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Mord Nach Maß

Mord Nach Maß

Titel: Mord Nach Maß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Bauland in dieser Gegend später erschlossen und sehr einträglich wurde.
    Recherchen bei einer wirklich exklusiven Firma sind schon eine harte Nuss. Sie benehmen sich, als hätten sie mit lauter Staatsgeheimnissen zu tun, handeln stets im Auftrag irgendeiner Person im Hintergrund, die entweder anonym oder unerwähnt bleiben muss. Überredungskünste verfangen da nicht.
    Schließlich geriet ich in eine so entsetzliche Verfassung, in eine so unerträgliche Unruhe, dass ich mir rigoros befahl, überhaupt nicht mehr daran zu denken. Ich ließ fünf gerade sein und fuhr meine Mutter besuchen.
    Wir hatten uns lange nicht mehr gesehen.

6
     
    M eine Mutter wohnte seit zwanzig Jahren in derselben Straße, einer höchst respektablen Gegend ohne jeden Charme oder Reiz. Die Haustürstufen waren wie immer sauber geweißt, nichts hatte sich verändert an Nr. 46. Ich klingelte, und meine Mutter öffnete mir und sah mich an. Auch sie hatte sich nicht verändert: groß und knochig, Mittelscheitel im grauen Haar, einen Mund wie ein Fuchseisen und ewig misstrauische Augen. Wenn man sie so sah, schien sie stahlhart, aber was mich betraf, so hatte sie irgendwo eine schwache Stelle. Sie ließ es sich zwar nicht anmerken, jedenfalls nicht, solange es irgend ging, aber ich hatte sie durchschaut. Niemals hatte sie die Hoffnung aufgegeben, dass ich mich noch ändern würde.
    »Oh«, sagte sie, »du bist’s also.«
    »Ja«, sagte ich, »ich bin’s.«
    Sie ließ mich ein, und ich betrat das Haus, ging an der Wohnzimmertür vorbei und in die Küche. Sie kam mir nach, blieb dann stehen und betrachtete mich.
    »Wir haben uns lange nicht gesehen«, sagte sie. »Was hast du so getrieben?«
    Ich hob die Schultern. »Dies und das.«
    »Aha«, sagte meine Mutter. »Wie üblich, eh?«
    »Wie üblich.«
    »Und wie viele Jobs hast du gehabt, seit wir uns das letzte Mal sahen?«
    Ich überlegte. »Fünf.«
    »Wann wirst du bloß endlich erwachsen?«
    »Ich bin groß und volljährig und habe das Leben gefunden, das mir zusagt. Wie ist es dir so ergangen?«, setzte ich hinzu.
    »Wie immer«, sagte meine Mutter.
    »Gesund und wohlauf?«
    »Fürs Krankfeiern hab ich keine Zeit.« Dann fragte sie abrupt: »Warum bist du gekommen?«
    »Braucht es denn einen besonderen Grund dazu?«
    »Bei dir meistens.«
    »Was hast du bloß dagegen, dass ich mir die Welt ansehe? Ich weiß wirklich nicht, weshalb dich das so aufbringt.«
    »In Luxusautos durch ganz Europa zu gondeln! Nennst du das etwa sich die Welt ansehen?«
    »Gewiss.«
    »Aber Karriere wirst du dabei nicht machen. Jedenfalls dann nicht, wenn du von heute auf morgen die Flinte ins Korn wirfst, dich krank meldest und deine Fahrgäste in irgendeiner gottverlassenen Stadt sitzenlässt.«
    »Woher weißt du denn das?«
    »Deine Firma hat hier angerufen. Ob ich deine Adresse hätte.«
    »Wozu das?«
    »Wahrscheinlich wollten sie dich wieder einstellen«, sagte sie. »Obwohl mir schleierhaft ist, warum.«
    »Ich bin eben ein guter Fahrer, und die Kunden mögen mich. Es ist doch auch nicht meine Schuld, wenn ich krank werde, oder?«
    »Na, ich weiß nicht.« In ihren Augen war es offensichtlich doch meine Schuld. Sie seufzte. »Was ist dir lieber, Tee oder Kaffee?«
    Ich wählte Kaffee; der Gewohnheit, immer und überall Tee zu trinken, war ich entwachsen. So saßen wir, jeder hinter seiner Tasse, und sie holte einen selbstgebackenen Kuchen aus der Dose und schnitt uns je eine Scheibe ab.
    »Du hast dich verändert«, sagte sie plötzlich.
    »Ich? Wieso?«
    »Ich weiß nicht. Aber du bist anders. Was ist passiert?«
    »Nichts ist passiert. Was soll schon passieren?«
    »Du bist aufgeregt.«
    »Ich will ja auch ’ne Bank überfallen«, sagte ich. Aber sie war nicht in der Stimmung für Späße.
    »Nein, davor hab ich bei dir keine Angst. Aber ich merk’s dir an, wenn du was im Schilde führst. Was hast du vor, Micky? Hängt es mit einem Mädchen zusammen?«
    »Warum denn ausgerechnet mit einem Mädchen?«
    »Ich hab immer gewusst, dass es eines Tages so kommen würde.«
    »Warum ›eines Tages‹? Ich hab schon eine Menge Mädchen gehabt.«
    »Nein, das meine ich nicht. Das waren nur die Launen eines jungen Herrn, der weiter nichts vorhat. Du bist mit Mädchen nicht zu kurz gekommen, aber ernst war dir’s dabei nie.«
    »Und jetzt, meinst du, ist’s mir ernst?«
    »Ist es denn ein Mädchen, Micky?«
    Ich mied ihren Blick. »In gewissem Sinn…«
    »Was für ein Mensch ist sie denn?«
    »Genau das richtige

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