Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall
Stanley. Der Verteidiger kramte in seinen Papieren. Inspector Wood beobachtete das Geschehen aufmerksam. Lediglich der Angeklagte rührte sich nicht und blieb so hochmütig wie eh und je.
»Und was«, gurrte Mr. Taylor,»haben Sie als Nächstes gemacht, Mrs. Button? Nachdem Sie dieses Kreischen gehört hatten?«
»Oh, das. Nun ja, Sir, ich bin zu Mrs. Oakleys Tür gesprungen. Ich konnte merkwürdig gurgelnde, stöhnende Laute hören. Ich stieß die Tür auf, und dann, Sir … dann … es war ein grauenhafter Anblick! Ich bete, dass ich so etwas nie wieder sehen muss! Die Herrin lag in ihrem Nachthemd am Boden, und alles stand in Flammen! Sie wand und wälzte sich auf dem Teppich, die Flammen prasselten … sie streckte die Hände um Hilfe nach mir aus, das arme Ding, als könnte sie nicht mehr reden. Sie schien auch nicht atmen zu können. Ich sah die Lampe zerbrochen am Boden liegen. Sie muss gestürzt sein und die Lampe mit sich gerissen haben. Und ihre Haare, Sir, ihre Haare! Sie gingen in Flammen auf, und es zischte, und weg waren sie, einfach so, wie ein Feuerwerk!« Mrs. Button begann zu weinen, und mehrere Ladys unter den Zuschauern schlossen sich an. Der Richter nahm seinen Hammer und schlug auf den Klotz.
»Das Gericht versteht Ihre Emotionen, Mrs. Button, aber Sie müssen sich zusammenreißen. Bitte fahren Sie fort.« Mit leiser, gedämpfter Stimme berichtete Mrs. Button, wie sie die Bettdecke genommen und über die brennende Frau geworfen hatte, um die Flammen zu ersticken.
»Sie litt unter grausamen Schmerzen! Die Haut schälte sich von ihren Armen. Sie konnte nicht sprechen. Ich glaube, sie wollte etwas sagen, aber sie konnte nicht. Sie hatte nicht mehr genügend Luft. Ich war nicht überrascht – im Zimmer war ein furchtbarer Gestank, verbranntes Fleisch und Knoblauch oder etwas in der Art, wirklich sehr stark!«
»Sind Sie mit dem Geruch von Knoblauch vertraut?«, unterbrach Mr. Taylor ihre Schilderung. Mrs. Button versicherte ihm, dass sie den Geruch von Knoblauch sehr gut kannte. Sie hatte einmal eine Stelle gehabt, wo die Dame des Hauses Französin gewesen war und darauf bestanden hatte, dass Mrs. Button ihr gutes englisches Essen mit Knoblauch verdarb.
»Ich ging zum Fenster und riss es auf. Ich konnte kaum atmen, so schlimm war der Gestank, und ich hatte starke Kopfschmerzen davon, von den wenigen Sekunden, die ich dort im Zimmer war!« Mr. Taylor wandte sich an die Jury. Sein Verhalten war ein hübsches Gleichgewicht zwischen angemessenem Entsetzen und Befriedigung.
»Sie konnten kaum atmen, sagen Sie, Mrs. Button. Ich bitte die Gentlemen von der Jury, sich diese Worte zu merken.« Die Mitglieder der Jury bemühten sich auszusehen wie Männer, die wichtige Notizen verfassten. Einigen gelang es besser als anderen. Ein Mann, Stanley erkannte in ihm den einheimischen Gemüsehändler, sah aus, als sei ihm übel.
»Was ist Ihnen sonst noch aufgefallen, Mrs. Button?« Die Zeugin hob eine behandschuhte Hand und richtete sie zur Untermauerung ihrer nächsten Worte auf den Anwalt.
»Das war eine merkwürdige Sache. Auf dem Boden neben der Herrin lag so ein Topf, ein ganz normaler Topf, und ein paar Stäbe aus Metall. Nicht gerade das, was man in einem normalen Damenzimmer erwarten würde. Und es war nicht normal, das kann ich Ihnen versichern!« Mrs. Button hatte die letzten Worte richtiggehend herausfordernd ausgestoßen und zögerte nun, als erwartete sie, dass jemand wagte zu widersprechen. Als niemand dies tat, fuhr sie in leicht enttäuschtem Tonfall fort:
»Wie dem auch sei, ich hatte nicht die Zeit, mir wegen dieser Sache den Kopf zu zerbrechen. Ich bin losgelaufen, um den Herrn zu holen. Er tat natürlich, als sei er völlig aufgelöst und erschüttert, als er seine Frau dort liegen sah. Er sagte mir, ich solle zu den Ställen laufen und Riley, das ist der Stallbursche, zu Dr. Perkins schicken. Und das tat ich. Als ich zurückkam, sagte Mr. Oakley, dass Mrs. Oakley tot wäre, und ich glaube, sie war es wirklich. Er bat mich, bei ihr sitzen zu bleiben, während er sich anziehen ging, bevor der Doktor kam. Also ging er nach draußen, und ich blieb bei Mrs. Oakley sitzen. Und dann fiel mir auf, dass der Topf und die Metallstäbe verschwunden waren. Ich glaube, er hat alles in die Taschen seines Morgenmantels getan. Der Mantel hatte große Taschen, reichlich Platz.« Der kleine, rundliche Verteidiger sprang auf.
»Einspruch, Euer Ehren! Das ist eine Schlussfolgerung, die von der Zeu gin
Weitere Kostenlose Bücher