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Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Lachs aus, und dann ziehe ich einen Stinkfisch aus dem Wasser«, murmelte Honey.
    »Stinkfisch, so was gibt’s nicht. Und überhaupt denke ich, dass du einen großen Fehler machst. Du musst Doherty doch nicht heiraten.«
    »O doch.«
    »Wirklich?«
    Wäre Smudger nicht gerade jetzt hereingeplatzt und hätte sich ausführlich über die Doverseezunge verbreitet, die er als Vorspeise für das Weihnachtsabendessen vorgesehen hatte, dann hätte Honey vielleicht genauer auf den Gesichtsausdruck ihrer Mutter geachtet. So war es für sie aber wichtiger, dass Smudger zufrieden war, als mit ihrer Mutter überihre Partnerschaftsbörse für die Generation sechzig plus zu diskutieren.
    Wenig später stieß Mary Jane auf Honeys Mutter, Gloria Cross, die völlig benommen im Aufenthaltsraum saß.
    Sie berührte Glorias Schulter. »Meine Liebe, ist was passiert?«
    Gloria Cross schaute mit weit offenstehendem Mund zu ihr auf.
    »Ich weiß nicht, ob ich dir das erzählen sollte«, hauchte sie schwach.
    Mary Jane entnahm ihrer Miene, dass es sich um eine sehr ernste Angelegenheit handeln musste, setzte sich neben Gloria hin und ergriff ihre Hand.
    »Nun, komm schon, Gloria. Ich bin deine Freundin. Mir kannst du es erzählen.«
    Gloria überlegte kurz. Sie traf eine Entscheidung. »Aber kein Sterbenswörtchen weitersagen«, zischte sie mit weit aufgerissenen Augen, als sie sich näher zu Mary Jane neigte. »Ich glaube, ich werde noch einmal Großmutter.«
    »Ah ja«, erwiderte Mary Jane, die nicht ganz begriff. »Dein anderes Kind bekommt ein Baby?«
    »Anderes Kind?« Gloria Cross senkte den Kopf, dass ihr Hals ganz faltig wurde – was sie sonst vermied. »Ich habe kein anderes Kind.«
    Mary Jane nickte bedächtig. »Das habe ich nicht gewusst.« Dann ging ihr ein Licht auf. »Du meinst Honey? Bist du sicher?«
    Gloria bestätigte das mit einer Kopfbewegung. »Ich habe gezählt, wie viele Pralinen sie gegessen hat. Es waren sehr viele. Zu viele. Das ist nicht normal.«

Zweiundzwanzig
    Honey ging ihre handgeschriebene Liste mit Reservierungen für die Partys durch. In den Spalten wurden die geleisteten Anzahlungen und die Gesamtsumme aufgeführt, in die Getränke von der Bar und Essen eingerechnet waren.
    Honey bestand auf dieser archaischen Methode der Buchhaltung, obwohl Lindsey ihr immer wieder versicherte, der Computer könnte derlei völlig zuverlässig erledigen.
    Lindseys Kritik war beißend. »Mit der Hand schreiben, das ist ja eine wunderbare Fertigkeit, aber technisch gesehen eine Steinzeitmethode, wenn es um seriöse Buchhaltung geht.«
    Honey war stur geblieben. »Ja, ja.«
    Ganz gleich, wie oft Lindsey beteuerte, dass der Computer die Einzelheiten nicht für immer verschlucken, an Dritte weitergeben oder zur Unkenntlichkeit verzerren würde, sicherte Honey die Aufzeichnungen, die im Computer gemacht wurden, noch mit ihrer handschriftlichen Fassung auf A4-Papier. Na gut, dann war sie eben altmodisch, vielleicht sogar ein bisschen bequem. Das Tolle am Schreiben mit der Hand war, wie sie ihrer Tochter oft mitgeteilt hatte, dass man dazu keinen Strom brauchte. Außerdem musste sie nicht erst noch lernen, wie sie mit Stift und Papier umzugehen hatte, weil sie das schon lange konnte. Übung macht den Meister. Und warum sollte sie sich mit diesen neumodischen Dingen vertraut machen, wo doch Lindsey und der Computer beste Freunde waren? Diese Weisheit hatte sie ihrer Tochter allerdings bisher vorenthalten.
    Aufzeichnungen auf Papier konnte man sich immer undüberall anschauen, und der eine oder andere Schokoladenfleck störte da nicht weiter. Beim Computer war das anders, besonders wenn sich irgendwelche Krümel zwischen den Tasten verfingen.
    Honeys Finger wanderte an der Liste von Datumsangaben, Unternehmen und Zahlungsinformationen entlang. Honey hielt inne, als sie zu Clarence Scrimshaw kam, dem Mann, den man an seinem eigenen Schreibtisch ermordet hatte. Eigentlich schien es da kein Problem zu geben, aber der Mann war tot, und ehe er gestorben war, hatte er sich völlig untypisch verhalten. Vielleicht wäre es nicht schlecht, alles noch einmal zu überprüfen. Also langte sie nach einem weiteren Schokoladentrüffel und machte sich an die Arbeit.
    Als Erstes schaute sie nach, wann die Reservierung eingegangen war. Nur sieben Tage, bevor der arme Kerl ermordet wurde. Auf den ersten Blick war alles in Ordnung. Es gab keine Diskrepanzen mit der Reservierung. Dass Mr. Scrimshaw umgebracht wurde, ehe er die Party feiern konnte,

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