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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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durchaus schlüssig. Geld war immer ein gutes Motiv.
    Jetzt kam Doherty erst richtig in Schwung. »Wie viele Kaufinteressenten haben Sie für das Haus – außer Mrs. Driver, meine ich?«
    Glenwood zögerte. »Einen oder zwei …«
    »Etwas genauer bitte.«
    Glenwood leckte sich nervös die Lippen. »Es hat sehr viel Interesse gegeben. Cobden Manor bietet sich für verschiedene Nutzungsmöglichkeiten an …«
    Doherty ließ nicht locker, rückte noch ein kleines bisschen näher an den Makler heran, so dass die beiden Männer einander beinahe berührten und Glenwood die Entschlossenheit in den Augen des Detektivs aufblitzen sehen konnte. Doherty war ein Meister der Einschüchterung. Auch Halley gab klein bei.
    »Zehn. Sechs waren sehr interessiert.«
    »Ich bezweifle, dass wir sie alle befragen müssen, aber ich möchte auf jeden Fall eine Liste der Gäste, die bei der Veranstaltung im Römischen Bad waren. Namen und Adressen. So schnell wie möglich.«
    »Warum? Ich meine, wozu wollen Sie die?« Glenwoods Augen waren schreckensweit geöffnet.
    »Mrs. Driver war auf der Party im Römischen Bad. Sie hat mit angehört, wie eine Frau die Verstorbene bedroht hat. Ich muss vielleicht mit den Gästen sprechen. Dann hätte ich noch gern die Namen der Leute, die das Anwesen bereits besichtigt haben. Ich nehme an, es waren schon welche hier?«
    Glenwood sog geräuschvoll Luft ein. »Nun, ja …«
    »Ich möchte die Leute sprechen.«
    »Unsere Klienten tätigen diese Käufe nicht immer persönlich«, protestierte Glenwood. »Manchmal beschäftigen sie Agenten, um ihre Identität geheim zu halten. Käufer, die ein so großes Anwesen ohne Agenten kaufen, sind eher die Ausnahme und dann gewöhnlich Geschäftsleute mit einem beschränkten Etat.«
    »Autsch«, sagte Honey.
    »Ich brauche trotzdem ihre Namen. Die der Agenten, meine ich. Ich brauche den Namen von jedem, der das Anwesen in jüngster Zeit besichtigt hat. Sagen wir mal, in den letzten zwei Monaten. Sie führen doch Buch über die Besichtigungen, oder nicht?«
    »Natürlich.«
    »Dann lassen Sie mir sobald wie möglich diese Liste zukommen.«

Neun
    In Bath machen Nachrichten rasend schnell die Runde. Als Honey ins Green River Hotel zurückkehrte, warteten ihre Angestellten und Mary Jane schon mit vor Neugier leuchtenden Gesichtern auf sie und waren ganz scharf darauf, alle blutigen Einzelheiten zu erfahren.
    Honey konnte ihnen diesen Wunsch nicht erfüllen. Es war ihr nämlich nach wie vor ziemlich schlecht, und sie zitterte auch noch.
    »Sie sieht wirklich sehr blass aus«, hörte sie Mary Jane sagen, als sie die Tür zu ihrem Büro aufmachte.
    Sie prüfte, ob die Tür wirklich zu war, ehe sie sich in den bequemen Ledersessel sinken ließ, den Kopf auf die verschränkten Arme legte und die Augen schloss.
    Als sie hörte, dass jemand die Klinke herunterdrückte, schlug sie die Augen wieder auf. Es war Lindsey.
    »Mutter, das war ein schlimmer Schock für dich. Ich hab dir also was zu trinken gebracht.«
    »Wenn es Tee mit viel Zucker ist, kannst du ihn gleich wieder mitnehmen.«
    Schließlich war doch Tee mit viel Zucker das Allheilmittel gegen jeglichen Schock?
    »Das würde mir nicht im Traum einfallen. Es ist ein Wodka mit Tonic. Ein großer.«
    Honeys Kopf ruhte noch auf einem Arm, den anderen streckte sie aus, griff das Glas und leerte es in einem Zug.
    Lindsey hockte auf der Schreibtischkante. Honey spürte, dass ihre Tochter zu ihr herunterschaute.
    Sie wiederholte, was sie zu Doherty gesagt hatte. »Ich habe noch nie vorher eine Leiche gesehen – zumindest kein Mordopfer selbst gefunden.«
    »Das kommt höchstens einmal im Leben vor und wird dir nie wieder passieren.« Hoffentlich hatte Lindsey recht.
    »Ich konnte die Frau ja nie leiden, als sie noch beim Fernsehen war, aber das habe ich ihr nicht gewünscht. Ich wollte nur, dass sie aus meinem Fernseher verschwindet.«
    »Na ja, der Wunsch war ja schon in Erfüllung gegangen – wenn man mal von den Wiederholungen absieht.«
    Lindsey schenkte ihr einen weiteren Wodka mit Tonic ein.
    Honey beäugte das Glas. »Wenn ich so weitermache, bin ich lange vor Mitternacht völlig platt und liege im Bett. Das wäre mal was Neues.«
    »Es würde dir guttun. Das war ein scheußliches Erlebnis.«
    Honey nippte an ihrem Glas. Langsam verzog sich die Kälte aus ihren Knochen, doch da kam ihr ein neuer Gedanke. Im Gegensatz zu all den anderen Morduntersuchungen, mit denen sie bisher zu tun hatte, betraf diese hier sie

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