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Mord unter Freunden - Ernestam, M: Mord unter Freunden - Kleopatras Kamm

Titel: Mord unter Freunden - Ernestam, M: Mord unter Freunden - Kleopatras Kamm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Ernestam
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Beatmungsmaschine ausschalten? Wie auch immer. So könnte es gewesen sein. Das wäre absurd und furchtbar, aber trotzdem. Eine vierte Möglichkeit wäre, dass Elsa Karlsten hinter den beiden Todesfällen steckt. Eine schwache, unterdrückte Ehefrau hat sich innerhalb kürzester Zeit in eine sehr tatkräftige Dame verwandelt. Vielleicht hat sie uns ja die ganze Zeit getäuscht? Beim Ehemann lief es sehr gut, und das gab ihr den Mut und die Stärke, einem guten Freund zu helfen. Den umgekehrten Fall, dass Martin Danelius für beide Todesfälle verantwortlich sein soll, halte ich für wenig wahrscheinlich. Ich glaube nicht, dass er Hans Karlsten auf dem Gewissen hat. Bist du meiner Meinung?«
    Mari starrte vor sich hin, ohne etwas zu sehen.
    »Ich gebe dir recht, dass all das denkbar wäre. Ich will, dass es so ist, weil alles andere bedeuten würde, dass es einer von uns getan hat.«

    Jetzt war es gesagt, und die Worte krochen wie Giftschlangen auf dem Boden herum. Anna fiel auf, dass Maris blondes Haar golden glänzte. Das schöne Kreuz, das sie um den Hals trug, konnte sie nur in Irland gekauft haben. Sie beugte sich über den Tisch und strich Mari über die Wange. Wenn man nicht fragte, konnte einem die Antwort egal sein.
    »Mari«, flüsterte sie vorsichtig. Das reichte. Mari beugte sich ebenfalls über den Tisch und begann zu weinen, erst leise, dann verzweifelt. Das Schluchzen ging nach einer Weile in ein Gejammer über. Anna nahm zwei Gläser aus dem Schrank und eine der Whiskyflaschen, die sie aus der Wohnung ihres Vaters mitgenommen hatte. Er hatte ihr seinen Vorrat bis auf seine Lieblingsflasche vererbt. Als Anzahlung für etwas, was sich ohnehin nicht zurückzahlen lässt, hatte er gesagt. Sie schenkte ein und reichte Mari das eine Glas.
    »Nimm. Ich weiß, dass du keinen Whisky magst, aber nimm ihn trotzdem.«
    Mari leerte die bernsteingelbe Flüssigkeit in einem Zug. Anna tat es ihr gleich. Als ihr der Alkohol durch die Kehle floss, brannte ihre Hand wie Feuer. Nur mit Mühe konnte sie ein Wimmern unterdrücken.
    »Anna, was tun wir nur?« Maris Frage war eine Mischung aus Hysterie und einem Versuch der Selbstbeherrschung.
    »Wir gehen davon aus, dass beide Todesfälle eine natürliche Ursache haben. Ich kann mit Elsa Karlsten und Martin Danelius sprechen, wenn du willst. Sie von unserem Standpunkt unterrichten und dann sehen, was sie über das Geld sagen. Im zweiten Fall ist schließlich noch kein Geld geflossen. Und was Elsa angeht … Seltsamerweise bin ich mir unsicherer, was sie betrifft. Vielleicht dürfen wir das Geld ja behalten, damit wir nichts über ihre Bitte verlauten lassen, ganz gleichgültig, wer es gewesen ist. So werde ich es natürlich nicht formulieren. Aber vermutlich wird sie die Sache so sehen.«

    »Ist sie jetzt zu Hause?«
    Anna erhob sich, ging zur Haustür und öffnete sie. Das Haus gegenüber sah unbewohnt aus, aber in einigen Fenstern brannte Licht. Es hatte angefangen zu regnen, ein Schneeregen, der den Garten in Morast verwandelte und die Konturen der Landschaft ausradierte. Sie kehrte zu Mari zurück.
    »Es brennt Licht. Sie müsste also zu Hause sein. Aber ich will jetzt nicht mit ihr sprechen.«
    »Nein. Geh jetzt nicht. Lass mich nicht allein. Bitte!«
    Mari erhob sich, eilte auf sie zu und umarmte sie. Anna spürte ihren Körper an ihrem und lehnte einen Augenblick lang ihren Kopf resigniert auf Maris Schulter. Sie spürte die Rundungen der Brüste an ihren eigenen und dachte, dass alles so einfach sein könnte. Es fehlte nur Fredrik. Fredrik. Sofort machte sie sich Sorgen und wusste, dass diese Unruhe schon die ganze Zeit da gewesen war. Natürlich.
    »Wo ist Fredrik im Augenblick?«
    »Ich weiß nicht.« Mari machte sich aus ihrer Umarmung los und sah sie mit ihrem tränenverquollenen, geröteten Gesicht an. »Er hat mir das alles erzählt und dann aufgelegt. Fast mitten im Satz. Ich habe zurückgerufen, aber er ist nicht drangegangen. Dann hatte ich nur noch den einen Gedanken, so schnell wie möglich zu dir zu fahren.«
    »Hat er dir irgendeinen Anhaltspunkt gegeben, wo er hinwollte? Versuch dich zu erinnern. Ich glaube, das ist wichtig.«
    Mari bemerkte ihre Unruhe und versuchte sich zu konzentrieren.
    »Er sprach von Martin Danelius … von dem Mord … davon, dass wir erledigt seien. Vielleicht hat er auch Miranda erwähnt. Ich weiß nicht recht. Vielleicht bringe ich es auch mit dem durcheinander, was er mir zuvor im Café erzählt hat. Aber vielleicht hat er

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