Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
Bestimmung waren eine ständige Erinnerung an den Glanz vergangener Tage. Holzzapfen ragten aus den Wänden, wo einst Geschirre gehangen hatten. Selbst jetzt noch hing ein schwacher Geruch nach Sattelseife in der Luft, nach Tabak, Huföl und dem säuerlichen Schweiß von Pferden. Ron setzte sich auf eine Bank, um sich der Heckenschere zuzuwenden. Seine Haltung und sein Benehmen unterschieden sich in nichts von dem des Stallburschen, der früher hier gesessen, das Leder geölt und das Messing poliert hatte, doch davon konnte Ron nichts wissen. Er arbeitete automatisch, während sein Verstand sich mit anderen Dingen beschäftigte. Der Fremde hatte seine Nase in Dinge gesteckt, die ihn nichts angingen, so viel stand fest. Ron fing an zu bedauern, dass er so lange gezögert hatte, bis die Chance vorbei gewesen war, ans Fenster zu klopfen und Jan wissen zu lassen, dass Ron ihn beim Schnüffeln ertappt hatte. Andererseits – hätte er Jan beschuldigt, hätte dieser nur antworten müssen, dass er mit Genehmigung der Schwestern handelte. Ron konnte es Miss Oakley berichten, sobald sie zurück war, doch die Frage blieb: Sollte er? Jan würde sicherlich alles abstreiten, wenn er zur Rede gestellt wurde. Es würde einen hässlichen Familienstreit geben, und es war schließlich nicht Rons Familie. Er beschloss, noch einmal in aller Ruhe darüber nachzudenken. Er konnte die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Man musste sich mit Jan befassen und ihn daran hindern, weiter im Haus herumzuschnüffeln, allerdings auf eine Weise, die den beiden alten Damen den geringst möglichen Stress bereitete. Ron zermarterte sich das Gehirn über dieses Problem. Vielleicht eine halbe Stunde später war er zurück und schnitt mit seiner frisch geölten Schere die Hecke, als er überrascht und beunruhigt feststellte, dass Jan Oakley aus dem Haus kam. Er kam direkt auf Ron zu mit seinen federnden, athletischen Schritten. Diesmal trug er keine Jeans, sondern rehbraune weite Hosen und einen gemusterten Pullover. Gehst du auf eine Party?, dachte Ron grimmig. Jan war bei ihm angekommen und blieb stehen.
    »Sie sind ein fleißiger Arbeiter, Mr. Gladstone.« Er sah so unglaublich selbstzufrieden aus, dass Ron alle Mühe hatte, eine saftige Antwort zu unterdrücken. Er hatte sich unterdessen entschlossen, selbst mit Jan über den Zwischenfall im Büro zu sprechen und den Schwestern nichts zu erzählen. Sie würden sich nur aufregen. Doch Ron hatte noch nicht darüber nachgedacht, wie er das Gespräch anfangen und was er sagen würde, um dem Besucher ein für alle Mal klar zu machen, dass Ron ihn durchschaut hatte, ganz gleich, welche Art von linkem Spiel er spielte. Es erforderte sorgfältig überlegte Worte, und Jan hatte ihn auf dem linken Bein erwischt. Ron gab sich fürs Erste mit einem Nicken und einem gemurmelten
    »Ja« zufrieden. Jan tat, als hätte er den Wink mit dem Zaunpfahl übersehen.
    »Ich gehe nach Bamford. Zu dumm, dass heute keine Busse fahren, wirklich. Ich hätte mit meinen Cousinen im Taxi fahren können, aber es wäre recht eng geworden.« Außerdem wolltest du alleine sein, damit du in Ruhe im Haus herumschnüffeln kannst, dachte Ron.
    »Dann mal los«, sagte er laut und wünschte insgeheim, dass Jan nicht wiederkommen würde.
    »Auf mich wartet Arbeit. Kann nicht rumstehen und beliebig mit Ihnen schwatzen.« Doch der Kerl blieb einfach stehen und grinste Ron auf seine eigenartige, selbstgefällige Weise an. Er war offensichtlich eifrig darauf bedacht, Ron irgendeine Information zu vermitteln.
    »Ich werde mich mit einer Frau treffen!«, sagte Jan Oakley dann auch triumphierend.
    »Sie hat mich zum Tee eingeladen!« Mit diesen Worten wandte er sich ab und marschierte davon. Ron starrte verblüfft hinter ihm her.
    »Na denn!«, sagte der Gärtner schließlich.
    »Ich weiß nicht, mit welcher Frau dieser Bursche sich trifft, aber wer auch immer sie sein mag – sie muss nicht ganz bei Trost sein!«
    Meredith hätte ihm ohne Zögern zugestimmt. Sie hätte sich niemals von Juliet zu dieser Sache überreden lassen dürfen. Sie schämte sich so sehr wegen ihrer Schwäche, dass sie Alan kein Wort von dem bevorstehenden Besuch am Samstagnachmittag erzählt hatte. Sie sah ihm hinterher, als er zusammen mit seinem Schwager davonfuhr, und winkte mit einer Nonchalance, die sie nicht empfand.
    Zurück in der Küche traf sie Vorbereitungen für den Empfang von Jan Oakley. Sie nahm ein Paket Biskuitkuchenmischung und las die

Weitere Kostenlose Bücher