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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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hast, dann zeig ich dir meins und du mir deins.«
    Sie errötete tief.
    »Ich nehme an, es geht um körperliche Attribute?«
    »Honey, was denn sonst?«
    »Du bist schwerverletzt. Ich glaube nicht, dass ich dich zu dergleichen ermutigen sollte.«
    »He! Ermutige mich. Bitte, bitte.«
    Mary Jane war auf dem Weg zu einem Freund, einem Hellseher, der in einem halbverfallenen Häuschen in Lansdown wohnte.»Ich fahre in deine Richtung. Ich kann dich mitnehmen«, bot sie Honey an.
    »Murgatroyd hält nichts von Renovierungen und Reparaturen. Er meint, es stört die Elementargeister«, erklärte sie, als Honey sich erkundigt hatte, warum ihr Freund das Häuschen nicht ein bisschen herausputze.
    »Und wenn das Dach ein Leck hat?«
    »Die Elementargeister sind schon im Jenseits. Die merken das nicht.«
    Also war Murgatroyd entweder regenfest und wasserdicht, oder Regen machte ihm nichts aus, weil die Geister nichts dagegen hatten.
    Die Stadt flitzte wie ein verschwommener Film mit hastig wegrennenden Fußgängern und wütenden Autofahrern an ihnen vorüber. Selbst Männer in weißen Lieferwagen, die sonst der Schrecken aller anderen Verkehrsteilnehmer waren, schauten nur mit weit aufgerissenen Mündern hinter ihren Windschutzscheiben hervor, wenn sich Mary Jane mit ihrem Cadillac durch den Verkehr schlängelte.
    Honey winkte ihnen mit beiden Händen zu – was alle noch mehr in Angst und Schrecken versetzte, bis sie begriffen, dass das Lenkrad auf der linken Seite war.
    »Hier, nimm das. Gib das deinem Freund, dem Polizisten«, sagte Mary Jane, als Honey ausstieg. Honey nahm das kleine Ledersäckchen entgegen. Es war über und über mit indianischer Stickerei verziert, und das Zugband war an einen Traumfänger gebunden, ein Schnurnetz, das über einen geschmückten kleinen Reifen gespannt war.
    »Was ist das denn?«
    »Du hast doch bestimmt schon von der Zahnfee gehört?«
    Honey nickte. »Die einem Geld unter das Kopfkissen legt, nachdem man einen Zahn verloren hat.«
    »Genau die. Nun, das hier ist keine Fee. Es ist eine Art unsichtbarer Geist, der schmerzhafte Stellen massiert, während man schläft.«
    »Aber er hinterlässt nichts unter dem Kopfkissen?«
    Mary Jane schaute geistesabwesend hoch und schüttelte den Kopf. »Nicht dass ich wüsste, doch es gibt ja für alles ein erstes Mal. Hängt das Totem übers Bett. Dann verfängt sich der Geist in dem Traumfänger und kann ruck, zuck alles heilen, was an deinem Freund nicht in Ordnung ist. Ich garantiere es dir.«
    Honey klemmte sich das Säckchen unter den Arm und schloss mit dem Schlüssel, den Doherty ihr gegeben hatte, die Haustür auf. Die Umgebung war ihr inzwischen so vertraut wie das Kutscherhäuschen, das sie sich mit ihrer Tochter teilte. Die Ausstattung war schlicht: schwarz-weiße Bodenfliesen, salbeigrüne Wände, ein halbkreisförmiger Tisch im Flur, auf dem eine Schale stand, in die er seine Schlüssel warf. Sie legte ihren dazu, zögerte, ob sie auch das Totem dort abwerfen sollte, überlegte es sich jedoch anders. Also nahm sie das Ding mit in Dohertys Schlafzimmer.
    Steve lag flach auf dem Rücken im Bett, so hölzern, wie er nur konnte.
    »Hallo, Honey.« Er lächelte und schaffte es, ihr mit zwei Fingern zuzuwinken.
    Honey lächelte und winkte zurück. »Hallo, du.«
    Er tätschelte den Platz neben sich. »Hast du Lust, dich zu mir zu gesellen?«
    »Tut mir leid. Ich arbeite.«
    Er zog ein langes Gesicht. Dann zeigten sich kleine Lachfältchen um seine Augen.
    »Du starrst mich schon wieder mit diesem durchdringenden Blick an.«
    »Das ist mein Arbeitsgesicht. Du hast eins, und ich habe eben auch eins.«
    »Hab ich das wirklich? Habe ich nie bemerkt.«
    »Hast du meine Nachricht über den Besuch bei Faith Page bekommen?«
    »Ja. Was ist also mit den beiden Leuten, die sie erwähnt hat?«
    Honey setzte sich aufs Bett, aber ans Fußende, außer Reichweite.
    »Sie waren Kollegen unseres Mordopfers, wenn ich auch nicht genau herausbekommen habe, wie und warum sie ihr so nahestanden. Ich bin mir nicht mal sicher, ob Faith Page das selbst weiß.«
    Steve runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich weiß was über den dritten Typen, den aus der Londoner Unterwelt. Das ist noch aus der Zeit, als ich in London gearbeitet habe. Jahrelang hat ihn niemand gesehen, obwohl es Gerüchte gab, er hätte sich an eine der Costas in Spanien abgesetzt. Könnte sein, dass er irgendwelche krummen Dinger in Malaga am Laufen hatte. Andererseits könnte er sich natürlich auch aus

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