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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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um?«
    »Ich erschieße die Bösen und kann öfter mal jemandem den Kopf einschlagen oder den Arm brechen.«
    Lachend schüttelte Regan den Kopf. »Das stimmt nicht. Ich verrate Ihnen etwas: Sie sind gar nicht so taff. In Wirklichkeit sind Sie ziemlich lieb.«
    Jetzt musste Alec lachen. »Lieb? Das ist wirklich was Neues. Ich bin alles andere als lieb. Mir wurde gesagt, ich wäre manchmal ein richtiges Ar–«
    »Ja?«
    »Glauben Sie mir. Ich kann wirklich richtig mies sein.«
    Regan glaubte ihm nicht, wollte aber nicht darüber streiten. Ihr war klar, dass Alec hart sein musste für seine Arbeit, doch spürte sie auch eine tief verwurzelte Freundlichkeit und Anständigkeit in ihm.
    Alec streckte die Arme aus und bewegte den Kopf hin und her, um die Verspannung im Nacken zu lösen. Seine breiten Schultern lenkten Regan irgendwie ab. Dieser Mann war einfach viel zu anziehend, als gut für ihn war.
    Reiß dich zusammen, sagte sie sich. Sie räusperte sich, richtete sich auf und faltete die Hände auf dem Schreibtisch. »Sie müssen nicht hierbleiben, Mr Buchanan.«
    »Alec«, korrigierte er.
    »Na gut. Sie müssen nicht hierbleiben, Alec. Ich komme schon klar. Sie haben doch bestimmt Besseres zu tun, als auf mich aufzupassen.«
    »Sie haben es immer noch nicht verstanden. Sie werden mich nicht los. Das Einzige, wo ich hingehe, ist: auf Ihre Couch.« Dann fügte er hinzu: »Und nur damit Sie’s wissen: Ich bleibe so lange, bis Sie heute Abend ins Bett gehen.«
    »Wollen Sie mich vielleicht reinbringen?«
    Sie wollte ironisch sein, aber es kam nicht bei ihm an. »Hängt von Ihnen ab«, sagte er. Seine Augen funkelten vor diebischer Freude.
    Regan schluckte. »Ach, ja?«
    Innerlich versank sie im Erdboden. Mehr fiel ihr dazu nicht ein? Ach, ja? Sophie hätte etwas Besseres zu antworten gewusst, und zwar mit herausfordernder, aufreizender Stimme.
    Alec lehnte sich gegen ihren Schreibtisch. »Seit wann wohnen Sie hier?«
    »Schon länger.« Regan wollte nicht erklären, warum.
    Sie griff zu einem Stapel mit Unterlagen und ging sie durch.
    »Wie kommt das?«
    Das Ablenken funktionierte nicht. Der Mann saß immer noch fast auf ihrem Schreibtisch und wartete. Regan beobachtete, wie er seine Krawatte löste und auf den Tisch legte. Sie würde sich nicht wundern, wenn er als Nächstes die Schuhe abstreifte.
    »Möchten Sie es sich noch etwas bequemer machen?«
    »Ja, hab nichts dagegen. Also, wie kommt das?«
    Er gab einfach nicht auf. »Ich hatte eine Wohnung …«
    »Und?«
    Regan seufzte. »Aber ich bin wieder nach Hause gezogen, als meine Mutter krank wurde.«
    Alec runzelte die Stirn. »War sie allein?«
    »Nein. Sie hatte Pflegerinnen und alle möglichen Leute, die sich um sie kümmerten, und mein Stiefvater Emerson wohnte auch noch da, aber sie wollte mich in der Nähe haben, bis … bis es vorbei war.«
    »Und wann war es vorbei?«
    »Vor elf Monaten.«
    »Und Ihr Stiefvater?«
    Regan verkrampfte. »Was soll mit ihm sein?«
    Alec merkte, dass er einen wunden Punkt berührt hatte. Regans Körpersprache war faszinierend. Sie war gespannt wie eine Sprungfeder. »Ich hab mich nur gefragt, was mit ihm ist.«
    »Nichts ist mit ihm. Er wohnt da immer noch.«
    »Mit den Angestellten?«
    »Ja.«
    »Er muss sehr einsam sein.«
    »Der ist nicht einsam«, meinte Regan höhnisch.
    »Wieso nicht?«, bohrte Alec nach.
    »Er wohnt dort mit seiner neuen Frau.«
    »Aha.« Jetzt verstand er ihre steife, gereizte Haltung. Alec stellte das Nächstliegende fest. »Er hat nicht lange getrauert, was?«
    Damit traf er einen Nerv. Regan beschloss, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. »Nein, er hat nicht lange getrauert. Er hat überhaupt nicht getrauert. Er war meiner Mutter schon während ihrer kurzen Ehe nicht treu und schlief bereits mit Cindy, bevor meine Mutter krank wurde.«
    »Und dann hat er Cindy geheiratet?«
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Drei Tage nach der Beerdigung.«
    Wow, wie abgebrüht, dachte Alec. »Es ist bestimmt nicht leicht für Sie, darüber zu sprechen.«
    »Die Frage kommt ein bisschen spät, meinen Sie nicht? Wieso interessieren Sie sich überhaupt für meine Familie?«
    »Ich interessiere mich nicht für Ihre Familie.«
    »Ach, nein? Warum stellen Sie mir dann die ganzen -?«
    »Ich interessiere mich für Sie«, unterbrach er Regan.
    Es waren nicht so sehr seine Worte als vielmehr, wie er Regan dabei ansah, mit einem warmen Leuchten in den Augen, das sie nicht recht ergründen konnte. Flirtete er mit ihr? Nein, natürlich

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