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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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war.
    »Ich glaube immer noch, dass sie sich mit einem Liebhaber getroffen hat. Das ist doch klar wie Kloßbrühe. Spitzentanga, halterlose Strümpfe, Parfüm, lächerlich hohe Absätze. Sie muss mit einem ganz besonderen Kerl verabredet gewesen sein. HalterloseStrümpfe, so was zieht man doch nur für einen Liebhaber an.«
    »Ach, wirklich?« Doherty schaute sie verletzt an. »Und wann komme ich mal in den Genuss?«
    Honey setzte sich wieder ans Fußende. »Jederzeit, wenn du willst. Aber nicht, während ich arbeite. Und außerdem hast du einen kranken Rücken. Ich möchte doch keinen dauerhaften Schaden anrichten.«
    Dohertys Grinsen sprach Bände. Er würde nur zu gern einen dauerhaften Schaden riskieren, wenn sich das richtig lohnte.
    Honey warf ihm einen bösen Blick zu. »Bleib beim Thema.«
    Er seufzte. »Na gut. Wir haben die erste Mrs. Rolfe, die inzwischen wieder nach Hause zurückgekehrt ist, gefragt, wo sich ihr Ehemann verstecken könnte. Sie sagt, sie weiß es nicht, es ist ihr egal, und sie gibt ein Fest, um zu feiern, dass die zweite Mrs. Rolfe tot ist. Sie denkt ernsthaft darüber nach, ein Freudenfeuer zu entzünden und Arabellas Abbild darin zu verbrennen.«
    »Die waren sich wohl überhaupt nicht grün, die beiden. Und meinst du, sie war’s?«
    »Wer weiß? Und dann haben wir noch den Sohn auf der Liste. Im augenblicklichen Stadium ist jeder, der sie kannte, verdächtig. Was ist das da eigentlich?« Doherty deutete mit dem Kopf auf das Beutelchen, das Mary Jane ihr gegeben hatte.
    »Ein Talisman, ein Totem, wenn du so willst. Mary Jane meint, ich muss das nur über dein Bett hängen, und dann kommt diese Fee … nein, eigentlich keine Fee … eher ein Geist … und massiert dir die Muskeln, während du schläfst.«
    »Ich kann’s kaum erwarten«, meinte er trocken und schaute misstrauisch auf den Beutel, den Honey an einen Nagel über dem Kopfende seines Bettes aufhängte.
    »Was ist da drin?«
    Honey nahm den Beutel wieder herunter, öffnete ihn, roch daran und musste schrecklich niesen. Dabei verteilte sie dengesamten Inhalt über Doherty. Ein Blick versicherte ihr, dass nun nichts mehr drin war.
    Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich häng es trotzdem mal auf. Ich möchte einfach nicht mit dem leeren Säckchen ins Green River zurückkommen. Das würde nur Fragen geben.«
    Sie einigten sich darauf, dass er das Telefon neben sich liegen lassen und dass sie ihn anrufen würde.
    Ihn zu küssen war ein wenig gefährlich, denn seine Hände waren ja unverletzt. Honey blieb ganz gelassen und entwand sich Dohertys Umarmung genau im richtigen Moment.
    Sie wies ihn an, sich gut auszuruhen.
    »Ich könnte wirklich eine Massage brauchen«, sagte er und grinste.
    »Bleib besser ruhig liegen und lass Mutter Natur – und Mary Janes Traumfänger – ihre Arbeit tun. Dann ist dein Rücken eins-zwei-drei wieder in Ordnung.«
    Sein Grinsen wurde breit und unverschämt. »Von meinem Rücken habe ich kein Wort gesagt.«
    Honey lächelte noch vor sich hin, als sie Lansdown Hill hinunterging. Da klingelte ihr Telefon. Es war John Rees. »Honey. Ich muss dich sprechen, es ist vertraulich. Könnten wir uns treffen?«
    Er schien sehr angespannt zu sein. Sie konnte leicht erraten, dass es bei diesem Gespräch wohl nicht um Bücher gehen würde.
    Neugierig geworden, stimmte sie einem Treffen zu.
    »Aber erst heute Nachmittag. Ich esse mit meiner Familie zu Mittag. Meine Mutter hat heute Geburtstag.«

Neunzehn
    Mrs. Gloria Sabine Cross, Honeys Mutter, hatte einen teuren Geschmack. Sie hatte nichts dafür übrig, mit anderen Restaurantgästen Tuchfühlung aufzunehmen. Genauso wenig für die leicht abzuwischenden Tische und dreilagigen Papierservietten in einem Lokal auf der Haupteinkaufsstraße, wie zum Beispiel im Café Rouge. Für sie gab es nur einen Ort, der ihren Ansprüchen genügte: das Dower House des Royal Crescent Hotels!
    Das Restaurant im Dower House erreicht man durch den Haupteingang des Royal Crescent Hotels und durch eine kleine Gartenanlage. Das Hotel nimmt einen großen Teil im mittleren Abschnitt des elegant geschwungenen Royal Crescent ein, von wo man einen so herrlichen Blick auf die Stadt hat. Natürlich gibt es auch einen direkten Eingang von der dahinter gelegenen Julian Street aus. Aber Honey kannte ihre Mutter gut. Auf keinen Fall würde sie das schicke Restaurant durch den Dienstboteneingang betreten! Entweder kam sie durch den Haupteingang oder gar nicht.
    Sie hatte sich auch so

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