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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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freuen. Doch das war genau wie ihre Weigerung, über einen Springbrunnen oder Teich nachzudenken, und aus welchem Grund auch immer diesem verwitterten fetten Steinsäugling in der gemauerten Schale den Vorzug zu geben. Dieses Ding hatte seit Menschengedenken nicht mehr funktioniert und diente als Papierkorb für jedes Stück Abfall, das in dieser Richtung des Gartens anfiel. Ron hatte schon früh – und mit Bedauern – erkannt, dass die Oakley-Schwestern extrem konservativ waren, was die Gärtnerei betraf. Ron juckte es in den Fingern; er wollte kreativ mit Blumen und Zweigen umgehen. Sein ursprünglicher Traum, als er hier zu arbeiten angefangen hatte, war es gewesen, die Gärten von Fourways House in ihren Urzustand zurückzubringen, den Zustand, den sie in ihrer viktorianischen Blütezeit gehabt hatten. Wie jene Gärten in Cornwall, dachte Ron, um die jedermann so viel Aufhebens machte.
    Leider hatte er in der Vergangenheit nicht die Unterstützung erfahren, die er sich gewünscht hätte, und heute würde er, wie es aussah, noch weniger die Zeit oder die Gelegenheit dazu erhalten. Fourways House sollte verkauft werden. Wäre Ron ein angestellter Gärtner gewesen, hätte er darauf hoffen dürfen, dass der nächste Besitzer ihn in seinen Diensten behalten würde. Doch als freiwilliger Helfer, als ein Mann, der seinem eigenen Hobby auf fremdem Land nachging – nun, das war etwas anderes. Und wer wusste schon, was aus Fourways werden würde? Vielleicht wurde das Haus einfach abgerissen und das Grundstück in ein Neubaugebiet verwandelt. Was dieser Tage schon fast die übliche Vorgehensweise war.
    Doch mochte es kommen, wie es wollte – Ron würde erst einmal auf seinem Posten bleiben. Er würde den Garten bis zum Ende bearbeiten. Ein zusätzlicher Grund, den freien Samstag aufzugeben.
    »Mach Heu, solange die Sonne scheint«, sagte er zu sich selbst. Er packte die Schere und wollte gerade anfangen, als ein Taxi durch das Tor in die Auffahrt bog. Das Tor selbst war bereits vor Jahren umgestürzt und rostete irgendwo im Unterholz vor sich hin. Die Reifen knirschten auf dem Kies, als das Taxi herankam, anhielt und der Fahrer ausstieg, um ein paar Worte mit Ron zu wechseln.

    »Was machst du denn hier, Ron?«, begrüßte er ihn.
    »Normalerweise kommst du doch samstags nicht?«
    »Hallo Kenny«, antwortete Ron.
    »Bist du gekommen, um die Ladys zum Einkaufen zu bringen?« Das war eine wöchentliche Routineangelegenheit. Ron schätzte – doch er hätte es niemals laut ausgesprochen –, dass die Oakley-Schwestern deshalb samstagnachmittags zum Supermarkt fuhren, weil dann die frischen Waren häufig reduziert waren. Die Geschäfte von Bamford hatten sonntags nicht geöffnet. Die Händler wussten, dass diejenigen unter den Bürgern, die gewillt waren, an Gottes Ruhetag Geld auszugeben, dies bei irgendwelchen Fabrikverkäufen oder Supermärkten auf der grünen Wiese taten. Doch indem Ron eine Gegenfrage gestellt hatte, war er geschickt um eine Antwort auf Kennys Frage herumgekommen.
    »Ja.« Kenny Joss lehnte sich gegen sein Taxi und verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Unterarme waren stark tätowiert.
    »Hör mal, stimmt das, was ich gehört hab? Die alten Mädchen haben Besuch? Irgendein lange verschollener Verwandter oder so was?« Ron schnaufte missbilligend, einesteils, weil er der Meinung war, dass man ein wenig respektvoller von den alten Damen sprechen sollte, anderenteils wegen der Erwähnung von Jan Oakley.
    »Das hast du ganz richtig gehört«, räumte er ein.
    »Der Bursche meint, er wäre irgendeine Art Verwandter, aber ich sag dir, er ist ein Ausländer – wie soll er da mit den OakleySchwestern verwandt sein, frage ich dich?«
    »Ich hab Verwandte in Australien«, entgegnete Kenny.
    »Jede Menge Leute haben Verwandte überall in der Welt.«
    »Australien ist ja noch in Ordnung«, sagte Ron.
    »Die sprechen wenigstens Englisch.«
    »Was denn, spricht dieser Besuch etwa kein Englisch?«, fragte Kenny verblüfft.
    »O doch, er spricht Englisch.« Rons Ärger wuchs von Minute zu Minute.
    »Er kommt ständig an und nervt mich mit seinen Fragen! Ich behalte ihn im Auge, das tue ich.«
    »Das ist also der Grund, warum du plötzlich an einem Samstag arbeitest«, stellte Kenny fest und machte Anstalten, in sein Taxi zurückzukehren.
    »Du schnüffelst herum.« Rons Schnurrbart knisterte vor Empörung.
    »Ich behalte ihn im Auge, Kenny, das ist etwas anderes.«
    »Na ja, viel Glück damit. Ich fahre besser

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