Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall
Zubereitungsvorschriften, während ihre Stimmung immer schlechter wurde. Sie konnte natürlich jederzeit nach draußen gehen und einen fertigen Kuchen kaufen, doch sie war der Meinung, wenn man schon jemanden zu sich nach Hause einlud, sollte man ihm zumindest selbstgemachtes Essen servieren. Das Dumme daran war nur, Kochen war nicht gerade ihre Stärke. Andererseits schien die Zubereitung nicht schwierig zu sein. Ein Ei hinzufügen. So und so viel Wasser. Alles miteinander verrühren und in den Ofen stellen.
Meredith hielt sich genau an die Vorschrift, doch die Mischung sah irgendwie nicht richtig aus. Sie goss den Teig in eine Form (Muss er wirklich so flüssig sein?) und stellte die Form in den Ofen. Während sie die Rührschüssel abwusch, überlegte sie sich die passenden Worte, wie sie Jan Oakley davon überzeugen konnte, die Oakley-Schwestern in Ruhe zu lassen. Sie reihte die Punkte in Gedanken auf. Die beiden waren alt. Trotz des Eindrucks, den Jan möglicherweise bei seiner Ankunft gewonnen hatte, musste er doch inzwischen selbst erkannt haben, dass sie arm waren. Sie schämten sich für William Oakley, den gemeinsamen Vorfahren. Dieser Teil würde schwierig werden. Jan vertrug keine Andeutung, William könnte ein Mörder sein. Meredith würde sagen, dass man den beiden Schwestern eine ganz andere Geschichte erzählt hatte als Jan, und als Ergebnis empfanden sie ihre Verwandtschaft mit William Oakley als beschämend. Jan Oakley musste erkennen, dass der Versuch, aufgrund dieser Verwandtschaft Geld aus den beiden Schwestern zu pressen, unehrenhaft war. Mehr noch – es war sinnlos. Damaris und Florence Oakley besaßen kein Geld.
Der Wecker des Ofens summte. Meredith nahm den Kuchen aus der Backröhre. Er sah nicht genau aus wie auf der Packung, sondern viel kleiner und von eigenartiger Form, mit einer Spitze in der Mitte. Es wurde nicht besser, als sie die Glasur auftrug. Sie lief immer wieder an der Seite herunter. Meredith schaufelte sie auf und goss sie erneut über den Teig, bis das meiste darauf verteilt war, dann stellte sie den Kuchen in den Kühlschrank, damit die Glasur rasch erkaltete, bevor alles wieder herunterlief.
Sie war gerade damit fertig geworden, als es an der Tür läutete. Jan stand auf der Stufe. Zu ihrem Entsetzen hielt er einen großen Strauß leuchtend bunter Blumen in der Hand.
»Danke sehr«, sagte sie schwach und nahm den Strauß entgegen.
»Bitte kommen Sie doch herein.« Doch er war bereits an ihr vorbei ins Haus gegangen und blickte sich um. Er schien wenig beeindruckt.
»Es ist das Haus meines Lebensgefährten«, sagte Meredith hastig.
»Wir wollen es verkaufen und uns ein anderes suchen.«
»Ah, der Polizist, nicht wahr? Ist er nicht da?« Jan blickte sich forschend um und, wie Meredith zu bemerken glaubte, ein wenig angespannt.
»Nein. Er ist zu einem Fußballspiel gefahren und kommt später hinzu.« Ziemlich viel später. Alan würde wahrscheinlich mit Paul noch in ein Pub gehen oder seine Schwester und ihre Kinder besuchen. Sie erwartete Markby nicht vor dem späten Abend zurück, doch es war besser, wenn Jan Oakley glaubte, dass er jeden Augenblick durch die Tür kommen konnte.
»Es ist wirklich sehr nett von Ihnen, mich so einfach einzuladen.« Er lächelte sie an. Meredith rief sich ihren Plan ins Gedächtnis, nämlich Jan dazu zu bringen, das zu tun, was alle von ihm wollten, und dazu war es erforderlich, dass sie nett zu ihm war.
»Ich weiß, was es heißt, fremd zu sein«, sagte sie, während sie ihn ins Wohnzimmer führte.
»Machen Sie es sich bequem. Ich gehe in die Küche und mache uns einen Tee.« In der Küche rief sie sich noch einmal ins Gedächtnis, was sie sagen wollte. Vorausgesetzt, sie konnte die Konversation in Gang halten, wie sie es beabsichtigte, dann sollte es nicht schwierig sein, Jan zum Zuhören zu bewegen. Ob sie ihn dazu brachte, bei ihren Plänen mitzumachen, war eine andere Frage. Meredith fürchtete, dass Juliet ihre Überzeugungskraft gegenüber dem jungen Mann stark überschätzt hatte. Jan saß entspannt auf dem Sofa, einen Arm auf der Rückenlehne, als sie das Tablett mit dem Tee brachte. Sein Gesicht war ein wenig gerötet, und sie vermutete, dass er das Zimmer untersucht hatte, während sie in der Küche gewesen war, und sich hastig gesetzt hatte, als er sie hatte kommen hören. Sie reichte ihm eine Tasse Tee und ein Stück Kuchen, das er verblüfft ansah.
»Sehr gut«, sagte er höflich, doch unter einigen Schwierigkeiten,
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