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Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Verabredung.«
    »Jammerschade.«
    Mit dem Daumen wischte er ihr einen Krümel aus dem Mundwinkel.
    »Aber wenn Starsky dich sitzenlässt, dann weißt du, an welcher Schulter du dich ausweinen kannst.«
    Sie lächelte. »Abgemacht.«
    Auf dem Weg zurück ins Hotel rief sie bei Doherty an.
    »He! Ich weiß jetzt, was in dem Paket war.«

Einundzwanzig
    Doherty hatte sofort gehandelt, nachdem ihm Honey die Informationen übermittelt hatte. Seine Leute hatten Scrimshaws Wohnung gründlich durchsucht, aber nichts gefunden, ganz sicher keine kostbare Bibel.
    Doherty hatte ihr erklärt, dass ein Sammler etwas so Wertvolles wohl unter Verschluss aufbewahren würde.
    Honey musste zugeben, dass er damit wahrscheinlich recht hatte.
    Da saß sie also am Empfang und kaute auf ihrem Kugelschreiber herum. Da fiel ihr ein, dass es noch etwas viel Besseres gab, das man sich in den Mund stopfen konnte. Die Marzipanpralinen waren in Goldfolie eingewickelt. Sie hatte sie in einer plötzlichen Laune gekauft, um die Weihnachtszeit zu feiern, eine Zeit, in der alle Gedanken an Diät bis Neujahr über Bord geworfen wurden. Erst nach dem 1. Januar würden wieder viele gute Vorsätze gefasst: nie wieder zu viel zu essen oder zu trinken und – o Schreck, o Graus! – vielleicht sogar Mitglied in einem Fitness-Studio zu werden.
    Um die Weihnachtszeit war der Verzehr von Schokolade Tradition und zählte also nicht mit zur wöchentlichen Kalorienaufnahme. An Weihnachten waren Kalorien ohnehin völlig unwichtig, weil die kleinen Speckröllchen erst wieder für Aufregung sorgen würden, wenn man versuchte, sich irgendwann im Mai in einen neuen Bikini zu zwängen.
    Noch genüsslich an der Praline kauend, machte sich Honey erneut an ihre Liste. Wenn sie diesen Mordfall aufklären wollte, gab es noch viel zu tun.
    Die Liste war ein Anfang, aber es wollte ihr nicht recht gelingen, ihre Gedanken zu sortieren. Unter das Wort »Motiv« hatte sie »Geld, Sex, Eifersucht, Erpressung, Diebstahl, unerwiderte Liebe und unverhohlener Hass« geschrieben. In der Rubrik »Verdächtige« standen die Namen aller Angestellten von Mallory und Scrimshaw, dazu noch die Namen der Autoren des Verlags. Lindsey hatte ihr die Liste der vom Verlag veröffentlichten Schriftsteller aus dem Internet besorgt.
    Obwohl sie sich das Hirn zermarterte, war die Liste mit den Motiven auf der linken Seite des Blattes nicht länger geworden. Die Zahl der Tatverdächtigen war dagegen endlos lang, es sah ganz so aus, als könnten Gott und die Welt Clarence Scrimshaw umgebracht haben.
    Und jetzt war da auch noch die Sache mit den alten Bibeln dazugekommen.
    Ihre Mutter schaute auf einen Kaffee vorbei. Gloria sprühte nur so vor aufregenden Ideen für ihr neues Geschäftsunternehmen. Honey dröhnte schon der Kopf. Sobald ihrer Mutter etwas eingefallen war, musste sie es gleich jemandem mitteilen – und das war gewöhnlich Honey.
    »Ich habe mir überlegt, Leuten über achtzig eine Ermäßigung zu geben – denn die müssen ja so schnell wie möglich einen Partner finden.«
    Sie bemerkte Honeys ungläubig offenstehenden Mund und fuhr fort: »Für Leute über achtzig kommt es auf die Sekunde an, jedenfalls in Herzensangelegenheiten.«
    Dagegen konnte man nichts vorbringen.
    »In wirklich allen Herzensangelegenheiten«, merkte Honey an. »Stellt ihr auch Defibrillatoren zur Verfügung?«
    Ihre Mutter sog zischend die Luft ein. »Diese Frage werde ich mit der Verachtung strafen, die sie verdient. Mein neues Unternehmen wird sehr professionell geführt. Ich habezum Beispiel vor, exklusive Dinner Partys für meine Kunden zu geben. Ich lade die gleiche Anzahl von Männern und Frauen ein. Nicht mehr als zehn, denke ich mal. Sonst ist es ja keine intime Dinner Party mehr. Ich habe eine für den 27. Dezember arrangiert. Magst du kommen?«
    Honey lehnte die Einladung ab und baute gegen jeden Druck von Seiten ihrer Mutter mit einer guten Entschuldigung vor.
    »Es wird ungeheuer viel aufzuräumen sein, und dann müssen wir uns ja auch schon auf Silvester und Neujahr vorbereiten.«
    »Dafür hast du doch Personal.«
    »Aber ich bin die Chefin. Ich muss da sein. Und außerdem suche ich keinen Mann. Ich habe Doherty.«
    Ihre Mutter spitzte die Lippen und war offensichtlich keineswegs beeindruckt. »Na, da hast du dir einen schönen Fang an Land gezogen. Aber ist es der richtige Fang? Wer weiß, wie viele andere Fische noch darauf warten, bei dir anzubeißen?«
    »Ja, ja. Ich werfe die Angel nach einem

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