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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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da etwas ganz falsch!«, begann Meredith alarmiert. Jan ignorierte ihren Protest.
    »Ziemlich clever von dir, deinen Polizistenfreund zum Fußball zu schicken.« Er klopfte auf das Sofa.
    »Komm her und setz dich zu mir.«
    »Das werde ich ganz bestimmt nicht tun! Sind Sie taub? Hören Sie, ich habe keinerlei Interesse an Ihnen! Ich habe Sie lediglich hergebeten, um mit Ihnen zu reden …«
    »Hör mir auf damit.« In seinen dunklen Augen flackerte plötzlich ein eigentümliches Leuchten auf. Es verschaffte Meredith einen Vorteil von einem winzigen Bruchteil einer Sekunde. Als er sich auf sie stürzen wollte, riss Meredith die Teekanne hoch und schleuderte sie ihm ins Gesicht. Sie war nur halb voll gewesen und der Tee nicht mehr kochend heiß. Außerdem landete das meiste auf seinem Hemd. Trotzdem stieß er einen lauten Schmerzensschrei aus und fluchte auf Polnisch – oder wenigstens nahm Meredith an, dass er fluchte.
    »Du englisches Miststück!«, brüllte er.
    »Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Das machst du nicht ungestraft mit mir! Ich werde dir zeigen …« Meredith riss das Kuchenmesser hoch. Es war ein altmodisches Messer, das sie in einer Küchenschublade gefunden hatte. Die Klinge war gezackt, doch sie lief spitz aus. Jan erstarrte. Sein Blick hing am Messer. Für einen kurzen Augenblick schien er unschlüssig. Meredith hielt den Atem an, doch sie wich nicht zurück. Sie durfte sich ihre Angst nicht anmerken lassen, das wusste sie. Doch sie hatte Angst, nicht nur vor dem, was er vielleicht tun konnte, sondern auch vor dem, was sie tun musste, um ihn daran zu hindern. Dann wechselte er die Stimmung so plötzlich wie schon mehrmals zuvor und zuckte die Schultern.
    »Frigide Engländerinnen«, schnarrte er.
    »Alle sagen, ihr Engländerinnen wärt frigide, und sie haben Recht.«
    »Hinaus!«, befahl Meredith eisig.
    »Schon gut, schon gut! Es wäre sowieso nichts passiert, was das Bleiben wert gewesen wäre, oder?« Er marschierte auf seine federnde Weise zur Tür. Sie hörte die Haustür schlagen und beobachtete vom Fenster aus, wie er die Straße hinunterstapfte. Erst dann fing sie an unkontrolliert zu zittern. Das Messer an sich zu reißen war reiner Reflex gewesen, weiter nichts. Sie war bedroht worden und hatte nach einer Waffe gegriffen. Angenommen, er hätte es für einen Bluff gehalten? Hätte sie es benutzt? So, dachte Meredith, passieren Morde. So einfach. Auf was hätte sie plädiert? Notwehr? Eine Sache war sicher: Alan durfte es nie erfahren. Jan würde wohl kaum jemandem erzählen, dass sie ihn mit vorgehaltenem Messer aus dem Haus gejagt hatte, davon ging sie aus. Nicht, dass sie ihn tatsächlich mit dem Messer in der Hand verjagt hatte. Er hatte vielmehr erkannt, dass sie wütend war, und es gehörte mitnichten zu seinem Plan, sich in eine einheimische Zelle sperren zu lassen. Er war einfach zu clever. Meredith nahm den verbliebenen Kuchen und trug ihn in die Küche. Dort legte sie ihn in eine Dose, wo er vermutlich bleiben würde, bis sie sich wieder daran erinnerte und ihn fortwarf. Anschließend atmete sie mehrfach tief durch und rief Juliet an.
    »Jan Oakley war hier«, begann sie ohne Umschweife.
    »Und bevor Sie irgendetwas sagen – nein, es hat nicht funktioniert!«
    »Warum denn nicht?«, fragte Juliet trotzig.
    »Warum nicht? Herrgott im Himmel, wer bin ich? Ein Wunderheiler? Es hat nicht funktioniert, weil er zu gerissen ist! Er streitet nicht ab, dass es nett wäre, nach seinen Worten, wenn seine Cousinen ihm ein wenig Geld geben würden, doch er könnte sehen, unter welchen Bedingungen sie leben, daher erwartet er nichts von ihnen. Nicht einen Penny, Juliet!«
    »Was?«, heulte es durch die Leitung.
    »Natürlich könnte er«, versuchte Meredith ruhig zu bleiben,»natürlich könnte er irgendwie herausgefunden haben, dass wir alle uns gegen ihn verbündet haben, und nun weicht er zurück.« Ein Schnauben.
    »Glauben Sie das bloß nicht! Er hat noch ein Ass im Ärmel, da bin ich mir sicher!« Juliets Stimme klang fassungslos.
    »Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Ich weiß nur, dass Sie keiner Menschenseele etwas darüber erzählen dürfen, Juliet, nicht nachdem er sein Glück bei mir versucht hat und ich ihn rausgeworfen habe. Alan würde ausflippen, wenn er etwas davon erführe.«
    »Genauso wie Damaris und Florence. Meredith, Sie haben gesagt, er hätte sein Glück bei Ihnen versucht – wie, äh, hartnäckig war er?«
    »Nicht so hartnäckig, wie ich zuerst

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