?« Ehe Regan antworten konnte, riet er: »Aiden? Oder Ihnen und Ihren Brüdern gemeinsam?«
    »Uns allen.«
    Alec beugte sich vor. »Und trotzdem sind Sie diejenige, die ausgezogen ist?«
    »Genau.«
    Regan schaute wieder auf den Bildschirm, in der Hoffnung, Alec würde das Thema fallen lassen.
    Aber er fragte weiter. »Und wieso?«
    Sie musste lachen. »Sie geben einfach nicht auf, was? Kein Wunder, dass Sie ein guter Polizist sind.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich weiß es halt.«
    »Ich bin nicht gut, ich bin großartig.«
    Wieder musste Regan lachen. »So ein Selbstbewusstsein hätte ich auch gerne.«
    »Sie haben immer noch nicht meine Frage beantwortet«, erinnerte Alec sie. Dann zog er seine Slipper aus, legte die Beine aufs Sofa und verschränkte die Hände vor der Brust.
    »Wieso ich ausgezogen bin? Ich musste meiner Mutter versprechen, dass ich Emerson ein Jahr lang dort wohnen lassen würde. Sie hoffte, dass er sich in der Zeit etwas suchen würde.«
    »Eine Arbeit, meinen Sie?«
    »Ja. Sie wusste nicht, dass er sie betrog, jedenfalls glaube ich das nicht, und sie hat auf keinen Fall damit gerechnet, dass er so schnell wieder heiraten würde.«
    »War Aiden mit diesem Jahr einverstanden?«
    »Natürlich. Das wollte unsere Mutter ja so. Warum sollte er dagegen sein?«
    »Er scheint derjenige zu sein, der hier das Sagen hat und herumkommandiert.«
    »Er ist derjenige mit dem größten Ehrgeiz und sicherlich am zielstrebigsten.« Stirnrunzelnd fügte Regan hinzu: »Aber Sie haben recht. Er kommandiert hier ganz schön rum. Ich würde gerne …«
    »Was?«
    »Ich würde gerne wissen, warum er glaubt, dass er über mein Leben bestimmen kann.«
    »Ach, das ist doch leicht.«
    »Ja? Warum denn?«
    »Weil Sie es zulassen.«

26
    Regan hatte ihren Schreibtisch aufgeräumt. Alle Papiere waren unterschrieben, verschickt oder abgelegt worden, jede E-Mail gelesen, gelöscht oder beantwortet, jeder Anruf erwidert.
    Sie hatte sich verschätzt, als sie glaubte, es würde mehrere Tage dauern, alles zu erledigen. Regan wollte bis zum Hals in Arbeit stecken, um abgelenkt zu sein. Wer nichts zu tun hat, macht sich Sorgen. So war es jedenfalls bei ihr. Mit den Fingern trommelte sie auf den Schreibtisch.
    Sie hatte sich noch immer nicht eingestanden, dass sie in Gefahr schwebte und einen Leibwächter brauchte. Die Einsicht würde ihr die schreckliche Lage vor Augen führen, so dass sie sich damit würde auseinandersetzen müssen. Regan wusste, dass sie sich kindisch benahm, vielleicht sogar feige, aber das war ihr im Moment egal. Sie hatte Angst und fühlte sich machtlos, und das war einfach schrecklich.
    Alec legte die Zeitschrift, in der er gelesen hatte, beiseite, griff zur Fernbedienung und drehte sich zu Regan um. Als er ihren Gesichtsausdruck sah,

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