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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Das macht mir nichts aus.«
    Das waren genau die richtigen Worte, aber ihr Lächeln war trotzdem nur zaghaft. »Das könnte vielleicht helfen.«
    »Nur vielleicht?« Sein flüchtiges Grinsen ermutigte sie ein wenig. Nun wurde sein Tonfall wieder düsterer.
    »Irgendwann musst du auf die Wache kommen und eine Aussage machen. Schaffst du das jetzt gleich? Wenn nicht, dann können wir auch noch bis morgen warten.«
    Sie schüttelte den Kopf, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und packte die Decke fester, die ihr eine fürsorgliche Seele umgelegt hatte. Sie hatte nicht gewusst, wie kalt einem nach einem solchen Schock wurde.
    »Das schaffe ich schon. Ich nehme an, du machst auch eine Aussage.«
    Er nickte. »Unter den gegebenen Umständen muss ich das, ja. Und er hier desgleichen.« Er deutete mit dem Kinn auf Glenwood Halley, der nun eher verloren als vornehm wirkte. Er war von Honeys Seite gewichen und tigerte nun zwischen seinem Auto und der Stelle herum, wo das Absperrband flatterte und das Blaulicht der Polizeiautos blinkte. Er konnte die Augen nicht von dem Leichenwagen losreißen, in dem Arabella vom Tatort abtransportiert wurde.
    Es war einige Stunden her, seit Honey die Leiche gefunden hatte. Inzwischen hatte sie mit Lindsey telefoniert und berichtet, was vorgefallen war. Es war auffällig, dass Glenwood niemanden angerufen hatte. Er schien sich noch in einer Art Schockstarre zu befinden, die gewöhnlich nur die nächsten Angehörigen eines Verstorbenen erfasst.
    Plötzlich bemerkte er Doherty und eilte auf ihn zu. »Sie sind doch Polizist. Ich habe mir sagen lassen, dass Sie Polizist sind. Ich bin todtraurig, Mr. Doherty. Wirklich todtraurig. Sie war so ein wunderbarer Mensch. Mehr sage ich nicht.«
    Doherty verlagerte sein Gewicht. Wenn man ihn nicht gut kannte, fiel einem gar nicht auf, dass er auf einmal anders dastand, dass er jetzt ganz genau hinschaute. Aber Honey fiel es auf. Sie kannte ihn eben.
    »Wie nahe standen Sie ihr?« Er fragte das interessiert, aber nicht mit bohrender Eindringlichkeit.
    Halley wankte nicht. »Sehr nahe. Aber sie war ja verheiratet.«
    Doherty schaute ihn an, wandte dann den Blick ab. »Sie hatte einen Ehemann. Normalerweise war es der Ehemann.«
    »Wirklich?«
    Es war schwer zu sagen, ob Glenwood Halley überrascht oder neugierig schaute. Beides wäre möglich gewesen.
    »Ja. Wir hatten ja eine Überraschung dieser Art nicht erwartet«, sagte Doherty. »Ich hoffe, dass Sie nicht in die Angelegenheit verwickelt sind. Ich hoffe, Sie haben das nicht speziell für mich arrangiert.«
    Es war ein Scherz. Es ging zwar um eine ernste Sache, aber Doherty hatte die Erfahrung gemacht, dass ein wenig Humor den Leuten oft half, die schwere Last zu tragen. Glenwood Halley hatte seine Worte jedoch in den falschen Hals bekommen.
    »Ich wusste selbstverständlich nicht, dass sie da im Kamin steckte!«, keifte er wütend.
    »Na gut. Wir befragen alle, die wir befragen müssen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie in der Manvers Street vorbeischauen und eine Aussage machen würden.«
    Glenwoods Kinn straffte sich. »Ja. Natürlich.«
    Doherty stand breitbeinig zwischen dem Makler und seinem Auto.
    »Und noch eins, Mr. Halley. Dieses Haus steht für zweieinhalb Millionen auf dem Markt. Das ist ein stolzes Sümmchen. Wie viel Provision verlangen Sie?«
    Glenwood schaute außerordentlich beleidigt. »Sie müssen schon entschuldigen, aber ich glaube wirklich nicht …«
    »Wie viel?«
    »Drei Prozent. Es ist ein bisschen über dem Durchschnitt, aber wir bieten auch einen hervorragenden Service. Wir müssen die Privatsphäre unserer Kunden schützen, und wir werben in den allerbesten Hochglanzzeitschriften …«
    »Darauf möchte ich wetten. Es scheint allgemein bekannt zu sein, dass Mrs. Rolfe – Arabella Neville – nicht sonderlich erfreut darüber war, aus diesem Haus ausziehen zu müssen. Hätte die Dame irgendwie das Geld zusammenbekommen, um die Gläubiger ihres Ehemannes auszuzahlen und den Verkauf zu verhindern, dann hätten Sie einen Haufen Geld verloren. Woher weiß ich, dass Sie sie nicht abgemurkst haben, um nicht Ihre Provision zu verlieren?«
    Es war bei dem ultraweißen Hemd nicht zu übersehen, dass plötzliche Zornesröte in Glendwoods Wangen stieg.
    »Wie können Sie es wagen! Ich habe sie nicht umgebracht! Ich habe nichts damit zu tun. Überhaupt nichts!«
    Honey lauschte interessiert. Das Motiv, das Doherty angesprochen hatte, war ihr noch nicht in den Kopf gekommen, aber es war

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